Jäger der Schatten
liebte es, wenn er sie festhielt. Doch obwohl sie zusammen waren, konnte sie nicht aufhören, sich zu fragen, wie viel Zeit ihnen noch blie b …
Wir haben alle Zeit der Welt.
Das kannst du nicht wissen. Was wen n …? Sie hasste es, dass sie so ängstlich klang, doch sie konnte nichts dagegen tun.
Mach dir keine Sorgen. Es geschieht, was geschehen soll.
Du hast Recht.
Sie waren sich der Konsequenzen bewusst, die Jacks Trennung von Mimi nach sich zog: Mimis Zorn. Er würde an ihm wie eine zehrende Krankheit nagen, bis er so geschwächt war, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.
Doch Skyler und Jack waren bereit, sich dieser Herausforderung für ihre Liebe zu stellen.
Aber ich habe Angst , sandte sie.
Ich nicht.
In gewisser Weise hatte ihnen die monatelange Gefangenschaft genutzt, denn sie hatten über all ihre Ängste und Hoffnungen gesprochen, die Grenzen ihrer neuen Beziehung getestet. Sie hatten nicht nur für ihre derzeitige Situation Pläne geschmiedet, sondern auch für die Zukunft, egal welches Schicksal sie ereilen würde. Skyler war sich noch nie in ihrem Leben über etwas so sicher gewesen wie über die Tiefe und Stärke seiner Liebe zu ihr. Er war in die Hölle gegangen, um sie zu befreien, und sie hatte ihm ihr Blut geschenkt, um sein Leben zu retten.
Aber der Bund mit Mim i …?
Wir sollten einen neuen Bund schmieden.
Du hast keine Zweifel, den alten aufzugeben? Skyler hatte sich bis jetzt nicht getraut, ihn das zu fragen, denn sie fürchtete noch immer die Antwort. Sie hatte nie die Gedankenkontrolle benutzt, um herauszufinden, ob er die Wahl, die er getroffen hatte, in irgendeiner Weise bereute. Sie respektierte seine Privatsphäre, aber sie wusste auch, dass sie es nicht verkraften könnte, wenn sie erfahren würde, dass er sich nach seiner Zwillingsschwester sehnte. Dann würde sie vor Eifersucht sterben.
Kein bisschen, denn mein Herz hat sich für dich entschieden und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben. Ich glaube nicht an Schicksal. Ich glaube nicht, dass Liebe vorherbestimmt ist.
»Wir sollten zurückgehen«, flüsterte Skyler. Sie hatten keine Zeit für so etwas. Sie hatten keine Zeit für ihre Liebe, keine Zeit für Zweisamkeit.
»Bitte noch nicht!«, seufzte Jack. Seine Finger strichen über ihren nackten Bauch.
Skyler lächelte und streichelte seine Wangen mit ihrem Haar. Er drehte an einer Strähne und zog sie zu sich heran, sodass ihre Lippen sich berührten. Skyler öffnete leicht den Mund und seine Hand wanderte ihren Rücken hinunter. Sie beugte sich über ihn, doch er drehte sie um, sodass sie auf dem Rücken unter ihm lag. Ihr weißer Hals war entblößt.
Er fuhr mit seinem Finger an der Seite ihres Halses entlang und sie schloss voller Erwartung die Augen.
Sie spürte, wie er ihr Kinn küsste, dann ihren Hals, und sie zog ihn näher zu sich.
Schließlich ließ er seine Zähne über ihre Haut wandern. Dann fühlte sie, wie sich seine Fangzähne mit einem heftigen Stoß in sie bohrten.
Sie stöhnte. Es war der tiefste Biss, den er jemals gewagt hatte, das tiefste Eindringen in ihren Körper. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen, aber es war dennoch wunderbar. Sie konnte fühlen, wie sich seine Lebenskraft mit ihrer vermischte, konnte seinen Herzschlag in ihrem Herzen spüre n – sie waren vereint. Sie fühlte sich benommen und schwindelig und betäubt und ihre Arme packten seinen Rücken, um ihn noch fester, noch näher an sich heranzuziehen.
Mehr , dachte sie. Mehr.
Als Antwort gab Jack sie für einen Moment frei, dann biss er sie ein zweites Mal. Als er sie diesmal mit seinen Fangzähnen küsste, wurde sie wieder von qualvollen, aber himmlischen Schmerzen erfüllt.
Sie war seine Liebe und seine Vertraute. Sie waren tausendfach miteinander verbunde n – winzige, unsichtbare Häkchen hielten sie aneinander fest, egal was der Himmel oder seine ehemaligen Bewohner behaupteten.
9
Im Hinterhalt
A ls Skyler die Schritte hörte, war es fast Mittag. Die Personen, die sich ihr und Jack näherten, dachten sicher, sie könnten sie überraschen, doch darin hatten sie sich geirrt. Skyler hielt die Augen geschlossen und ließ den Kopf auf Jacks Brust liegen. Sie hatte sie bereits aus mehreren Metern Entfernung gehört, das Knirschen der Zweige unter ihren Füßen, ihre schleichenden Schritte auf dem Waldboden, ihre gedämpften Stimmen.
Beweg dich nicht , sandte Jack. Lass uns abwarten, was sie wollen.
Skyler hatte keine Angst, sie war nur besorgt. Die
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