Jack West 03 - Der fünfte Krieger
einem Sprühregen aus Blut, und der Mann neben ihm sank, ins Auge getroffen, zu Boden.
»Feuer erwidern!«, brüllte Wolf.
Und in diesem ganzen Chaos, dem Kugelhagel, dem Gebrüll und der unaufhaltsam herabströmenden Lava, trat Jack West jr. in Aktion.
Jack griff sich seine MP-7 sowie die MP-5 des Toten neben ihm, ließ seine Leinwandjacke hinter sich auf dem Boden liegen und rief: »Zoe! Schnapp dir die Barrett und komm mit! Und du, Lily, gehst irgendwo in Deckung und bleibst auch dort!«
Und dann rannte er auch schon los. Sein linker Unterarm blitzte metallisch, als er nur in weißem T-Shirt und Cargohose, den Feuerwehrhelm auf dem Kopf, über den Trittstein zum ersten Turm hinübersprang. Zoe hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
Unter dem hartnäckig anhaltenden Beschuss hetzten sie durch das Treppenlabyrinth an der Außenseite des ersten Turms.
Dann erreichten sie eine Treppe, die auf die schmale Brücke zum nächsten Turm hinabführte.
Von dort oben beobachteten sie, wie auf der Brücke die Männer von Astros Team von den japanischen Scharfschützen einer nach dem anderen ausgeschaltet wurden. Astro und Rapier, die einzigen Überlebenden, suchten hinter ihren toten Kameraden Deckung und feuerten mit ihren Pistolen vergeblich auf die viel zu weit entfernten Scharfschützen.
»Zoe!«, rief Jack. »Ein Schuss von dir muss genügen, dann laufen wir los!«
Er wartete, bis Zoe hinter ihm niederkniete und ihr Barrett-Scharfschützengewehr auf die zwei Japaner oben am Kraterrand richtete.
Sie drückte ab.
Ein Scharfschütze sank zu Boden.
»Klasse Schuss«, schrie Jack. »Und jetzt los!«
Als sie darauf die Treppe zur Brücke hinunterrannten und die Kugeln des zweiten Scharfschützen nur wenige Zentimeter neben ihnen in die Wand des Turms einschlugen, wurde Jack plötzlich bewusst, dass er und Zoe mit ihren Jacken auch die Warbier zurückgelassen hatten. Sie waren den Geschossen des Scharfschützen schutzlos ausgeliefert.
Und noch etwas bereitete ihm Sorgen: Über ihnen quoll die Lava, die sich wie eine glühende Schlange durch das verzweigte Netz aus Rinnen wand, unaufhaltsam weiter nach unten.
Sie erreichten eine Stelle am Zugang zur Brücke, wo sie kurz außerhalb des Schussfelds des Scharfschützen waren.
»So, Zoe«, stieß Jack atemlos hervor. »Du hast wieder nur einen einzigen Schuss. Wenn ich auf die Brücke laufe, hat er ungefähr zwei Sekunden, um mich ins Visier zu nehmen. In dieser Zeit musst du ihn ausschalten.«
»Und wenn ich ihn verfehle, Jack!«
»Daran lässt sich nichts ändern, Zoe. Entweder du erschießt ihn, oder er erschießt mich. Fertig, los!«
Jack sprang hinter seiner Deckung hervor und stürmte, mit beiden Waffen feuernd, ungeschützt auf die Brücke.
Er konnte ganz deutlich sehen, wie ihn die winzige Gestalt des japanischen Scharfschützen in der Ferne entdeckte und durch sein Zielfernrohr ins Visier nahm und ...
Wumtnl
Ein Schuss.
Wer ihn abgegeben hatte, konnte Jack nicht sagen.
Zu seinem Entsetzen sah er oben am Kraterrand einen Mündungsblitz aufleuchten, und einen schrecklichen Augenblick lang glaubte er, dass Zoe ihren Schuss vielleicht nicht rechtzeitig abgegeben hatte, doch einen Sekundenbruchteil nach dem Aufleuchten des Mündungsblitzes sah Jack den Kopf des Scharfschützen in einer Explosion aus Blut und Hirnmasse zerplatzen -und im selben Moment fetzte die Kugel des Japaners durch den Kinnriemen von Jacks Feuerwehrhelm.
Zoe hatte vielleicht eine Hundertstelsekunde früher abgedrückt als der japanische Scharfschütze.
»Danke, Zoe! Aber jetzt weiter!«
Er rannte über die schmale Brücke, sprang über die toten CIEF-Männer, setzte über Rapier und Astro hinweg und lief auf den zweiten Turm zu, denn jetzt galt es vor allem, der von oben herabströmenden Lava zu entkommen.
Sobald Jack seinen Fuß auf die erste Stufe des zweiten Turms setzte, begann aus der Spitze des dritten Lava zu quellen, so dass jetzt drei Lavaströme, die alle unterschiedlich weit nach unten vorgedrungen waren, die Türme hinabströmten. Jack rannte einfach weiter.
Als er beim Laufen die Außenwand des Turms kurz streifte, bohrten sich die rasiermesserscharfen Spitzen an ihrer Oberfläche durch den Stoff seines T- Shirt-Ärmels, als sei es aus Seidenpapier, und rissen seine rechte Schulter so stark auf, dass sie sofort heftig zu bluten begann.
Den Ärmel, der darauf nur noch lose herabbaumelte, riss Jack daraufhin kurz entschlossen ab, so dass das Blut ungehindert seinen
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