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Jaeger

Jaeger

Titel: Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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auf …« Er konsultierte seinen Notizblock. »Michael Sloane.«
    »Okay. Gut. Haben wir eine Adresse?«
    »Auf dem Block. Ich habe mir die Freiheit genommen, sie bereits ins Navi einzugeben. Ich nehme an, dass Sie jetzt sofort hinfahren und ihn befragen wollen.«
    »Auf jeden Fall. Was du heute kannst besorgen …«
    Sie fuhren weiter.
    »Sloane … Michael Sloane …« Jessie runzelte nachdenklich die Stirn. »Wieso klingelt’s da bei mir? Irgendwo habe ich den Namen schon mal gehört.«
    Deepak nickte. »Geht mir genauso. Leider weiß ich nicht mehr, wo. Soll ich anhalten, Ma’am, und ein bisschen herumtelefonieren?«
    »Nein, fahren Sie weiter. Das können wir später noch erledigen.«
    »Sie sind der Boss.« Er fuhr weiter.
    Deepak trieb sie an den Rand des Wahnsinns, aber sie musste zugeben, dass er ein verdammt guter Ermittler war. Wenn sie ehrlich war, gab es niemanden, den sie lieber an ihrer Seite gehabt hätte.
    Sie grinste. Na ja, außer Mickey Philips vielleicht …
    43 Der Golem blieb stehen und fluchte. Was für ein dummer Fehler. Wie von einem Anfänger. Wer brauchte schon ausgeklügelte Alarmsysteme, wenn er Wachhunde hatte?
    Rasch sah er sich um. Im Wohnwagen bewegte sich eine Gardine. Dann ein Blick zum Haus: Der Mann im Erdgeschoss tauchte kurz am Fenster auf, um gleich darauf hastig den Rückzug anzutreten. Er sammelte irgendetwas auf dem Tisch zusammen, dann klappte er den Laptop zu. Jemand machte sich zur Flucht bereit.
    Keine Planänderung. Entschlossen marschierte der Golem aufs Haus zu.
    An der Hausecke angekommen, fiel ihm etwas auf. Das Bellen der Hunde veränderte sich, wurde tiefer, knurrender. Dann hörte er, wie ein Tor geöffnet wurde. Als ihm klarwurde, was das bedeutete, war es zu spät. Die Hunde hatten ihn bereits entdeckt und kamen direkt auf ihn zu.
    Er sah sich um. Er würde es niemals rechtzeitig zurück zu seinem Wagen schaffen. Es gab nirgendwo Deckung, keinen Ort, an dem er sich hätte verstecken können. Sie würden über ihn herfallen. Er sah sich nach einer Waffe um, nach irgendeinem Gegenstand, mit dem er sich verteidigen konnte. Nichts.
    Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich den geifernden Tieren entgegenzustellen. Unaufhaltsam kamen sie auf ihn zugerast, bereit, ihn anzufallen und in Stücke zu reißen.
    Er schloss die Augen. Fand seine innere Mitte. Gegen die körperlichen Schmerzen wäre er machtlos. Er würde sie aushalten müssen, und je eher er sich mit dieser Tatsache abfand, desto schneller wäre alles vorbei.
    Gegen den Lärm allerdings konnte er sehr wohl etwas unternehmen. Die meisten Menschen gerieten in Panik, wenn sie von einem Hund angegriffen wurden, und das hatte nicht nur mit dem furchterregenden Anblick gefletschter Zähne und der Angst vor den Schmerzen zu tun, sondern auch mit ihrem Bellen, Knurren und Jaulen. Doch der Golem war nicht wie die meisten Menschen. Er hielt die Augen fest geschlossen. Konzentrierte sich. Schaltete das Bellen in seinem Kopf einfach aus.
    Als er die Augen wieder öffnete, waren die Hunde immer noch da, doch er hörte sie nicht länger. Wenn er sie nicht länger hörte, konnte er nachdenken. Und wenn er nachdenken konnte, konnte er sich eine Strategie zurechtlegen.
    Schon sprang ihn der erste der beiden an, ein schwarz und senffarben gezeichneter Rottweiler mit geifernden Lefzen. Es war ein riesiges Tier. Auf den Hinterläufen stehend, war er annähernd so groß wie der Golem. Doch dieser verbot sich jede Furcht, jedes Zögern.
    Während der Hund noch in der Luft war, riss der Golem den Arm zurück und schlug mit aller Kraft zu. Seine Faust traf das Tier im Nacken. Augenblicklich erschlafften seine Beine, und es stürzte benommen zu Boden. Der Golem versetzte ihm noch einen harten Tritt gegen den Kopf. Der Schädelknochen des Hundes knackte und knirschte unter der stahlverstärkten Stiefelspitze.
    Der Hund wälzte sich zuckend am Boden. Der Golem wusste, dass er von ihm nichts mehr zu befürchten hatte, und wandte sich sofort dem anderen Tier zu. Diesmal hatte er keine Zeit mehr, den Angriff abzuwehren. Er musste ihn kommen lassen.
    Der zweite Rottweiler setzte mit weit aufgerissenem Maul zum Sprung an und schlug dem Golem die Zähne in den linken Unterarm. Der Schmerz, der daraufhin durch seinen Körper fuhr, war heiß und hart, als hätte er ein Stromkabel angefasst.
    Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Es gelang ihm nicht. Er schrie.
    Als der Hund ihn hörte, biss er umso fester zu. Er versuchte

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