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Jaeger

Jaeger

Titel: Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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abgrundtiefen Seufzer aus, der sich anhörte wie der letzte Atemzug eines Sterbenden. »Es war … Michael hat es getan.« Sie hob den Kopf und sah Helen in die Augen. »Er war es. Er hat Jeff getötet.«
    Genau das hatte Helen hören wollen. Doch nun wusste sie nicht so recht weiter.
    Dann sah sie eine Träne über Dees Wange rollen.
    58 Jessie schaute auf ihre Uhr, Deepak starrte aus dem Fenster. Die Anspannung war Langeweile gewichen. Helen Hibbert hielt sich noch immer im Haus der Sloanes auf.
    »Schalten Sie ruhig das Radio ein, wenn Sie mögen«, sagte Jessie.
    »Ich dachte, Sie haben Kopfschmerzen«, erwiderte Deepak, ohne sie anzusehen.
    Sie zuckte die Achseln.
    »Ist schon gut«, meinte er. »Es geht auch ohne Musik.«
    Jessies Handy klingelte. Sie war heilfroh über die Ablenkung. Es war Mickey Philips. Er klang atemlos und abgehetzt, als wäre er lange gerannt, um ihr eine wichtige Nachricht zu überbringen.
    »Wir haben den Ort gefunden, an dem Josephina Brennan festgehalten wurde«, verkündete er, ohne sich mit Höflichkeiten aufzuhalten.
    Schlagartig war Jessies Langeweile verflogen. Er schilderte ihr, was sie in dem Haus in Jaywick vorgefunden hatten: die Leiche, die toten Hunde. Dann berichtete er von der Nachricht, die Marina ihnen heimlich zugespielt hatte.
    »Ihr Team leitet den Fall, deswegen dachte ich mir, Sie wollen bestimmt Bescheid wissen.«
    »Danke. Wissen Sie schon, wer der Tote ist?«
    »Am Tatort steht ein Wagen, zugelassen auf einen gewissen Graham Watts. Das Foto auf dem Führerschein sieht ihm ähnlich, aller Voraussicht nach ist er es. Sagt Ihnen der Name was?«
    Jessie überlegte. »Graham Watts? Nein. Aber ich lasse ihn überprüfen.«
    Kaum hatte Deepak den Namen gehört, zog er auch schon sein Handy heraus, um eine Internetsuche zu starten.
    »Ich weiß das zu schätzen«, sagte Mickey. »Könnten Sie es jetzt gleich machen?«
    »Ich leite es weiter. Wir observieren gerade jemanden, der uns eventuell zu Jeff Hibberts Mörder führen kann, daher können wir hier im Moment nicht weg. Ich rufe den DS an, der sich um die Sache mit Josephina kümmert. Er soll sich bei Ihnen melden, dann können Sie zusammen die Kompetenzen klären.«
    »Danke.« Eine Pause. »Also, dann bis demnächst.« Er legte auf.
    Jessie tat dasselbe, dann wandte sie sich an Deepak. »Und? Schon irgendwas gefunden?«
    Er sah von seinem iPhone auf. »Noch nicht. Ich suche weiter.«
    Jessie hatte so viel Adrenalin im Blut, dass sie kaum stillsitzen konnte. Sie rief auf dem Revier an und gab wie vereinbart Mickeys Neuigkeiten an den zuständigen Kollegen weiter. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tor zu.
    Deepak sah auf. »Die müssen sich da drinnen ja gut verstehen. Worüber die wohl reden?«
    »Das werden wir noch früh genug erfahren«, gab Jessie zurück.
    59 Helen war völlig perplex. Sie hatte bei Dee mit allem gerechnet, aber ganz bestimmt nicht damit.
    »Ja«, fuhr Dee fort. »Ich weiß über alles Bescheid. Natürlich.« Sie lachte bitter. »Natürlich …«
    Rasch sah Helen sich im Raum um. Dann ging ihr Blick zur Tür. »Wo ist Michael? Ist er hier? Wird er –«
    »Keine Sorge.« Dee beugte sich über den Glastisch und berührte Helens Hand. Drückte sie. Helen fiel auf, dass Dees Hand ganz warm war. Warm und tröstend. Sie hatte eine kalte Hand erwartet. Eine weitere Überraschung.
    Dee schenkte Helen ein zittriges Lächeln, bevor sie sich wieder zurücklehnte und die Augenwinkel mit einem Papiertaschentuch betupfte, das sie aus ihrem Ärmel gezogen hatte. Helen starrte sie an.
    Dee ließ den Kopf hängen, und kurz darauf fingen ihre Schultern an zu beben. Helen wusste, dass sie weinte, noch bevor der erste Schluchzer kam. »Ich … Ach, es hat doch alles keinen Sinn … Hören Sie, ich kann nicht … Es ist wegen Michael. Er ist …« Dee stand auf. »Hier.« Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke und zog ihr T-Shirt hoch. »Schauen Sie sich das an.«
    Helen gehorchte. Quer über Dees Bauch verliefen breite Striemen. Ihre Haut war mit verblassenden blauen Flecken übersät. Dee zog das T-Shirt noch ein Stück höher. Es war überall dasselbe.
    »Das macht er mit mir«, sagte Dee. Ihre Lippe zitterte, ihre Wangen waren nass vor Tränen. »Die ganze Zeit …« Sie setzte sich wieder und legte den Kopf in die Hände. Ihre Schultern begannen unkontrolliert zu beben. »Überall … Mein ganzer Körper …«
    »Aber wenn ich mich recht erinnere, dann gefällt

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