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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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abgelegenen Atoll hatte sich Jack ausführlich mit seiner Geschichte befasst. Sie war hochinteressant.
    Etwa tausend Kilometer südlich von Indien gelegen, stand es, rein technisch gesehen, unter britischer Verwaltung - obwohl es, wie der Stein von Rosette und die Schale des Ramses, ursprünglich dem napoleonischen Frankreich gehört hatte, bevor es die Engländer 1814 den Franzosen abnahmen.
    1971 hatte allerdings ein willfähriger englischer Minister - der sich der Bedeutung der Insel möglicherweise nicht bewusst war -den Amerikanern die Genehmigung erteilt, auf dem Atoll einen Militärstützpunkt zu errichten. Seitdem ist Diego Garcia der Ausgangspunkt für alle militärischen Aktivitäten Amerikas im nahen Persischen Golf.
    Alle anderen Aktivitäten dagegen unterliegen strengster Geheimhaltung. Bekannt ist über die Insel Folgendes: Auf Diego Garcia ist ständig eine Staffel B-2 Tarnkappenbomber stationiert, es ist rein technisch Teil des US Space Command, und was vielleicht das Seltsamste ist: Den Familienangehörigen des Dienstpersonals ist es nicht gestattet, auf der Insel zu leben. Das ist für einen US-Stützpunkt im Ausland höchst ungewöhnlich.
    In den letzten siebenunddreißig Jahren - und vielleicht auch in den zweihundert Jahren davor - hatten alle Aktivitäten auf Diego Garcia strengster Geheimhaltung unterlegen, so dass der Rest der Welt nichts von ihnen mitbekommen hatte.
    Jack schüttelte den Kopf. Napoleon, die Engländer und jetzt Amerika. Eine Weile hatten alle von Diego Garcias Bedeutung gewusst.
    »Warum bin ich immer der Letzte, der etwas erfährt«, sagte er laut, als die Halicarnassus auf einer langen Landebahn an der Südspitze der Insel aufsetzte.
    Die große schwarze 747 rollte ans Ende der Piste und blieb zwischen zwei sattelzuggroßen MIM-104 Patriot-Raketenabschussrampen stehen.
    Sie wurden von einer Kolonne von Humvees, Jeeps und Beiwagen-Motorrädern erwartet - und etwa dreißig Army Rangers.
    Und an der Spitze des Begrüßungskomitees war, in Wanderstiefeln und Cargohose lässig an der Motorhaube des ersten Humvee lehnend, Miss Iolanthe Compton-Jones, Angehörige der englischen Königsfamilie.
    Flankiert von zwei Speznas-Männern, verließen Jack und Lily die Halicarnassus und stiegen vorsichtig die Gangway zum Rollfeld hinab, wo sie von Iolanthe in Empfang genommen wurden.
    »Gibt es etwas Schöneres, als von alten Bekannten am Flughafen abgeholt zu werden?«, sagte Iolanthe leichthin. »Schön, dich wiederzusehen, Jack. Wie ich höre, könntest du wieder Single sein.« Sie zwinkerte anzüglich.
    Jack schaute nur zu den Army Rangers, die sich um die Humvees postiert hatten. Sie wirkten ziemlich angefressen. Jack und Iolanthe waren eindeutig nicht willkommen, aber bevor Wolf in seinem Formalintank eingekerkert worden war, hatte er offensichtlich - wenn auch sicher nur sehr ungern - den Anruf getätigt, der ihnen uneingeschränkten Zugang zu der Insel verschaffte. Iolanthe führte Jack zum ranghöchsten Amerikaner, einem grauhaarigen 3- Sterne-General. »Captain Jack West jr., das ist Lieutenant-General Jackson T. Dyer, Kommandant des Stützpunkts hier auf Diego Garcia.«
    »Das ist also Wolfs verlorener Sohn.« Dyer musterte Jack von Kopf bis Fuß. »Ich kenne Ihren Vater schon lange. Er ist ein aufrechter Patriot.«
    »Sind Sie alle von der Caldwell-Gruppe >aufrechte Patrioten?«, fragte Jack. »Ja«, knurrte Dyer. »Ja, das sind wir. Willkommen auf Garcia.«
    Neben dem General stand ein buckliger Mann mit einer Brille, den Jack seit der Begegnung in Dschingis Khans Schatzkammer nicht mehr gesehen hatte:
    Felix Bonaventura, Wolfs archäologischer Experte vom MIT. Bonaventuras kleine schwarze Knopfaugen starrten Jack durch eine John-Lennon-Brille misstrauisch an.
    »Das ist Dr. Bonaventura«, sagte Iolanthe. »Er ist schon seit Jahren auf Diego Garcia stationiert. Er wird uns zu Amerikas verborgenem Juwel führen.«
    »Die Stätte ist höchst bemerkenswert«, sagte Bonaventura. »Etwas Vergleichbares haben Sie sicher noch nie gesehen.«
    »Sie würden sich wundern, was ich schon alles gesehen habe«, entgegnete Jack.
    General Dyer sagte: »Ich habe Anweisungen, West, das Mädchen und die Frau hineinzulassen, aber die zwei Russenärsche da werden wohl oder übel hier draußen warten müssen.«
    »Das soll mir nur recht sein«, sagte Jack. »Sie sind nicht auf meinen Wunsch dabei.«
    »Kein Problem«, sagte Iolanthe gelassen. Sie sprach kurz auf Russisch mit den Speznas-Männern.

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