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Jäger der Schatten

Jäger der Schatten

Titel: Jäger der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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mit ihrem geheimnisvollen neuen Freund und Hauptverdächtigen? Das war die Gelegenheit, auf die Demin gewartet hatte. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und versprach, ihn mit gepackten Taschen am Hubschrauberlandeplatz zu treffen.

31
Hausparty
    D as Anwesen der Kings lag auf einem zwanzig Morgen großen Grundstück direkt am Strand im Südwesten von Connecticut. Rufus’ Vater war einer dieser Hedgefonds-Typen, die es geschafft hatten, aus der Rezession Geld zu machen, anstatt es zu verlieren, indem sie gegen die Wirtschaft gewettet hatten.
    Demin fragte sich, wie viel davon mit dem Kodex der Vampire, die menschliche Rasse aufzuklären, vereinbar war. Es schien, als seien die meisten Vampire der Gegenwart weniger daran interessiert, der Menschheit zu helfen, als vielmehr sich selbst.
    Es war dunkel, als sie das Anwesen betraten. Die Party war schon in vollem Gange. Demin folgte Bryce und den anderen Jungs in das Haus. Die Eingangshalle war übersät mit achtlos hingeworfenen Rucksäcken und abgelegten Klamotten. Laute Rap-Musik tönte aus der Anlage und wurde von plätschernden Geräuschen begleitet.
    Rufus King, der letztes Jahr seinen Abschluss an der Duchesne gemacht hatte und nun in Yale studierte, begrüßte sie mit herzlichen Umarmungen. »Hey, schön, dass ihr da seid. Der Pool ist hinten.«
    Das Haus verfügte sowohl über einen Außenpool, der mit einer Plane bedeckt war, als auch über einen Innenpool, der in der Mitte des Hauses in einem gläsernen Atrium lag. Demin lief hinter den anderen her. Bryces Freunde waren sofort im Wasser, er zog schnell Hose, Hemd und Socken aus und sprang, nur noch mit Boxershorts bekleidet, mit einem lauten Juchzer hinterher.
    »Hallo, Leute«, sagte Demin lächelnd und lief zu den Mädchen hinüber, die ihre Füße ins Wasser baumeln ließen.
    »Oh, hi, wie war der Helikopterflug?«, fragte Stella. Doch bevor Demin antworten konnte, wandte sie sich schon wieder von ihr ab. Sonst begrüßte sie niemand. Piper zog ein Gesicht und drehte sich dann ebenfalls weg. Piper hatte ihr die Absage vor ein paar Tagen übel genommen und war seitdem nicht besonders freundlich zu Demin gewesen. Außerdem konnte sich Piper nicht damit abfinden, dass ihre neue Freundin einen Freund gefunden hatte. Manche Mädchen waren einfach so eingestellt und es gab nichts, was Demin dagegen hätte tun können. Nicht dass ihr das etwas ausgemacht hätte. Sie war nicht hier, um Freunde zu gewinnen.
    Demin war ziemlich unzufrieden darüber, auf einer albernen Party festzusitzen. Sie war nur hier, um Bryce Cutting endlich von ihrer Liste der Verdächtigen zu streichen. Wenn Bryces Affectus auch nach dieser Nacht nichts offenbarte, was mit dem Fall zu tun hatte, würde sie sich die Akten hierzu noch einmal vornehmen. Sie war davon überzeugt gewesen, dass sie den Mörder in dieser Clique aus vergnügungssüchtigen, egozentrischen Jugendlichen finden würde, doch nach einer Woche in ihrer Gesellschaft glaubte sie, auf der falschen Spur zu sein. Es ärgerte sie, dass sie so viel Zeit vergeudet hatte: Victorias Mörder war noch immer auf freiem Fuß und die Vorsitzende zählte auf sie, damit sie die Gemeinschaft zusammenhalten konnte.
    Demin ließ die Mädchen allein. Sie fand ein leeres Schlafzimmer und zog ihren Bikini an. Danach gesellte sie sich zu ein paar Jugendlichen, die sich um den Tresen in der Küche versammelt hatten. Überrascht stellte sie fest, dass einige von ihnen Red Bloods waren.
    Einer der Jungen sah auf, als sie näher trat. »Hallo, Demin, richtig?«, begrüßte er sie. Sie hatte ihn schon einmal im Archiv gesehen. Er hatte sich mit einem anderen Schreiber gestritten, der Bücher in Kisten gestopft hatte.
    Die Vorsitzende hatte allen Grund, beunruhigt zu sein. Der Ältestenrat machte keine Spielchen. Wenn Mimi keinen Weg fand, die Ältesten aufzuhalten, würden sich die Vampire wieder unter die Erde zurückziehen.
    »Du musst Oliver sein«, sagte sie und schüttelte ihm die Hand. »Mimis Freund.« Sie war ihm einmal in die Arme gelaufen, als sie das Büro der Vorsitzenden verlassen hatte.
    Olivers Lippen zuckten. »Das ist neu. Hier ist sie jedenfalls nicht meine Freundin.«
    »Meine auch nicht«, erwiderte Demin und sie teilten ein verschwörerisches Lachen.
    »Ich wusste nicht, dass auch Menschen auf der Party sein würden«, sagte sie und nahm einen roten Becher an, der mit Schnaps und einem Spritzer Mountain-Dew-Limonade gefüllt war. Das Getränk war für die Menschen gedacht.

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