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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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der Bandit noch lebte, denn dies hätte den anderen verraten, dass Wayne nicht tot war. Sowohl die Gesetzlosen als auch die Gesetzeshüter waren an Metallgeborene gewöhnt. Wenn die Blase weiterhin Bestand gehabt hätte, hätte der Bandit Wayne schnell in den Kopf geschossen.
    So war Wayne gezwungen gewesen, die Blase in sich zusammenfallen zu lassen und den Toten zu spielen. Zum Glück hatte ihn der Verbrecher nicht umgedreht und nach seiner Verletzung gesehen, denn dann hätte er bemerkt, dass sie bereits heilte. Wayne war ein Blutmacher, ein Ferrochemiker, der Gesundheit auf die gleiche Art speichern konnte, wie Waxillium Gewicht speicherte. Wenn Wayne einige Zeit in schwachem und kränklichem Zustand verbrachte – und sein Körper wesentlich langsamer als gewöhnlich heilte –, dann konnte er diese Kraft zur Gesundung und Heilung in einem Metallgeist speichern. Wenn er diesen anzapfte, indem er ihn berührte, heilten seine Wunden mit erhöhter Geschwindigkeit.
    » Wie viel hast du noch in deinem Metallgeist?«, fragte Waxillium.
    » Das war die zweite Schusswunde in dieser Nacht«, sagte Wayne. » Ich kann vielleicht noch ein einziges Mal heilen.« Wayne erhob sich mit Waxilliums Unterstützung. » Es hat mich zwei Wochen im Bett gekostet, so viel aufzuspeichern. Ich hoffe, dein Mädchen ist es wert.«
    » Mein Mädchen?«
    » Komm schon, Kumpel. Glaubst du, ich hab nicht bemerkt, wie du sie beim Essen angestarrt hast? Die Klugen hast du schon immer geschätzt.« Er grinste.
    » Wayne«, sagte Waxillium, » Lessie ist noch nicht einmal ein ganzes Jahr tot.«
    » Irgendwann muss es weitergehen.«
    » Dieses Gespräch ist für mich beendet«, erklärte Waxillium und schaute zu den Tischen in seiner Nähe hinüber. Die Leichen vieler Verschwinder lagen auf dem Boden; Waynes Duellstäbe hatten ihnen alle Knochen gebrochen. Waxillium bemerkte einige Überlebende, die sich hinter den Tischen verschanzt hatten, als ob ihnen entgangen wäre, dass Wayne keine Schusswaffen trug.
    » Noch fünf?«, fragte Waxillium.
    » Sechs«, antwortete Wayne, während er seine Duellstäbe aufhob und herumwirbelte. » Und ein weiterer befindet sich dort drüben in den Schatten. Ich habe sieben erwischt. Und du?«
    » Sechzehn, glaube ich«, sagte Waxillium abgelenkt. » Ich habe nicht sorgfältig gezählt.«
    » Sechzehn? Verdammt, Wax. Ich hatte gehofft, du bist ein wenig eingerostet, und ich könnte diesmal mit dir gleichziehen.«
    Waxillium lächelte. » Das hier ist kein Wettbewerb.« Er zögerte. » Obwohl ich gewonnen habe. Ein paar Männer sind mit Steris nach draußen gegangen. Ich habe den Kerl angeschossen, der deinen Hut genommen hat, aber er hat es überlebt. Vermutlich ist er inzwischen verschwunden.«
    » Du hast ihm den Hut nicht abgenommen?«, fragte Wayne in beleidigtem Tonfall.
    » Ich war damit beschäftigt, nicht selbst angeschossen zu werden.«
    » Beschäftigt? Ach, Junge! Damit muss man sich doch nicht beschäftigen; das kommt von ganz allein. Du willst bloß nicht zugeben, dass du auf meinen Glückshut neidisch warst.«
    » Genau das«, sagte Waxillium und fischte in seiner Tasche herum. » Wie viel Zeit hast du noch?«
    » Nicht mehr viel«, antwortete Wayne. » Mein Biegmetall ist fast aufgebraucht. Vielleicht noch zwanzig Sekunden.«
    Waxillium atmete tief ein. » Ich kümmere mich um die drei auf der linken Seite. Du nimmst dir die rechten vor. Du fängst an. Mach dich zum Springen bereit.«
    » Bereit.«
    » Los!«
    Wayne rannte vor und sprang auf einen Tisch, der vor ihnen stand. Er löste die Zeitblase in dem Augenblick auf, in dem er sich abstieß, und Waxillium erhöhte sein Gewicht und drückte gegen Waynes Metallgeister, so dass dieser vom Boden abhob und in einem Bogen auf die Banditen zuflog. Sobald sich Wayne in der Luft befand, füllte Waxillium seinen Metallgeist wieder, anstatt ihn weiter zu leeren. Er drückte gegen einige Nägel und stieg in einer etwas anderen Flugbahn ebenfalls nach oben.
    Wayne erreichte als Erster den Boden. Vermutlich schlug er so hart auf, dass er sich selbst wieder heilen musste, während er mitten zwischen zwei Banditen rollte, die sich hinter einem Tisch verschanzt hatten. Er sprang auf die Beine und schlug mit seinen Duellstäben gegen den Arm des einen. Dann wirbelte er herum und rammte dem anderen die Stäbe gegen den Hals.
    Waxillium warf im Fallen seine Waffe weg und drückte sie mit seiner Allomantie in das Gesicht eines verblüfften Diebes. Er landete und warf

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