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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kerl«, sagte der Mann mit dem Kolossblut grinsend.
    » Tun Sie mir nichts!«
    » Setz dich, du rostender Schwachkopf«, sagte der Bandit und sah wieder Marasi an. Er grinste anzüglich, drückte sie auf den Stuhl und befahl ihr, etwas zu sagen, damit er ihr in den Mund sehen konnte. Sie ertrug es mit tiefem Erröten, besonders als seine Griffe zu einem ekelhaften Fummeln wurden.
    Waxillium spürte, wie es in seinem Auge zuckte.
    » Das ist alles«, sagte der Bandit mit einem Grunzen. » Warum kriege ich immer nur die armen Tische ab? Und du?« Er sah Wayne an. Hinter ihnen hatte ein weiterer Bandit Waynes Kellneruniform unter dem Tisch entdeckt und hielt sie mit einem Ausdruck der Verwirrung hoch.
    » Sehe ich etwa so aus, als besäße ich etwas von Wert, Kumpel?«, fragte Wayne in seinem Mantel und der Rauland-Hose. Er sprach wieder mit dem dazu passenden Akzent. » Ich bin bloß zufällig hier. Hab in der Küche gebettelt, als ich euch Kerle reinkommen gehört hab’.«
    Der Bandit brummte etwas, durchsuchte aber trotzdem Waynes Taschen. Er fand nichts, sah unter dem Tisch nach und befahl allen aufzustehen. Er verfluchte sie, weil sie zu arm seien, und riss Wayne den Hut vom Kopf. Er warf seinen eigenen Hut weg – darunter trug er eine Häkelkappe, durch deren Maschen Aluminium durchschien –, setzte sich Waynes Hut auf und stapfte davon.
    Sie nahmen wieder Platz.
    » Er hat mir meinen Glückshut geklaut, Wax«, knurrte Wayne.
    » Still«, sagte Waxillium und gab Marasi ihr Notizbuch zurück, damit sie heimlich weitere Aufzeichnungen machen konnte.
    » Warum haben Sie Ihre Geldbörse nicht genauso versteckt wie mein kleines Buch?«, flüsterte sie.
    » Einige Banknoten darin sind markiert«, antwortete er beiläufig und beobachtete den maskierten Anführer. Er betrachtete etwas, das er in der Hand hielt. Es sah nach ein paar zusammengeknüllten Papierblättern aus. » Das ermöglicht es der Polizei, ihre Spur zu verfolgen, wenn sie ausgegeben werden.«
    » Markiert!«, sagte Marasi. » Also wussten Sie, dass man uns ausrauben wird!«
    » Wie bitte? Natürlich habe ich es nicht gewusst.«
    » Aber …«
    » Wax hat immer ein paar markierte Banknoten dabei«, erklärte Wayne und kniff die Augen zusammen, als er sah, was der Anführer tat. » Nur für alle Fälle.«
    » Oh. Das ist … sehr ungewöhnlich.«
    » Wax pflegt eine ganz eigene Paranoia, Herrin«, meinte Wayne. » Macht dieser Kerl gerade das, was ich glaube?«
    » Ja«, sagte Waxillium.
    » Was denn?«, wollte Marasi wissen.
    » Er vergleicht Gesichter mit den Zeichnungen in seinen Händen?«, fragte Waxillium. » Er sucht nach der richtigen Person, die er als Geisel nehmen will. Er schlendert an den Tischen vorbei und sieht jeder Frau ins Gesicht. Und ein paar andere aus seiner Bande tun dasselbe.«
    Sie verstummten, als der Anführer an ihnen vorbeiging. Er wurde von einem Mann mit feinen Gesichtszügen begleitet, der die Stirn gerunzelt hatte. » Ich sage dir«, bemerkte der zweite Mann, » die Jungs werden nervös. Du kannst ihnen nicht all das geben und gleichzeitig verbieten, damit herumzuballern.«
    Der maskierte Anführer schwieg darauf und sah jeden an Wax’ Tisch kurz an. Er hielt kurz inne, dann ging er weiter.
    » Du musst die Jungs früher oder später von der Leine lassen, Boss«, sagte der zweite Mann, dessen Stimme allmählich leiser wurde. » Ich glaube …« Inzwischen waren sie schon so weit entfernt, dass Waxillium die Worte nicht mehr verstehen konnte.
    Peterus, der frühere Polizist, hatte wieder an dem benachbarten Tisch Platz genommen. Seine Frau hielt ihm eine Serviette an den blutenden Kopf.
    Das ist der beste Weg, sagte Waxillium zu sich selbst. Ich habe ihre Gesichter gesehen. Ich kann herausfinden, wer sie sind, wenn sie mein Geld ausgeben. Ich werde sie aufspüren und nach meinen eigenen Regeln gegen sie kämpfen. Ich werde …
    Nein, das würde er jetzt nicht tun. Er würde es den Polizisten überlassen. Hatte er das nicht beschlossen?
    Ein plötzlicher Aufruhr am anderen Ende des Saales erregte nun seine Aufmerksamkeit. Einige Banditen führten eine Gruppe entsetzt wirkender Frauen herein. Eine von ihnen war Steris. Anscheinend war ihnen der Gedanke gekommen, auch die Waschräume zu durchsuchen. Die anderen Banditen sammelten weiter Wertgegenstände ein. Es waren so viele Männer, dass es trotz der zahlreichen Gäste nicht allzu lange dauerte.
    » In Ordnung«, rief der Anführer. » Nehmt euch eine Geisel.«
    Zu laut,

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