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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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war ein Hund, Wax. Ein Hund, der an einer Leine aus falschen Versprechungen und strengen Befehlen gehalten wurde.« Miles machte einige Schritte nach hinten, rannte dann vor und sprang über den Abgrund zwischen ihnen.
    Waxillium erhob sich behutsam und wich zurück.
    » Sag mir nicht, dass du es nie gespürt hast«, knurrte Miles. » Du hast jeden Tag daran gearbeitet, die Welt zu reparieren. Du hast versucht, den Schmerzen, der Gewalt und den Überfällen ein Ende zu machen. Es ist nicht gelungen. Je mehr Männer du ausgeschaltet hast, desto größer wurden die Schwierigkeiten.«
    » So ist nun einmal das Leben eines Gesetzeshüters«, sagte Waxillium. » Wenn du es aufgegeben hast, ist das in Ordnung. Aber du musstest dich doch nicht gleich auf die andere Seite schlagen.«
    » Ich war schon auf der anderen Seite«, sagte Miles. » Woher kommen denn die Verbrecher? War es der Ladenbesitzer aus dem Nachbarhaus, der plötzlich Amok gelaufen ist und gemordet hat? Waren es die Jungen, die in der Nähe der Stadt aufgewachsen sind und auf dem kargen Ackerland ihres Vaters gearbeitet haben?
    Nein. Es waren die Minenarbeiter, die aus der Stadt hinausgeschickt worden waren, um sich in die Erde einzugraben, die neu entdeckten Adern auszubeuten und sie wieder zu verlassen, sobald sie erschöpft waren. Es waren die Glücksjäger. Und es waren die reichen Narren aus der Stadt, die das Abenteuer gesucht haben.«
    » Es ist mir egal, wer es gewesen ist«, sagte Waxillium und wich immer weiter zurück. Inzwischen befand er sich auf dem vorletzten Wagen. Allmählich ging ihm der Rückzugsraum verloren. » Ich habe nur dem Gesetz gedient.«
    » Das habe ich auch getan!«, rief Miles. » Aber jetzt diene ich etwas Besserem: dem Kern des Gesetzes, allerdings vermischt mit wirklicher Gerechtigkeit. Es ist wie bei einer Legierung, Wax. Die besten Teile von beidem kommen in etwas Neuem zusammen. Ich tue etwas Besseres, als den Schmutz zu jagen, der mir aus der Stadt zugeschickt worden ist.
    Du kannst mir nicht vorspielen, dass du es nie bemerkt hättest. Was war mit Totmann Pars, deinem größten Fang in den letzten fünf Jahren? Ich erinnere mich, wie du ihn gejagt hast; ich erinnere mich an deine schlaflosen Nächte und an deine Angst. Und ich erinnere mich an das Blut im Straßenstaub von Wettering, als er die Tochter des alten Burlow ermordet und für dich zurückgelassen hatte. Woher war er gekommen?«
    Darauf antwortete Waxillium nichts. Pars war ein Mörder aus der Stadt gewesen, ein Metzger, der beim Töten von Bettlern erwischt worden war. Er war ins Rauland geflohen, und dort hatte er sich sogleich wieder darangemacht, seine schreckliche Sucht zu befriedigen.
    » Sie haben ihn nicht aufgehalten«, spuckte Miles aus und kam ihm näher. » Sie haben dir keine Hilfe geschickt. Das Rauland war ihnen egal. Keiner kümmert sich um das Rauland. Sie nehmen es nur als einen Ort wahr, an dem sie ihren Müll abladen können.«
    » Und deswegen raubst du sie aus«, rief Wax. » Du entführst ihre Töchter und bringst jeden um, der dir im Weg steht!«
    Miles machte einen weiteren Schritt nach vorn. » Ich tue das, was getan werden muss, Wax. Ist das nicht der Kodex der Gesetzeshüter? Ich bin noch immer einer – man hört niemals auf, einer zu sein. Es frisst sich in dich hinein. Du tust, was niemand sonst tun will. Du stehst für die Niedergetrampelten ein, verbesserst die Lebensbedingungen und hältst die Verbrecher auf. Ich habe lediglich beschlossen, eine mächtigere Art von Verbrechern ins Visier zu nehmen.«
    Waxillium schüttelte den Kopf. » Du bist zu einem Ungeheuer geworden, Miles.«
    » Das sagst du«, meinte Miles, während der Wind seine kurzen Haare peitschte. » Aber deine Augen verraten mir die Wahrheit. Ich kann es doch sehen. Du verstehst, was ich sage. Du hast es auch gespürt. Du weißt, dass ich Recht habe.«
    » Ich werde mich nicht auf deine Seite schlagen.«
    » Darum bitte ich dich auch nicht«, sagte Miles mit sanfterer Stimme. » Du bist schon immer der gute Hund gewesen, Wax. Wenn dein Herr dich schlägt, jaulst du nur auf und fragst dich, wie du ihm besser dienen kannst. Ich glaube nicht, dass wir gut zusammenarbeiten könnten. Nicht bei dieser Sache.«
    Miles sprang vor.
    Waxillium gab sein ganzes Gewicht in seinen Metallgeist, sprang zurück und ließ es zu, dass ihn der Wind erfasste und ungefähr zwanzig Fuß weit davontrug. Er erhöhte sein Gewicht erneut und landete auf dem letzten Wagen. Inzwischen

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