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Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
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unten gekommen – sie hatten sich kaputtgelacht, erinnerte sich David. Und das nicht zum ersten Mal.
    »Ich weiß auch nur, was mein Bruder mir gesagt hat.«
    »Und das wäre?«, fragte Marvin, der sich jetzt neben ihn auf die Parkbanklehne setzte.
    Der Spielplatz lag gleich hinter den Häusern. Hier war eigentlich schon immer ihr Treffpunkt gewesen, dachte David. Schon als sie zusammen im Kindergarten waren und ihre Mütter sie endlich alleine nach draußen zum Spielen ließen. Nur hatte es damals noch nicht die Fußballtore aus Metall gegeben oder die Pingpongtische, die Kletterwand und die Burg mit der Hängebrücke. Damals hatten sie bloß das Hundeklo gehabt – so hatten sie den popeligen Sandkasten genannt, der jetzt zugeschneit war. David wusste nicht mehr, wem von ihnen der Name eingefallen war. Na ja, und die lahme Rutsche, auf der man immer auf halbem Weg stecken geblieben war.
    »Elom soll rausfinden, ob das Mädchen noch mit den Brüdern rumhängt«, sagte Yannick. »Und was die so treiben. Das Mädchen ist in irgend so ein krummes Ding verwickelt – was genau, hat der Bulle nicht gesagt, meint Elom. Aber so geheimnisvoll, wie er getan hat, könnte es vielleicht was Größeres sein.«
    »Wow«, sagte Marvin. »Was Größeres! Da kann man die Millionen ja schon riechen!«
    Ein Fenster wurde aufgerissen, und man konnte laut die Schlusstakte von Last Christmas hören, das schließlich in Driving Home for Christmas überging, was zwar irgendwie passender war bei dem Autobahnlärm im Hintergrund – aber immer noch schlimm genug, fand David.
    »Jetzt geh mal vom Gas runter!«, sagte er. »Erinnerst du dich, was sie gestern gesagt hat? Von wegen Geldtransporter, Flucht und Unfall – und dass Chris die Kohle hätte?«
    »Damit wollte sie uns doch verarschen, Mann!«
    »Hab ich auch gedacht. Aber jetzt lies dir mal das hier durch!« David hielt Marvin den Zeitungsschnipsel hin, den er heute in der U-Bahn aus einer herumliegenden Abendzeitung gerissen hatte. Dann deutete er mit einem Kopfnicken auf Yannick. »Weißt du, wo sein Bruder heute pennen muss wegen dieser Sache? Im Heizungskeller!«
    »Na und? Mein Vater kann im Knast landen wegen der Knarre!«
    »Ja, dein Vater! Aber nicht du!«
    Yannick sagte: »Elom wird abgeschoben, wenn er bei den Bullen nicht den Arsch hinhält. Wir müssen ihm helfen!«
    »Und wie?«, fragte Marvin gereizt.
    »Zum Beispiel könntest du endlich mal anfangen, dir das durchzulesen!«, sagte David.
    Marvin nahm ihm den Zeitungsschnipsel ab. Es waren nur zehn Textzeilen unter einer kleinen Überschrift, es gab auch kein Foto. »Da wurde wirklich ein Geldtransporter überfallen?«, sagte Marvin.
    »Und der Typ wurde da hinten geschnappt!« David zeigte zur Autobahn genau auf der anderen Seite des Kiefernwaldes, der gleich hinter dem Spielplatz anfing. »Keine zwei Kilometer von hier! Und die Kohle haben sie nicht gefunden. Ist doch interessant, oder?«
    »Und das Mädchen hängt da mit drin?«
    »Überleg doch mal! Ich versteh ja, dass die Bullen uns aufs Revier ziehen, wir hatten immerhin eine Pistole. Aber die Brüder und das Mädchen? Die haben doch eigentlich gar nichts gemacht. Bloß dass der eine Bulle plötzlich ganz aufgeregt rumtelefoniert, als er diese Reisetasche sieht. Und dann kommt auf einmal diese Alte daher, macht auf Domina und übernimmt das Kommando.«
    Man konnte sehen, wie es in Marvin arbeitete.
    »Wann haben dich die Bullen wieder gehen lassen?«, fragte Yannick. »So kurz nach Mitternacht, oder?«
    »Könnte hinkommen«, sagte Marvin.
    »Yannick hat das Mädchen heute Morgen mit den Brüdern gesehen«, sagte David. »Als er auf Elom gewartet hat.«
    »Ja, die sind erst um halb acht nach Hause gekommen!«
    »Das beweist doch nichts«, sagte Marvin.
    »Vielleicht.« Wahrscheinlich mussten sie Marvin abschreiben bei dem, was er vorhatte, dachte David. Trotzdem versuchte er es noch mal, immerhin war es sein ältester Freund: »Aber es schadet auch nicht, da mal ganz höflich nachzuhaken, oder? Wir wollen doch Elom helfen. Wir haben ihm schließlich die Scheiße eingebrockt. Und wer weiß, vielleicht springt dabei ja auch was für uns raus.«
    Yannick stieß David mit dem Handrücken gegen die Schulter. »Schau mal da vorne«, sagte er und David folgte Yannicks Blick zum Kiefernwald.
    »Na, wenn das nicht das Christkind ist!«
    Chris ging durch den tiefen Schnee zurück. Obwohl Winter war, erinnerte ihn dieses lichte Waldstück an den Campingplatz in Italien, wo

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