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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Machthaber erweisen würde.“
    „Faith“, sagte Sascha.
    „Tut mir leid.“ Faith hob die Hand. „Ich brauche etwas Zeit, um das zu verarbeiten, was ich bis jetzt erfahren habe.“
    „Vielleicht bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit.“ Saschas Stimme war sehr sanft.
    „Können wir uns noch einmal treffen? Ich denke, ich kann in ungefähr fünf Tagen wieder verschwinden.“
    „Natürlich.“
    Faith fragte sich, ob die Lügen, mit denen sie aufgewachsen war, in fünf Tagen für sie irgendeinen Sinn ergeben würden. Was war falsch und was nicht? Selbst wenn die Gestaltwandler in einigen Dingen recht hatten, wer sagte ihr, dass wirklich alles stimmte? Sie hatten andere Loyalitäten, ihr Leben wurde von Gefühlen bestimmt. Vielleicht irrten sie sich. Vielleicht sahen ihre eigenen Leute, sah der Clan mehr in ihr als nur einen gewinnbringenden Aktivposten. Vielleicht.
    Vaughn begleitete Faith bis zum Waldrand. „Werden Sie es schaffen, über den Zaun zu klettern?“
    „Ja.“ Sie schnallte den Rucksack sorgfältig auf dem Rücken fest. „Werden Sie in fünf Tagen wieder hier sein?“ Sie sah ihn nicht an.
    „Ich halte meine Versprechen, Rotfuchs.“ Er legte die Hand in ihren Nacken. „Kann sein, dass ich auch schon eher vorbeischaue. Die guten Dinge, die wir bisher erreicht haben, sollen uns doch erhalten bleiben.“
    „Gute Dinge?“
    Sein Daumen strich über ihre Haut. „Sie fühlen sich gut an.“
    „Kommen Sie lieber nicht, Vaughn. Wenn man Sie erwischt, wird man Ihnen wehtun.“
    Sein Tier nahm etwas in ihrer Stimme wahr, das ihm gefiel. „Die kriegen mich nie, Baby. Ich kann unbemerkt in die Höhle der SnowDancer-Wölfe eindringen, dagegen ist das hier ein Kinderspiel.“
    „Die Sicherheitsbeamten der Medialen können jedes lebende Wesen in diesem Gebiet aufspüren.“
    „Diese Wälder gehören zum Territorium der Gestaltwandler – die Medialen müssen davon ausgehen, dass wir sie im Auge behalten. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Ich bin schon groß.“ Aber sie war offensichtlich besorgt, das konnte er riechen, und es gefiel ihm.
    „Ich will mir nur nicht das nächste Treffen mit Sascha verderben. Wenn man Sie gefangen nimmt, wird man mich unter stärkere Bewachung stellen.“ Ihre Haut war weich, aber ihr Rückgrat stocksteif wie ein Marschallstab.
    Er küsste sie flüchtig auf die Wange. Sie schnappte nach Luft und trat einen Schritt zurück. „Gehen Sie schon, Rotfuchs. Die Wächter sind gerade weg.“
    Sie rannte schnell zum Zaun und kletterte mit weichen weiblichen Bewegungen daran hoch. O ja, mit ihr würde es bestimmt sehr interessant im Bett werden. Und er würde sie da hinkriegen. Noch nie hatten seine Lippen etwas so Berauschendes wie ihre berührt.
    Sie war auf der anderen Seite des Zauns angekommen und sah herüber, als suche sie ihn. Er ließ seine Augen einen Moment im Dunkeln aufglühen und sie erkannte ihn sofort. Dann war sie weg, verborgen hinter den Zäunen der medialen Welt.
    Nur gut, dass Katzen so ausgezeichnet klettern konnten.
    Früh am nächsten Morgen überzeugte sich Faith, dass ihre Schutzschilde im Medialnet immer noch hielten, und verließ das Schlafzimmer. Wie erwartet, läutete es ununterbrochen. Die M-Medialen wollten schon vor Ablauf der Frist sichergehen, dass es ihr gut ging. Wenn sie sich nicht meldete, würden sie das wahrscheinlich als Rechtfertigung benutzen, um in ihr Heim einzudringen.
    Früher hatte sie diese Tatsache beruhigt – wenn irgendetwas bei den Visionen schiefging, würden die M-Medialen es schon richten. Aber heute machte sie diese Unmöglichkeit, einmal allein zu sein, ein eigenes Leben zu habe n … Ihr fehlten die Worte, diesen Mangel zu beschreiben. Jedenfalls fiel ihr keines ein, das nicht ein Gefühl beschrieb, und damit konnte sie sich einfach nicht anfreunden.
    Sie drückte die Antworttaste. „Ja, bitte?“
    Das ruhige Gesicht eines der Untergebenen von Xi Yun sah sie an. „Sie haben die beiden vorherigen Anrufe nicht beantwortet. Wir wollten sichergehen, dass Sie bei Bewusstsein und im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte sind.“
    Denn V-Mediale hatten die Angewohnheit, auszurasten und verrückt zu werden.
    Faith wurde auf einmal klar, dass die M-Medialen sie immer wieder versteckt auf diese Tatsache hinwiesen, damit sie nicht vergaß, welches Damoklesschwert über ihrem Kopf schwebte.
    Wenn man einem Kind etwas oft genug erzählt, glaubt es schließlich daran.
    Saschas Worte gingen ihr durch den Kopf, ließen nicht zu, dass

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