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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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den Schwitzkasten zu nehmen, doch der andere Mann war jünger, schneller und ein besserer Kämpfer. Miles duckte sich weg, während er sich noch immer an Waxilliums Weste festhielt. Dann zog er. Waxillium taumelte, verlor das Gleichgewicht und prallte gegen Miles, der ihm die Faust in den Magen hieb.
    Waxillium keuchte unter dem Schmerz auf. Miles packte Waxillium an der Schulter, zog ihn nach vorn und rammte ihm erneut die Faust in den Bauch.
    Und dann steigerte Waxillium sein Gewicht um das Zehnfache.
    Miles stolperte, denn plötzlich zerrte er an etwas unglaublich Schwerem. Er riss die Augen auf. Den Umgang mit Münzwerfern war er gewöhnt, denn sie waren die am häufigsten vertretenen Allomanten, vor allem unter den Verbrechern. Ferrochemiker hingegen waren viel seltener. Miles wusste zwar, was Waxillium war und was ihn ausmachte, aber um eine Macht zu wissen und mit ihr umzugehen, waren zwei verschiedene Dinge.
    Waxillium war noch atemlos von dem Schlag, doch er rammte seine Schulter gegen Miles’ Brust und verwandte sein gewaltiges Gewicht dazu, ihn nach hinten zu pressen. Der Mann fluchte, ließ Wax los, wirbelte herum und kletterte rasch die Leiter zum Dach des Waggons hoch.
    Wax berührte seinen Metallgeist nicht weiter, sondern drückte sich ab und stieg in die Luft. Er landete auf dem anderen Wagen und sah Miles über den schmalen Abgrund hinweg an. Der Wind spielte in ihrer Kleidung, während die Felder zu beiden Seiten vorbeiflogen. Der Zug schwankte, als er über eine Weiche fuhr, und Waxillium hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, weil er einen unsicheren Stand hatte. Er setzte das eine Knie auf das Dach, hielt sich mit der Hand daran fest und erhöhte sein Gewicht wieder, um nicht herunterzufallen. Miles stand sicher und fest; das Schwanken machte ihm offensichtlich nichts aus.
    Undeutlich hörte Waxillium die Schreie von Menschen, vermutlich während sie in die anderen Wagen flüchteten und so weit wie möglich von dem Kampf wegkommen wollten. Mit etwas Glück würde dieser Aufruhr Wayne anlocken.
    Miles griff nach der Waffe an seiner anderen Hüfte. Auch Waxillium tastete nach seiner zweiten Waffe; die erste – die bessere der beiden – hatte er im Kampf fallen lassen. Sein Blick war noch immer verschwommen, sein Herz hämmerte, trotzdem gelang es ihm, im selben Augenblick wie Miles mit seiner Waffe zu zielen. Beide feuerten.
    Eine Kugel kratzte an Waxilliums Seite entlang, durchdrang den Mantel. Blut trat aus. Seine eigene Kugel traf Miles am Knie. Er stolperte, sein nächster Schuss ging daneben. Wax zielte sorgfältig, schoss Miles in die Hand, und wieder flogen Haut und Knochensplitter davon. Sofort wuchsen die Wunden in Miles’ Körper zu. Die Knochen bildeten sich neu, die Sehnen sprangen zurück, als wären sie aus Gummi, und neue Haut bildete sich wie Eis über einem Teich. Aber die Waffe war ihm aus der Hand gefallen.
    Miles griff danach. Nachlässig senkte Wax die Waffe und schoss auf den anderen Revolver, der nach hinten flog und schließlich über den Rand des Wagendachs kippte.
    » Verdammt!«, fluchte Miles. » Hast du eine Ahnung, was diese Dinger kosten?«
    Wax kniete noch immer. Er hob seinen Revolver in Kopfhöhe; der Fahrtwind blies den Rauch aus dem Lauf.
    Miles stand wieder auf. » Weißt du, Wax«, rief er durch den Wind, » ich habe mich oft gefragt, ob ich dir wohl einmal gegenüberstehen werde. Ein Teil von mir hat geglaubt, dass deine Weichheit der Grund dafür sein wird – dass du jemanden gehen lässt, der es nicht verdient hat. Ich habe mich gefragt, ob ich die Gelegenheit haben würde, dich dafür zur Strecke zu bringen.«
    Darauf erwiderte Waxillium nichts. Sein Blick blieb gleichmütig, seine Miene ausdruckslos. In seinem Innern aber brannte der Schmerz, und verzweifelt versuchte er, nach den Schlägen wieder Luft zu holen. Er hob die Hand an seine Seite und drückte sie gegen die Wunde. Glücklicherweise war sie nicht allzu schlimm, aber seine Finger waren nass vom Blut. Der Zug schaukelte erneut, und rasch legte er die Hand wieder auf das Dach.
    » Was hat dich so kaputtgemacht, Miles?«, rief Waxillium. » Der Reiz des Geldes?«
    » Du weißt sehr genau, dass es hier nicht um Geld geht.«
    » Du brauchst Gold!«, rief Waxillium. » Das kannst du nicht leugnen. Du hast es immer gebraucht – für deine Mischung.«
    Darauf erwiderte Miles nichts.
    » Was ist geschehen?«, schrie Waxillium. » Du warst ein Gesetzeshüter, Miles. Ein verdammt guter!«
    » Ich

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