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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hochzog. Er sprang zur Seite und schwang sich nach oben und zurück auf das Haus zu. Es wirkte wie ein umgekehrtes Abseilen.
    Beide bewahrten ihre Kugeln auf und warteten auf den richtigen Schuss. Waxillium machte es genauso, aber aus einem anderen Grund. Er war sich nicht sicher, ob es etwas nützte, auf sie zu schießen. Er musste erst wieder Dunsttöterkugeln nachladen. Und er musste die beiden Allomanten voneinander trennen, damit er sie sich einzeln vornehmen konnte.
    Er stieg weiter auf und drückte sich dabei von dem Stahl unter dem Stein der Simse ab, auf denen er landete. Bald geriet er in dieselbe Schwierigkeit wie damals, als er dieses Gebäude zum ersten Mal erklettert hatte. An der Spitze wurde es immer schmaler, so dass er bald im Nichts schweben würde, wenn er sich nach oben abdrückte. Diesmal hatte er seine eigenen Waffen nicht dabei; er hatte sie Tillaume gegeben.
    Eine Dunsttöterpatrone besaß er noch. Sie konnte vor allem einen Weißblecharm außer Gefecht setzen. Er zögerte – sollte er sie sich für den Mann, der sich unter ihm befand, aufsparen?
    Nein. Wenn er jetzt starb, würde er nie wieder eine Gelegenheit haben, sich dem Mann dort unten entgegenzustellen. Waxillium betätigte den Abzug und warf sich dadurch nach hinten. Da er so leicht war, reichte es aus, ihn auf das Gebäude zuzustoßen.
    Der Münzwerfer flog an ihm vorbei und wirkte überrascht. Der Mann richtete seine Waffe auf Waxillium, doch dieser schoss zuerst. Es war nur eine gewöhnliche Kugel, aber der Münzwerfer war gezwungen, gegen sie zu drücken, um sie von sich fernzuhalten. Waxillium drückte mit seiner allomantischen Kraft gleichzeitig gegen sie, und das trieb ihn weiter auf das Gebäude zu. Der unglückliche Münzwerfer hingegen wurde dadurch in den Himmel katapultiert und flog vom Turm weg.
    Gut, dachte Waxillium. Er hielt sich an der Fassade fest. Nun befand er sich mindestens hundert Fuß über dem Erdboden. Er feuerte auf den Taumler hinunter, doch der Mann zog vorsichtig an der Kugel. Sie beschrieb einen leichten Bogen und prallte gegen die Platte vor der Brust des Taumlers.
    Waxillium zögerte einen Augenblick, dann ließ er die Wand los. Er bemühte sich, das Gleichgewicht zu halten, während er den anderen Revolver aus dem zweiten Schulterhalfter zog.
    Dann verschoss er alle sechs Kugeln in rascher Folge. Der Taumler drehte sich um und hielt Waxillium seinen Brustkorb entgegen. Funken stoben auf, als die Kugeln auf seine Panzerung trafen. Das Glück war heute nicht auf Waxilliums Seite. Manchmal war es möglich, einen Taumler auf diese Weise zu töten, wenn eine der Kugeln in sein Gesicht flog oder sich die Platte vor der Brust löste. Aber so war es heute Nacht nicht.
    Waxillium fluchte, warf sich in die Luft und fiel an dem Mann vorbei. Der Taumler sprang auf ihn zu. Gemeinsam stürzten sie durch den Nebel.
    Waxillium feuerte einen Schuss nach unten ab, damit er seinen Fall abbremsen konnte, bevor er auf den Boden traf. Er musste im richtigen Winkel auf den Taumler schießen, um …
    Ein zweiter Schuss peitschte durch die Luft, und der Taumler schrie auf. Waxillium drehte sich und hob seinen Revolver, doch der Taumler blutete bereits und traf mit dem Gesicht voran auf die Erde.
    Marasi brach aus einem Gebüsch neben ihm hervor. » Oh. Das muss wehgetan haben.« Sie zuckte zusammen und schien sich um den Mann zu sorgen, den sie soeben mit einer Aluminiumkugel erschossen hatte.
    » Gerade darum geht es, Marasi.«
    » Die Ziele auf dem Schießplatz schreien nicht.«
    » Er war auch nichts anderes als ein Ziel.« Vielen Dank an Wayne – dafür, dass er nach dem Hochzeitsmahl die falschen Patronen genommen hat. Was vergaß er gerade?
    Den Münzwerfer.
    Waxillium fluchte, warf die leere, ganz gewöhnliche Pistole weg und packte Marasi. Er sprang in die Öffnung im Boden, als aus dem Nebel Schüsse kamen und sie nur knapp verfehlten. Waxillium landete mit ihr sanft in dem unterirdischen Raum.
    Hier herrschte das vollkommene Chaos. Männer lagen zerschmettert auf dem Boden, andere waren Waxilliums Schüssen zum Opfer gefallen. Eine große Gruppe von Verschwindern hatte sich in der Nähe des westlichen Tunnels verschanzt und schoss auf Wayne, der in großartiger Form war und aufgrund seines Biegmetalls wie ein Wahnsinniger kämpfte. Er kam hervor, schoss, verschwand aber so schnell wieder, dass er nur verschwommen wahrnehmbar war, und erschien an anderer Stelle erneut. Er rief Beleidigungen, als ihn die Kugeln

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