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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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»Ich gehe zu seinem Versteck.«
    Der Dämon schien ein wenig zusammenzuzucken.
    Dann war Jude auch schon weg. Er drehte sich nicht noch einmal um, wohingegen Erin ihm nachstarrte. Ihr war, als müsste sie irgendetwas sagen, aber sie hatte keine Ahnung, was.
    Es ist nicht vorbei.
    Nein, das war es nicht.

Siebzehntes Kapitel
    Eine Stunde später betrat Jude die Hölle.
    Von draußen wirkte sie ziemlich unscheinbar. Sie sah schlicht wie ein altes Gebäude aus, auf dessen Parkplatz ein paar ausgeschlachtete Autowracks standen. Ein oder zwei Betrunkene lagerten draußen vor dem klobigen Bau.
    Wie doch der Schein trügen konnte.
    Ich hasse beschissene Dämonenverschläge!
    Ja, das tat er. Von allen Drecklöchern der Welt, waren die Dämonenhöhlen die übelsten. Er hasste den Gestank nach Blut und Alkohol. Und Jude hasste die süchtigen Dämonen, die dorthin kamen, um sich ihren nächsten Rausch zu besorgen.
    Dämonen verliehen dem Terminus »suchtgeneigte Persönlichkeit« eine völlig neue Dimension. Jude jedenfalls kannte keine Übernatürlichen, die derart den Drogen verfielen wie Dämonen. Manche lebten für nichts anderes mehr.
    Sie mussten dauernd neuen Stoff haben. Mussten sich verlieren, vergessen.
    Es gab Gerüchte, dass die Dämonen gar nicht anders konnten. Insbesondere diejenigen, die das Pech hatten, über die sogenannte »Dunkle Gabe« zu verfügen.
    Die Dunkle Gabe. Das war ein anderer Name, ein passenderer allemal, für die übersinnlichen Kräfte, die einige Dämonen zum Medium des gesellschaftlichen Abschaums machten – von Mördern, Vergewaltigern, Kinderschändern.
    Den Gerüchten zufolge betäubten oder kappten die Drogen dieses perverse Band. Das Problem war nur, fingen die Dämonen erst mit den Drogen an, gerieten sie in eine gnadenlose Abwärtsspirale.
    Dämonen wurden zu schnell abhängig.
    Die Angst vor der Abhängigkeit war einer der Gründe, weshalb Zane weder Alkohol anfasste noch rauchte. Jude wusste, dass Zane miterlebt hatte, wie sein Vater den Drogen verfiel, und es musste schrecklich gewesen sein.
    Nun atmete Jude ein, nahm den Geruch auf und wusste, dass er am richtigen Ort war.
    Oder vielleicht am falschen.
    Ein Loch inmitten der Hölle, das wie eine Fixerhöhle aussah und wie eine Fixerhöhle roch – weil es eine war.
    Aber die Dämonen drinnen würden reden. Sie würden ihm alles erzählen, was er über verstoßene Wölfe wissen musste. Denn wenn jemand sich mit Raubtieren auskannte, dann waren sie es.
    Ein Bastard erster Güte hatte ihn zu diesem Loch gelockt. Mickey rief ihn an, denn er war schon wieder auf Kaution draußen, und erzählte ihm von dem Haus. Dem gehetzt haspelnden Mickey nach würde Jude hier alles finden, was er brauchte.
    Der Tipp war natürlich nicht umsonst gewesen. Nichts war umsonst. Er musste lediglich abwarten, welchen Preis Mickey verlangte. Und er würde ihn wohl eher nicht bezahlen.
    Jude klopfte fest an die alte Tür. Ein Dämon mit einem riesigen Stab quer durch die Nase öffnete. Jude hielt ihm einen Zwanziger hin.
    Der Dämon musterte ihn, lächelte und wich dann zurück.
    Erins süßer Duft war noch an ihm, denn er hatte der Versuchung nicht widerstehen können, sie nochmals zu nehmen, aber der Gestank der Fixerhöhle überdeckte ihn, sowie Jude das Gebäude betrat.
    Und er ging weiter.
    Mist, Mist, Mist! Mickey McQueen wiegte sich auf seinen Fersen vor und zurück. Er war aus dem Knast gekommen, endlich, und mehr als bereit, aus der Stadt zu verschwinden.
    Aber zuerst einmal brauchte er sein Geld.
    Er stand an einer Straßenecke und sah sich nach rechts und links um. Immer noch konnte er sein Glück kaum fassen.
    Dieser Tiger würde gar nicht wissen, wie ihm geschah.
    Mickey lachte.
    Er verstummte jedoch gleich wieder, als eine schwarze Limousine am Kantstein hielt.
    Das war’s! Sein Ticket in die Freiheit.
    Er zog am Türgriff und sprang in den Wagen.
    »Hast du es dem Jäger gesagt?«
    Verflucht, war das heiß hier drinnen! Wusste der Typ nicht, dass man in Louisiana die Klimaanlage anstellte? Mickey nickte. »Ja, ja, ich hab ihm alles gesagt, was Sie wollten.«
    Mr. Money hatte Mickey bei der Anklageverlesung angesprochen. Mr. Money, so nannte Mickey den Kerl, weil der Sack ihm einen hübschen Haufen Geld gab. Da passte der Name doch. Mr. Money hatte Mickeys Kaution in bar bezahlt und ihm noch viel mehr Kohle versprochen.
    Er musste nichts weiter tun, als den einen Anruf erledigen.
    Der leichteste Job, den Mickey je gehabt hatte.
    Ein leises

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