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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Sylvia reden sie oft. Immer wieder fragen sie mich, wann sie nach Hause kommt.«
    Erin blickte zur Küche, wo die beiden Jungen am Tisch saßen und ihre grellbunten Spielzeugrennwagen hin und her schoben. Jude stand bei ihnen, lächelte und plauderte mit den beiden.
    Einer der Jungen – sie konnte Jake und Joseph nie auseinanderhalten – lachte vergnügt und schubste sein Auto an.
    »Ich bin froh, dass das Scheusal weg ist, und ich hoffe, er kommt nie wieder. Die Jungen gebe ich ihm jedenfalls nicht. Ich weiß, was er meiner Sylvia angetan hat, und ich lasse nicht zu, dass er meine Jungen misshandelt.«
    Nein, das durfte er nicht. »Rufen Sie diesen Anwalt an, ja?« Erin hatte ihr den Namen und die Nummer des besten Sorgerechtsanwalts notiert, den sie kannte, und reichte Katherine den Zettel. Nur für den Fall, dass Trent wieder auftauchte, musste dafür gesorgt sein, dass Katherine und die Jungen geschützt waren.
    Katherine nickte. »Aber ich … habe nicht viel Geld.«
    »Keine Sorge. Larry übernimmt häufig Fälle, in denen er kein Honorar verlangt.« Larry Myers war bereits halb im Ruhestand, aber Erin würde ihn anrufen und ihm sagen, dass dieser Fall wichtig war. Und Fälle wie dieser waren der Grund, weshalb Larry überhaupt noch arbeitete.
    »Sind Sie sicher, dass ich ihm trauen kann?«
    »Ja.« Larry war der Anwalt gewesen, den Erins Vater einschaltete, als sie erstmals vor seiner Haustür erschien.
    Kommt sie wieder? Das hatte Erin gefragt, als sie sah, wie der Wagen ihrer Mutter in der Dunkelheit verschwand.
    Ihr Vater, damals ein Fremder, hatte sie in die Arme genommen. »Ich bete zu Gott, dass sie es nicht tut.«
    Erin blickte wieder zu den Jungen. So viele Tage hatte sie nach ihrer Mutter Ausschau gehalten. Jahre. Aber sie kam nie zurück.
    Erin musste blinzeln, weil ihr die Sicht verschwamm. Betroffene Kinder gingen ihr stets nahe. Sie waren so hilflos, so verwundbar.
    »Alles okay?« Jude war plötzlich bei ihr, und er sah viel zu viel.
    Super! Genau was sie wollte. Jetzt hielt er sie für ein emotionales Wrack. »Bestens. Wir sollten gehen. Die Jungen müssen gleich Abendbrot essen.«
    »Stimmt.« Er reichte Katherine die Hand. »War mir ein Vergnügen, Ma’am.«
    Sie lächelte verhalten und sah zu ihren Enkeln.
    Kurz darauf waren Erin und Jude draußen in der Hitze und der Dunkelheit.
    Erin wartete, bis sie in Judes Truck saßen, ehe sie fragte: »Und?«
    Er schüttelte den Kopf. »An den beiden konnte ich keine Spur von Gestaltwandler ausmachen. Du?«
    »Nein.« So viel zu dieser Theorie. Aber wenn Donald Trent nicht der war, der ihr nachstellte …
    »Trent hat dich aufgebracht, seine Frau verprügelt, war insgesamt ein Arschloch.« Er trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. »Du bist mit ihm im Gericht aneinandergeraten.«
    Ja, war sie. Er hatte ihr gedroht, sie angeschrien und musste einmal sogar von seinem Verteidiger zurückgehalten werden.
    »Ich muss unweigerlich daran denken, was mit dem letzten Mann passiert ist, der dich vor Gericht attackierte.«
    Oh ja, sie ahnte, worauf er hinauswollte!
    »Und da frage ich mich, wenn Trent nicht der Täter ist, ist er vielleicht das Opfer.«
    In dem Fall würde Trent sich nicht wieder in der Stadt blicken lassen.
    Noch ein Geschenk?
    Und was war mit Sylvia? War sie ebenfalls ein perverses Geschenk? Erin hatte sich am letzten Verhandlungstag mit ihr gestritten, auf dem Flur, wo sie glaubte, sie wären unter sich.
    »Warum, Sylvia? Wieso zur Hölle tun Sie das? Er wird freigesprochen, und dann geht er wieder auf Sie los!«
    »Ich habe keine Wahl!«, hatte Sylvia sie angeschrien. »Das ist mein Leben, nicht Ihres! Sie haben ja keine Ahnung, Sie wissen nicht …«
    Erin neigte die Stirn an das Seitenfenster.
    Im Geiste sah sie die beiden Jungen vor sich.
    Du verfluchter Schweinehund, hör auf!

Zwölftes Kapitel
    Das Motelzimmer war klein, das Bett groß und Erin ganz in der Nähe.
    Jude war noch nie gut darin gewesen, Verlockungen zu widerstehen, aber diesmal musste er es unbedingt versuchen.
    Er biss die Zähne zusammen und bemühte sich, nicht darauf zu achten, wie sich die Bluse über ihren Brüsten spannte.
    Es sah aus, als würden die Knöpfe jeden Moment aufspringen, was auch den Cops auf dem Revier nicht entgangen war.
    Bei den Blicken der anderen hatte sich das Tier in Jude bereit zum Angriff gemacht.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie, streifte ihre Pumps ab und ging zum Bett.
    Jetzt? Sie ausziehen, auf das Bett legen und tief in ihr

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