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Jacks Briefe

Jacks Briefe

Titel: Jacks Briefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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heiraten werde.“
    Lady Amalia stand nun wütend am Tisch. „Das wirst du nicht tun. Er ist fort. Im Krieg! Er kommt nicht zu dir zurück.“
     „Woher weißt du das? Natürlich wird er zurückkommen und ich werde auf ihn warten“, sagte Katelyn entschlossen.
    „Das tust du nicht, Katelyn. Er kommt nicht zurück, glaube meinen Worten“, entgegnete Lady Amalia. Beide waren außer sich und hatten einen schroffen Tonfall eingenommen. Katelyn schüttelte den Kopf. „Er wird zu mir zurückkehren!“
    „Das wird er nicht!“, antwortete ihre Mutter aufs Neue. Katelyn war erzürnt und schrie. „Woher weißt du das, woher willst du das wissen, hä?“
    Lady Amalia wischte sich die Hände an ihrer Serviette ab, sie blickte ihre Tochter nicht an, als sie sprach. „Weil ich ihn dorthin geschickt habe.“
    Katelyn ließ sich schockiert zurück auf ihren Stuhl fallen. Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Ihre Mutter sagte weiter: „Es ist nicht zu glauben, wie einfach so etwas ist. Ein Brief, ein paar Zeilen an den Colonel. Und schon war er weg!“ Sie grinste, offenbar stolz auf ihre Leistung.
    Katelyn flüsterte, denn mehr brachte ihre Stimme, nachdem was sie soeben gehört hatte, nicht hervor: „Was hast du getan, Mutter?“ Lady Amalia blickte leicht nervös. Sicher hatte sie nie vorgehabt, es ihrer Tochter zu sagen, jedoch war es im Eifer des Gefechts gefallen und nun konnte sie es nicht mehr zurücknehmen.
    „Er gehörte nicht hierher“, rechtfertigte sie sich. „Das weißt du so gut wie ich. Es war längst Zeit für ihn zu gehen, aber dein Vater wollte ihn ja nicht ziehen lassen. Weil er ja so ein schlechtes Gewissen hatte, wegen des Mordes an Jacks Eltern. Also musste ich etwas nachhelfen.“ Katelyn blickte verstört.
    „Du glaubst wohl immer noch dein Vater wäre ein Engel, was?“, Lady Amalia forderte ihre Tochter förmlich heraus. „Dann verrate ich dir jetzt mal was. Er hat den Befehl ausgeführt, Jacks Eltern und die ganze Horde von Wilden in Glencoe zu vernichten.“
    Katelyn schüttelte ungläubig den Kopf. „Das glaube ich dir nicht. Du lügst doch!“ Sie erhob sich vom Tisch. „Du bist nicht länger meine Mutter!“, stieß sie verletzt aus und verließ den Raum.
    Weinend stürmte sie in Elisabeths Zimmer. Auch für sie war das Verhalten von Lady Amalia überaus grausam. Sie konnte einfach nicht fassen, was Katelyn ihr berichtete. Sie riet ihr, sich keinesfalls dieser Hochzeit auszuliefern. Nicht nachdem was ihre Mutter getan hatte. Zusammen schmiedeten sie einen Plan, mit dem Katelyn der Vermählung mit Duncan entkommen sollte. Ein Plan, dessen Umsetzung schnell erfolgen musste.
    „Pack nur das Notwendigste ein“, mahnte Elisabeth. Katelyn kramte in ihrer Kleiderkiste nach etwas Weltlichem, aber ärmlich Aussehendem und wurde bald fündig. Sie zerriss den Unterrock des braunen Kleides, dann schlich sie damit leise die Treppe hinunter. Alles war bereits längst dunkel. Elisabeth hatte Hannah gesagt, sie solle Belle für Katelyn satteln. Nur die Beiden wussten, was sie vorhatte. Es waren nun ihre einzigen Vertrauten. Hannah hatte ihr etwas Reiseproviant eingepackt und schenkte ihr einen dunklen Umhang, der ihre wahre Gestalt verhüllen sollte, zumindest, bis sie das Land verlassen hatte, in dem man ihr Gesicht vielleicht erkannte. In der Bibliothek von Haimsborrow hatte Elisabeth eine Karte der spanischen Niederlande entdeckt. Die sie Katelyn mitgab.
    „Hier ist es, Ramillies“, sie zeigte auf einen eingekreisten Punkt. „In Argyll wartet ein Schiff auf dich. Es bringt dich bis Antwerpen. Von da an musst du alleine weiter“, sagte Elisabeth, deren Bruder bei der Marine war und mit dessen Schiff Katelyn sich nun Jack nähern sollte. Sie stieg auf Belle, nachdem sie sich von Hannah und Elisabeth verabschiedet hatte. Beide würden dafür sorgen, dass man ihr Verschwinden erst später bemerkte. Auf sie konnte sich Katelyn verlassen. Sie verließ Haimsborrow mit einem wehmütigen Gefühl in ihrer Brust, jedoch auch mit der Hoffnung darauf, Jack wiedersehen zu können und so ihrer Mutter zumindest, für das Erste, zu entkommen.
    Die Luft war mild und klar. Sie kam in einem schnellen Tempo voran und ließ die Hügel rund um Haimsborrow sowie die Felder rasch hinter sich. Endlich erblickte sie das stolze Argyll. Am Hafen machte sie Halt. Sie stieg von Belle ab und führte sie hinter sich an den Zügeln, in Richtung der „Monroe“, einem prächtigen Schiff der englischen

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