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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wahr?«
    » Ist das der Grund, warum Sie darauf beharrt haben, dass Großherr Harms Sie zu seinen Treffen mit mir einlädt?«
    » Vielleicht, ja.«
    » Marasi«, sagte Waxillium und seufzte. » Sie ziehen voreilige Schlüsse. Glauben Sie etwa, die Todesfälle, durch die ich zum Großherr meines Hauses geworden bin, seien bloß vorgetäuscht?«
    » Nein«, erwiderte sie, » aber ich war überrascht, dass Sie den Titel angenommen haben, bis ich begriffen habe, dass Sie darin möglicherweise die Gelegenheit erkannten, diese Raubüberfälle aufzuklären. Sie müssen zugeben, dass sie vollkommen ungewöhnlich sind.«
    » Genauso ungewöhnlich wie Wayne«, sagte Waxillium. » Aber ich würde niemals mein ganzes Leben umkrempeln und die Verantwortung für ein Haus übernehmen, nur um ihn zu studieren.«
    » Wax, sag mir bitte, dass du eine Waffe mitgebracht hast«, meinte Wayne, der gar nicht auf Waxilliums spitze Bemerkung einging, was sehr ungewöhnlich für ihn war.
    » Wie bitte? Nein.« Waxillium faltete das Blatt und gab es ihm zurück. » Warum sollte ich so etwas tun?«
    » Verstehst du denn nicht?«, fragte Wayne. Er nahm ihm das Papier aus der Hand und beugte sich vor. » Die Diebe halten nach Orten Ausschau, an denen sie die reiche Oberschicht von Elantel ausrauben können, weil sie dort ihre Opfer finden: Personen mit dem richtigen Erbe. Jene reichen Leute, die nicht mehr mit der Eisenbahn fahren.«
    Waxillium nickte. » Ja. Wenn diese Frauen die eigentlichen Ziele der Überfälle waren, dann werden all jene, die mögliche Opfer werden könnten, in Zukunft viel weniger reisen. Das ist einleuchtend. Vermutlich ist das auch der Grund, warum die Banditen das Theater angegriffen haben.«
    » Und wo findet man sonst noch reiche Leute mit den richtigen Erbanlagen?«, fragte Wayne. » Wo findet man einen Ort, an dem die Leute ihre kostbarsten Juwelen tragen, die man ihnen als Ablenkungsmanöver rauben kann? Einen Ort, wo man die richtigen Geiseln finden kann, diejenigen, um die es bei der ganzen Sache eigentlich geht?«
    Waxilliums Mund wurde trocken. » Ein großer Hochzeitsempfang wäre dazu perfekt geeignet.«
    In diesem Augenblick flogen die Türen zum Ballsaal auf.

Kapitel 5
    D ie Banditen sahen nicht so aus, wie Waxillium es gewohnt war. Sie hatten ihre Gesichter weder mit Tüchern maskiert noch trugen sie lange Mäntel und breitkrempige Hüte, wie es im Rauland üblich war. Die meisten hatten Westen und runde Hüte, wie sie in der Stadt oft gesehen wurden, sowie farblose Hosen und lockere, geknöpfte Hemden, deren Ärmel bis zu den Ellbogen hochgerollt waren. Sie waren nicht besser angezogen, sondern einfach nur anders.
    Und sie waren gut bewaffnet. Etliche verfügten über Gewehre, die anderen über Pistolen. Überall im Ballsaal bemerkten die Gäste sie sofort. Silber klapperte und Flüche ertönten. Es waren mindestens zwei, vielleicht auch drei Dutzend Banditen. Waxillium sah mit großer Unzufriedenheit, dass etliche von rechts durch die Küchentüren hereinkamen. Sicherlich befanden sich weitere Männer beim Personal und hielten dieses davon ab, Hilfe zu holen.
    » Gut, dass du deine Waffen zu Haus gelassen hast«, sagte Wayne. Er sprang von seinem Stuhl und kauerte sich neben den Tisch. Dabei zog er seine beiden Duellstäbe aus Hartholz darunter hervor.
    » Leg sie weg«, befahl Waxillium leise und zählte. Er konnte fünfunddreißig Männer sehen. Die meisten hatten sich an den beiden Enden des rechteckigen Ballsaals unmittelbar vor und hinter Waxillium versammelt. Er selbst befand sich ungefähr in der Mitte des Raumes.
    » Wie bitte?«, fragte Wayne scharf.
    » Leg die Stäbe beiseite, Wayne.«
    » Das meinst du nicht ernst …«
    » Sieh dir diesen Raum an!«, zischte Waxillium. » Wie viele Leute sind hier? Dreihundert? Vierhundert? Was passiert, wenn wir ein Feuergefecht provozieren?«
    » Du könntest sie beschützen«, wandte Wayne ein. » Schubs sie aus der Schusslinie.«
    » Das wäre vielleicht möglich, aber es wäre riskant«, sagte Wayne. » Bisher ist bei keinem dieser Überfälle Gewalt angewandt worden. Ich will nicht, dass sich dieser hier in ein Blutbad verwandelt.«
    » Ich muss dir nicht gehorchen«, sagte Wayne verdrießlich. » Du hast keine Befehlsgewalt mehr über mich, Wax.«
    Waxillium sah ihm in die Augen und hielt seinem Blick stand, während sich Rufe der Angst und Sorge im Raum erhoben. Widerstrebend glitt Wayne auf seinen Stuhl zurück. Er legte die Duellstäbe nicht

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