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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Der eine hatte ein Gewehr, der andere zwei Pistolen. Waxillium vergrößerte sein Gewicht, indem er seinen Metallgeist berührte, fachte seinen Stahl verzweifelt an und drückte gegen die metallenen Beschläge, Nägel und Saiten der Harfe. Das Instrument schlug gegen den hölzernen Türrahmen und schleuderte die Männer dahinter gegen die Wand. Sie sackten zusammen und fielen unter der zerbrochenen Harfe auf die Treppe.
    Waxillium rannte zu ihnen hin. Sie lebten noch, würden aber erst einmal keine Gefahr mehr darstellen. Er nahm ihnen die Waffen ab, hastete zur Brüstung der Galerie und warf einen Blick in den Raum unter sich. Die Möbelstücke, die er aus dem Weg gedrückt hatte, bildeten auf der Tanzfläche einen vollkommenen Kreis. Die Gäste versuchten in immer größerer Anzahl, in die Küche zu entkommen. Er suchte nach Wayne, sah aber dort, wo er sich vorhin befunden hatte, nur zerschmetterte Banditenleichen.
    » Steris?«, fragte Marasi und kroch neben ihn.
    » Ich kümmere mich sofort um sie«, antwortete Waxillium. » Ein paar Männer haben sie nach draußen geschleppt, aber sie werden noch keine Zeit gehabt haben, sie zu …« Er verstummte, als er verschwommen eine Bewegung neben der Tür am anderen Ende des Saales bemerkte. Plötzlich lag Wayne auf dem Boden; Blut bildete eine Lache um ihn herum. Ein Bandit stand über ihm und wirkte ziemlich zufrieden mit sich selbst. Er hielt eine rauchende Pistole in der Hand.
    Verdammt!, dachte Waxillium und verspürte einen Stich der Angst. Wayne war am Kopf getroffen worden …
    Steris oder Wayne?
    Sie wird nicht in Gefahr sein, dachte er. Sie haben sie aus einem bestimmten Grund entführt; also brauchen sie sie.
    » O nein!«, sagte Marasi und deutete auf Wayne. » Großherr Ladrian, ist das …«
    » Es wird ihm bald wieder gutgehen, wenn ich zu ihm hinkommen kann«, sagte Waxillium und drückte Marasi hastig eine Pistole in die Hand. » Können Sie damit umgehen?«
    » Ich …«
    » Schießen Sie einfach, wenn jemand Sie bedroht. Dann komme ich sofort zu Ihnen.« Er hüpfte auf die Balkonbrüstung. Die Kronleuchter versperrten ihm den Weg; er konnte nicht direkt zu Wayne hinübersetzen. Erst musste er nach unten springen, dann wieder hoch und …
    Keine Zeit. Wayne lag im Sterben.
    Los!
    Waxillium warf sich von der Galerie. Sobald seine Füße in der Luft schwebten, berührte er seinen Metallgeist und zog so viel Gewicht heraus wie möglich. Dies riss ihn nicht sofort zu Boden; jeder Gegenstand fiel mit gleicher Geschwindigkeit, wie schwer er auch sein mochte. Nur der Luftwiderstand zählte.
    Doch es kam auf das Gewicht an, wenn es ums Drücken ging – und genau das tat Waxillium jetzt. Er warf alles, was er hatte, gegen die Lüster. Sie rissen auseinander; das Metall in ihnen bog sich, während das Kristall explodierte und herabregnete. Jetzt hatte er genug Platz im vorderen Teil des Raumes und konnte in einem weiten Bogen auf Wayne zuspringen.
    Einen Herzschlag später hörte Waxillium damit auf, seinen Metallgeist zu berühren, und füllte ihn wieder. Sein Gewicht nahm ab, bis er fast nichts mehr wog. Er drückte gegen die zerbrochene Harfe, die sich hinter ihm befand, und ein gleichzeitiges schnelles Drücken gegen die Nägel im Boden hielt ihn in der Luft.
    Dadurch schwebte er in einem eleganten Bogen durch den Saal und kam auch dort vorbei, wo die Lüster gehangen hatten. Die glitzernden kleineren Kandelaber rechts und links von ihm brannten noch, während die Kristallsplitter unter ihm lagen und das Licht in allen Farben des Regensbogens zurückwarfen. Seine Rockschöße flatterten, da richtete er den Revolver in seiner Hand nach unten, während er abstieg, so dass er auf den Banditen zeigte, der über Wayne stand.
    Waxillium leerte alle Kammern, indem er den Verbrecher beschoss. Er durfte kein Risiko eingehen.
    Die Waffe lag feucht in seiner Hand, als Waxillium landete und dabei gegen die Nägel der Bodendielen drückte, damit er sich nicht die Beine brach. Der Dieb sackte tot gegen die Wand.
    Als Waxillium Wayne erreicht hatte, schloss sich eine Zeitblase um die beiden. Erleichtert atmete Waxillium aus, als Wayne sich wieder regte. Er kniete nieder und drehte seinen Freund mit dem Kopf nach oben. Waynes Hemd war blutdurchtränkt, ein Einschussloch war in seinem Bauch sichtbar. Während Waxillium zusah, schloss es sich langsam und verheilte.
    » Verdammt«, ächzte Wayne. » Bauchwunden tun so weh.«
    Wayne hatte die Blase nicht erschaffen können, als

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