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Jade-Augen

Jade-Augen

Titel: Jade-Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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»Annabel. «
    Kit sagte nichts, blieb einfach auf dem breiten, steinernen Fensterbrett sitzen. Annabel mußte aus eigenem Antrieb zu ihnen kommen, mußte merken, daß sie willkommen war. Seine Zusicherungen würden nichts bewirken.
    »Kommen Sie und setzen Sie sich, meine Liebe.« Mrs. Anderson erhob freundlich die Stimme und klopfte auf die Bank neben sich. »Wir haben gerade über Ihre Hochzeit gesprochen … wie herrlich!« Sie rieb sich die Hände und strahlte. »All die kleinen Mädchen wollen Brautjungfern sein.«
    Annabel drehte sich um und lächelte gezwungen. »Sie sind sehr freundlich, aber ich sehe –«
    »Ach, nun komm schon und setz dich, Liebste.« Kit hatte den richtigen Augenblick gewählt und ließ nur eine Andeutung von Ungeduld in seiner Stimme zu. »Ganz abgesehen von allem anderen brauchen wir deine Meinung zu dem, was Akbar Khan nach seiner Niederlage bei Jalalabad planen wird.«
    »Ja, in der Tat, Miss Spencer«, stimmte der Brigadier zu. »Ihre Meinung hierzu wäre äußerst wertvoll.«
    Das war Ayeshas Territorium, hier war sie gewohnt, ihren Beitrag zu leisten. Vielleicht würde das helfen, die Kluft zu schließen. »Ich glaube nicht, daß er es euch … uns … gestatten wird, so nahe bei Jalalabad zu bleiben«, erklärte sie mit einem Schritt in den Raum hinein, aber immer noch keinen Stuhl annehmend. »Er wird sorgsam darauf achten, seinen Handelsbonus zu behalten für den Fall weiterer Rückschläge. Ich kann mir vorstellen, daß er euch … uns … weiter in die Berge hinein verlegt.«
    »Bald?« fragte Major Pottinger.
    Sie nickte. »Sehr bald.« Sie blickte Kit an. »Sie waren bewaffnet und bereit, heute morgen aufzubrechen, nicht wahr, Kit?«
    »Ich fürchte, ja«, stimmte er trübe zu. »Wie hast du deine Kleider zurückbekommen?«
    »Zobayeda hat sie gebracht«, antwortete sie. »Offenbar wollte die Mutter des Ziegenhirten ihre Sachen zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
    Kit stand plötzlich auf, als hätte er die Lösung gefunden. »Entschuldigen Sie uns bitte, meine Damen, meine Herren, aber Annabel und ich haben etwas zu besprechen.« Er stand auf und ging zu ihr zur Tür. Seine Stimme war leise aber bestimmt: »Komm, meine liebe Verantwortung. Laß uns ein wenig im Sonnenschein Spazierengehen.«
    Sie gestattete ihm, sie in den Hof hinauszuführen. »Was haben wir denn zu besprechen?«
    Seine Augen verengten sich. »Oh, sehr viel, scheint mir. Jetzt, da du deine Kleider zurückhast, fällt es mir leichter zu begreifen, was sich ereignet hat. Wir sind frei, Annabel.«
    »Aber nicht ungehindert«, antwortete sie.
    »Oh, du bist wieder ein Haarspalter!« rief Kit erbittert. »Ich hatte vor, in St. George am Hanover Square zu heiraten, mit deiner Familie – sobald wir sie gefunden haben – und meiner und mit einer Eskorte der Siebten Leichten Dragoner und –«
    »Ich bin vielleicht ein Haarspalter, aber du bist ein Träumer«, unterbrach sie ihn. »Was für ein Wolkenkuckucksheim hast du dir da ausgedacht? Ganz abgesehen davon, daß ich bisher überhaupt noch nicht entschieden habe, ob ich heiraten möchte. In meinem tiefsten Inneren mag ich vielleicht zu dir gehören, aber ich gehöre nicht zu deiner Art. Ich weiß noch nicht, zu welcher ich gehöre.«
    Kits Miene umwölkte sich. »Meine Liebe, wenn du glaubst, daß du jetzt noch die geringste Wahl in dieser Angelegenheit hast, mußt du deine Lage sehr schnell überdenken. Heirat ist die einzige Möglichkeit, jetzt, da dein Platz, ob zum Guten oder zum Schlechten, bei uns ist. Du mußt dich jetzt an unsere Regeln halten.«
    Sie trat achtlos gegen einen Kiesel auf dem Boden. »Ich glaube nicht, daß es im Augenblick sehr sinnvoll ist darüber zu diskutieren. Sieh mal, wer da kommt.«
    Kit folgte ihrem Blick. Über den Hof kam Mohammed Shah Khan, Akbar Khans Stellvertreter, auf sie zu. Ihn begleitete die übliche bewaffnete Eskorte.
    Annabel hob bei seinem Herannahen automatisch ihre Hände an die Stirn. Dann spürte sie Kits Hände, die liebevoll ihre Arme nach unten an ihre Seiten zogen. »Das mußt du jetzt nicht mehr tun«, sagte er ruhig. »Sieh ihm ins Gesicht.«
    Ein Zittern erschütterte ihre Gestalt, aber sie erhob mutig ihre Augen zu dem Afghanen und fragte ihn auf Paschtu: »Welche Neuigkeiten bringst du, Mohammed Shah Khan?«
    »Die Gefangenen werden fortgebracht. Ihr habt eine Stunde zur Vorbereitung«, antwortete er unbewegt.
    »Wohin werden wir gebracht?«
    »Es ist nicht deine Sache, das zu

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