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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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drückte sich seitlich von einem Eisengitter ab und rollte über den Boden. Dann sprang er wieder auf, griff mit der rechten Hand nach einem der Sterrion-Revolver und packte mit der Linken die Waffe in seinem Mantel.
    Er spähte in die Nacht. Hatten seine eigenen unbedachten Schüsse etwa die Aufmerksamkeit der örtlichen Polizisten erregt? Weitere Schüsse wurden abgegeben. Er runzelte die Stirn. Nein. Sie sind zu weit entfernt. Etwas geschieht gerade dort draußen.
    Es erregte ihn. Er sprang in die Luft und flog die Straße entlang, wobei er mit seiner Allomantie gegen das Eisengitter drückte, um Höhe zu gewinnen. Er landete auf dem Dach eines Hauses. In dieser Gegend standen viele Mietshäuser mit drei oder vier Stockwerken und schmalen Gassen dazwischen. Wie konnten die Menschen auf so engem Raum leben? Er selbst würde den Verstand dabei verlieren.
    Er lief über einige Gebäude – sehr praktisch, dass sie Flachdächer besaßen –, bis er stehen blieb und lauschte. Sein Herz klopfte aufgeregt – und er begriff, dass er auf so etwas gehofft hatte. Das war der Grund, warum es ihn zum Verlassen der Gesellschaft getrieben und er den Wolkenkratzer erklettert hatte und durch den Nebel geflogen war. In Wettering war er oft durch die Nacht patrouilliert, als die Stadt immer größer geworden war – und hatte nach Ärger Ausschau gehalten.
    Er betastete seinen Sterrion, als ein weiterer Schuss erschallte. Diesmal war es knapper. Er schätzte die Entfernung ab, ließ eine Patronenhülse fallen und stieß sich daran in die Luft. Er wog nun drei Viertel seines normalen Gewichts und beließ es dabei. Schließlich brauchte man eine gewisse Masse, wenn man kämpfen wollte.
    Der Nebel umwirbelte ihn, spielte mit ihm. Man wusste nie, in welcher Nacht der Nebel aufziehen würde; er fügte sich nicht den üblichen Wettergegebenheiten. Es konnte eine feuchte und kalte Nacht sein, und doch zeigte sich manchmal nicht die kleinste Nebelschwade in ihr. Die nächste Nacht mochte trocken wie welkes Laub sein, und der Nebel verschlang sie.
    Heute Nacht waren die Schwaden dünn, daher herrschte eine recht gute Sicht. Ein weiterer Schuss durchbrach die Stille. Da, dachte Wax. Der Stahl brannte mit einer sanften Wärme in ihm, und er sprang in einem Wirbel aus Mantelquasten, Nebel und Wind über eine weitere Straße hinweg.
    Er landete sanft, hielt die Waffe von sich weg und rannte in gebückter Haltung über das Dach. Dann erreichte er den Rand und blickte in die Tiefe. Unmittelbar unter ihm hatte nahe der Einmündung der Gasse jemand hinter einem Stapel aus Kästen Zuflucht gesucht. In der dunklen, nebligen Nacht konnte Wax kaum Einzelheiten erkennen, doch die Person war mit einem Gewehr bewaffnet, das sie auf einer der Kisten abgestützt hatte. Der Lauf zielte auf eine Gruppe von Leuten, die sich weiter hinten auf der Straße befanden und die unverwechselbaren gewölbten Hüte der Stadtpolizei trugen.
    Wax drückte ganz schwach nach allen Seiten und erschuf damit seine Stahlblase. Die Klinke einer Falltür unter seinen Füßen klapperte, als seine Allomantie an ihr zerrte. Er spähte hinunter auf den Mann, der nun auf die Polizisten feuerte. Es wäre besser, etwas wirklich Bedeutendes in dieser Stadt zu tun, anstatt bloß herumzustehen und mit den teuer Gekleideten und Privilegierten zu schwatzen.
    Er warf eine Patronenhülse hinunter, und seine Allomantie drückte sie auf das Häuserdach unmittelbar unter ihm. Er drückte noch stärker dagegen und sprang mitten in den wirbelnden Nebel hinein. Dabei verringerte er sein Gewicht beträchtlich, drückte im Fallen gegen einen Fenstergriff und positionierte sich in der Luft so, dass er mitten in der Gasse landen konnte.
    Mit Hilfe seines Stahls konnte er Linien sehen, die auf vier verschiedene Gestalten vor ihm wiesen. Während er landete – und sich die Männer fluchend nach ihm umdrehten –, hob er seinen Sterrion und zielte auf den ersten Straßenräuber. Der Mann hatte einen fleckigen Bart und Augen, die so dunkel wie die Nacht selbst waren.
    Wax hörte das Jammern einer Frau.
    Er erstarrte. Seine Hand war ganz ruhig, aber er konnte sich nicht bewegen. Die Erinnerungen, die so sorgfältig in seinem Kopf weggesperrt waren, brachen durch und überspülten ihn. Lessie mit der Garotte um den Hals. Ein einzelner Schuss. Blut auf der roten Ziegelwand.
    Der Straßenräuber riss sein Gewehr hoch und feuerte auf Wax. Die Stahlblase lenkte die Kugel kaum ab. Sie flog durch den Stoff von

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