Jack West 03 - Der fünfte Krieger
wollte dir das mit Stacy immer schon beichten. Es hat sich nur nie eine Gelegenheit dazu geboten ... «
Julius sah ihn mit offenem Mund an. »Du hast dich an Stacy Baker rangemacht? Auf der Osterinsel?«
»Na ja ... eines Abends, du hast schon geschlafen ...« »Du wusstest, dass ich in sie verknallt war!«
»Ich ... na ja ... es hat sich einfach so ergeben, Julius ... «
Julius war außer sich. »So etwas ergibt sieb nicht einfach so! Du hinterhältiger verlogener Verräter. Ab sofort kriegst du ein neues Rufzeichen: Judas ... «
»Regt euch mal wieder ab, Jungs!«, ging Pooh, der an seinem Notebook saß, dazwischen. »Und nicht so laut, bitte! Ich habe gerade eine Nachricht von Sky Monster erhalten. Er ist irgendwo in der Nähe von Wladiwostok, hat aber im Moment keinen Funkkontakt zu Jack auf Hokkaido. Nachdem jedoch der Zeitpunkt für das Einsetzen der Dritten Säule bereits verstrichen ist und die Erde sich immer noch dreht, glaubt er, dass es Jack gelungen ist, sie rechtzeitig einzusetzen.«
»Oder jemand anders hat es getan«, sagte Stretch. »Deshalb lasst mich noch mal klarstellen, worin unsere Aufgabe besteht: Bevor die letzten drei Säulen in ihre Eckpunkte eingesetzt werden, müssen sie zweimal gereinigt werden, im Stein des Philosophen und in der Schale, und zwar >im reinen Wasser der Quelle der Schwarzpappel«.«
»Richtig«, sagte Lachlan.
»Und die Schale haben wir bereits«, sagte Julius, der immer noch sichtlich wütend auf seinen Zwillingsbruder war.
»Dann müssen wir also nur noch diese geheimnisvolle Quelle finden.« Stretch sah die Zwillinge an. »Und ihr glaubt, sie ist irgendwo hier oben in Schottland?«
»Nicht wir«, erwiderte Julius. »Wizard. Es stand schon die ganze Zeit in seiner Zusammenfassung. Wir haben es gerade mithilfe einiger Schriften Isaac Newtons verifiziert.«
In diesem Moment schoss der Zug, wie auf ein Stichwort hin, aus dem Tunnel, und vor ihnen tat sich eine spektakuläre Landschaft auf: ein langgezogener, fast gespenstisch glatter See, in dichten Nebel gehüllt und auf beiden Seiten von Bergen gesäumt, die direkt aus dem Wasser zu steigen schienen.
Es war wahrscheinlich der berühmteste See der Welt.
Loch Ness.
Nachdem Jack die Zwillinge damit beauftragt hatte, die Quelle der Schwarzpappel zu finden, war es Julius gewesen, der die entscheidende Entdeckung gemacht hatte.
Den Ausschlag hatte der ursprüngliche Verweis auf die Quelle in der Inschrift von Abydos gegeben:
Reinige auch die letzten drei in meiner Schale, in den klaren Wassern der Quelle der Schwarzpappel. Tue dies und Ras Zwilling wird besänftigt sein und dir seine Wohltaten verleihen.
Während die anderen die wissenschaftliche Literatur und historische Quellen nach Hinweisen auf eine Schwarzpappel durchforstet hatten, hatte Julius zum millionsten Mal auf Wizards Zusammenfassung gestarrt und etwas Neues entdeckt:
Da stand es, am unteren Rand des Zettels.
Die Quelle des Ness ...? , in Wizards Handschrift eingetragen unter: Faberge-Ei - Newtons alchemistische Forschungen und Ä quinoktium Ostern 2008 « Bisher hatten sie mit diesen Eintragungen nichts anfangen können - bis sie nach einer bestimmten Quelle zu suchen begonnen hatten.
Doch jetzt ließ sich eine ganze Reihe von Querverbindungen herstellen.
Als Erstes fanden die Zwillinge heraus, dass Schwarzpappeln nur in nördlichen Breiten wuchsen, in Ländern wie Schottland. Des Weiteren
suchten sie nach Zusammenhängen zwischen Loch Ness und Napoleon, dem einzigen der Fünf Krieger, der realistischerweise dort gewesen sein könnte; sie konnten aber keine finden.
Dann hielten sie nach Zusammenhängen mit Isaac Newton und seinen alchemistischen Forschungen Ausschau, weil sie auf Wizards Zettel so nahe bei der »Quelle des Ness« standen, und es war Julius, der schließlich in einem von Isaac Newtons Briefen an Christopher Wren, die praktischerweise gescannt und ins Internet gestellt worden waren, einen Hinweis auf den See fand:
»Der liebe Edmund hat in diesen fürchterlichen alten Ruinen am Loch Ness einen alten Brunnen gefunden, durch dessen Mauerwerk eine seltsame Schwarzpappel wächst...«
»>Der liebe Edmund< ist Sir Edmund Halley«, erklärte Julius, »ein enger Freund Newtons. Er war ein berühmter Astronom, nach dem der bekannte Komet benannt wurde. Halley war sehr reich und besaß im ganzen Vereinigten Königreich große Güter, darunter auch eins am Ostufer von Loch Ness. Es befindet sich mittlerweile in
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