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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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sich selbst in ihnen gesehen? Ja, das wollte sie wetten. Genau wie sie sich in den verlorenen Kindern wiedererkannt hatte.
    Sie strich mit den Händen über ihren Schreibtisch. »Ich habe gegen kein Gesetz verstoßen.«
    »Du hast einer Verdächtigen einen Tipp gegeben.«
    Sie sprang auf. So viel zu cool bleiben. »Oh bitte! Wir wissen beide, dass Katherine auf keinen Fall Trent umgebracht hat! Dafür ist sie gar nicht der Typ.«
    »Sie glaubt, dass er ihre Tochter auf dem Gewissen hat. Und sie würde alles für Sylvia tun, wie du sehr wohl weißt.«
    Ja, schon. »Aber Katherine hat Trent nicht ermordet.«
    »Du scheinst dir verdammt sicher.« Er ging um den Schreibtisch herum, bis nicht einmal mehr ein halber Meter Abstand zwischen ihnen war. »Warum, Erin? Und warum hatte Trent dein Foto in dem, was von seinen Händen übrig war?«
    Weil er ein weiteres perverses Geschenk an mich war. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Hier gehen Dinge vor, die du nicht verstehen würdest.«
    »Ach nein?« Seine Lippen bogen sich zu einem grausamen Lächeln. Es stand ihm nicht. Überhaupt nicht. »So wie ich dich nie verstanden habe? Jedes Mal, wenn ich versuchte, dir näherzukommen, hast du mich zurückgestoßen. Als ich im Krankenhaus lag, bist du mich nicht einmal besuchen gekommen.«
    »Weil ich dich schützen wollte!«, platzte es aus ihr heraus. Oh nein, das wollte sie ihm nicht sagen!
    »Und jetzt erfahre ich, dass du es mit einem Kopfgeldjäger treibst!« Sein Gesicht rötete sich, und er wurde beständig lauter. »Ich hab gesehen, wie er dich anguckt. Ihr zwei seid … Warte mal. Was hast du gesagt?«
    »Ähm …«
    Die Tür flog auf. »Schreien Sie sie nicht an!« Jude stand im Türrahmen, die Krallen ausgefahren und die Augen funkelnd.
    Ben drehte sich zu ihm um und wurde blass. »Was zum Geier ist das denn?«
    Jude kam herein, kickte die Tür mit dem Fuß zu und wandte keine Sekunde den Blick von Ben.
    »Ich sagte, dass es Dinge gibt, die du nicht verstehen würdest«, antwortete Erin. »Jude, es ist gut. Ich habe das hier im Griff.«
    »Blödsinn! Der Kerl schreit dich an!«
    Ja, wobei seinem feinen Gehör nicht einmal ein Flüstern entgehen dürfte. »Aber so lösen wir die Situation nicht, okay?«
    »Der hat Krallen!« Ben schüttelte den Kopf.
    »Damit ich andere besser zerfleischen kann«, knurrte Jude und trat noch einen Schritt vor.
    »Was ist denn mit seinen Augen? Wieso sind die …«
    »Damit ich das Arschloch besser sehen kann, dass meine Frau angreift.«
    »Jude!« Auf ihr Fauchen hin schien er sich zumindest ein bisschen zu fangen und sah zu ihr. »Ich regle das allein.« Und dein Auftritt ist wenig hilfreich. Nein, er machte alles tausendfach schlimmer.
    »Süße, es ist Zeit, dass dein Cop die Wahrheit erfährt.« Als er lächelte, blitzten seine Reißzähne kurz auf, und Erin betete, dass Ben sie nicht gesehen hatte, denn sollte er dazu etwas sagen, ahnte Erin bereits, wie sich Judes Antwort ausnehmen würde.
    Damit ich dich besser beißen kann.
    So sehr sie auch seine Bisse genoss, Ben teilte ihre Vorliebe garantiert nicht.
    Und er könnte schreiend aus dem Büro stürmen.
    Er schien bereits drauf und dran zu sein, das zu tun.
    Vielen Dank, Jude! »Ben, entspann dich, okay? Es ist alles in Ordnung.«
    »In Ordnung?«, donnerte er und schob sie hinter sich. »Siehst du den Kerl? Der hat Krallen !«
    Sie blickte gerade rechtzeitig an ihm vorbei, um Judes Achselzucken zu sehen. »Sie auch.«
    »Was?«
    »Es gibt einiges, was ich dir nie über mich erzählt habe«, sagte sie zu Ben und hoffte, sie klang ruhig und ungefährlich.
    Er drehte sich um und glotzte sie mit großen Augen an. »Was?«
    »Zum Beispiel, dass ich nicht … ganz menschlich bin.«
    Ein ungläubiges Lachen. »Klar doch!«
    Sie hielt eine Hand in die Höhe und zeigte ihm ihre Krallen.
    Die Reaktion fiel genauso aus, wie sie immer befürchtet hatte.
    Er wich zurück, bis er gegen den Schreibtisch stieß, blankes Entsetzen in seinem Gesicht.
    »Sie sind in eine Hölle gestolpert, von der Sie sich keinen Begriff machen«, sagte Jude.
    Ben blickte verdutzt zwischen ihnen hin und her. »Nein, Erin, ich habe dich gemocht, ich …«
    »Du hast die Frau gemocht, für die du mich hieltest.« Und sie hatte einfach nur jemanden gewollt, der sie so liebte, wie sie war.
    Krallen und alles andere inbegriffen.
    »Ich fass es nicht«, murmelte er und fuhr sich mit der zitternden Hand durchs Haar. »Das gibt’s doch nicht.«
    »Der Kerl draußen

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