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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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versinken.
    Jude räusperte sich und blickte zur Zimmerdecke. Die Arbeit. Zuerst die Arbeit.
    Tja, sie war sein Job. Und so gern sein Schwanz auch die Führung bei diesem Fall übernähme, musste Jude sich konzentrieren.
    Und sie beschützen.
    »Du schläfst, und ich finde heraus, welche Paranormalen in dieser Stadt das Sagen haben.«
    Die Matratze knarrte, als sie sich hinsetzte. »Was? Jude, ich hab dir doch gesagt, dass es hier keine Übernatürlichen gibt!«
    »Ach, Süße, du bist nicht die einzige Andere hier.« Natürlich liebten die Paranormalen große Städte, aber sie waren viel zu viele, als dass sie alle in den Großstädten unterkommen konnten. Sah man genau hin, lebten praktisch überall welche, und Jude hegte nicht den geringsten Zweifel, dass er auch hier Andere finden würde – Vampire, Gestaltwandler, Dämonen.
    Man musste nur wissen, wo man sie traf.
    »Du warst doch mit mir auf dem Revier, hast die Cops gesehen.«
    »Ja, und von denen war keiner ein Gestaltwandler.« Vampire waren wohl auch keine dabei, denn Jude hatte noch nie einen Vampir-Cop gesehen. Gewöhnlich traf man Blutsauger nicht in Berufen, die tagsüber ausgeübt wurden. Dazu eigneten sie sich nicht, weil sie nachts stärker waren und sich tagsüber lieber irgendwo einschlossen.
    Ein paar Dämonen könnten aber durchaus bei der Polizei sein. Vielleicht ein oder zwei, die Jude jedoch ohne Zane nicht erkannte.
    »Ich habe jahrelang mit den Cops hier zusammengearbeitet«, sagte sie kopfschüttelnd. Ihr dunkles Haar schimmerte im Lampenschein. »Und ich habe nie irgendwas gesehen, das nahelegte, jemand von ihnen wäre nicht menschlich.«
    »Vielleicht sind sie alle menschlich«, entgegnete er achselzuckend, »aber das Problem ist, dass du die Sache völlig falsch angehst.«
    Eine steile Falte erschien zwischen ihren Brauen. »Ach ja?«
    »Ja.« Der oberste Blusenknopf sprang garantiert gleich ab. Verdammt, er könnte ihn mit einer Kralle ganz leicht wegschnippen! Dann würde er diese vollkommenen Brüste sehen, mit den rosa Nippeln, die so unglaublich süß waren.
    Konzentration!
    Er sah wieder in ihre Augen. »Du hast nach einem Übernatürlichen gesucht, der dir hilft. In einer Stadt von dieser Größe aber muss dir klar sein, dass nicht alle Übernatürlichen zu den Guten gehören.«
    »Ja, das habe ich gemerkt.«
    Stimmt. »Und ich suche heute Nacht auch nicht nach den Guten.« Die Bösen zu jagen war sowieso einfacher. »Ich ziehe los, rüttel an ein paar Käfigen, knacke ein paar Särge und guck mal, was mir dabei so entgegenpurzelt.«
    »Du … denkst du ernsthaft, du kannst in dieser Stadt aufkreuzen, die du überhaupt nicht kennst, und die Anderen finden?«
    Er lächelte. »Das ist eines meiner Talente, Süße.« Der Trick bestand darin, dass man wusste, wo man suchen musste. Jude wäre nicht in seiner Position bei Night Watch, wüsste er nicht, wo er die Jauchegruben fand.
    Auf der dunklen Seite zu wandeln, war für ihn ein alter Hut. Und ihm war besser vertraut als den meisten, wie tödlich die inneren Bestien sein konnten.
    Weiße Tiger waren rar. Sehr rar, weil sie leider keinen guten Ruf genossen und eine Vorliebe für den Tod hegten. Den anderer.
    Erin hatte davon offenbar keine Ahnung, denn sonst würde sie so schnell vor ihm weglaufen wie sie konnte.
    Und sie glaubte, ein Wolf wäre übel!
    »Bleib hier«, sagte er, während er sich schon zur Tür drehte. »Ich bin vorm Morgengrauen zurück.« Bei Tageslicht brachte die Jagd nichts. Die Kreaturen, die Jude suchte, lebten von der Dunkelheit.
    So wie er, jedenfalls die meiste Zeit.
    »Ich möchte mit dir kommen.«
    Eine Hand über dem Türknauf, erstarrte er. Verflucht! Hatte sie im Delaneys nicht genug gesehen? Noch mehr solche Szenen und …
    Sie würde ihn nie wieder in ihrer Nähe haben wollen, nicht von ihm berührt, geschweige denn geküsst werden. Oder genommen.
    Nein, sie würde ihn nicht einmal im selben Raum mit sich dulden, und erst recht nicht im selben Bett.
    Nicht wenn sie sah, zu was er werden konnte.
    Zu was er vor langer Zeit geworden war.
    Nein, ich verliere die Kontrolle nicht wieder.
    Diese Welt bestand nicht bloß aus Blut, Schreien, Klauen und Tod.
    Da war noch …
    »Jude?«
    Sie.
    »Du brauchst dir den Abschaum da draußen nicht anzusehen. Wo ich hingehe, ist es für die meisten Menschen die Hölle.« Und er hatte stets gewusst, wie er dorthin kam.
    Gleich und gleich.
    »Ich bin nicht menschlich.«
    Er blickte sich zu ihr um. Sie war vom Bett

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