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Jäger der Schatten

Jäger der Schatten

Titel: Jäger der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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Wenn die Vampire später bei der Caeremonia ihr Blut tranken, schmeckte es süßer.
    »Wir sind Freunde von Gemma Anderson, Stellas Conduit. Die anderen Sterblichen auf der Gästeliste sind hier, weil das eine von diesen Aufnahmepartys ist«, sagte er. Die Blue Bloods hatten ein paar Menschen eingeladen, die in ihren Augen gute Vertraute abgeben würden. Diese Abende wurden manchmal auch »Verkostungsparty« genannt.
    »Du stehst dann wohl nicht zur Wahl«, sagt sie, als sie die kleinen Bissmale an seinem Hals entdeckte. »Die Guten sind immer schon weg.«
    Oliver lächelte über ihre Aussage, aber es war nur ein mattes Lächeln und es sagte alles, was sie wissen musste. Wer auch immer sein Vampirmädchen war, es hatte ihn verlassen. Armer Kerl.
    »Kennst du Paul?«, fragte Oliver und wandte sich zu dem Jungen um, der hinter ihr aufgetaucht war.
    »Wir sind zusammen in Die Seele des Selbst , hallo«, sagte Demin.
    »Du meinst Satan und die Selbstsucht «, erwiderte Paul mit einem schelmischen Grinsen.
    »Der Teufel verlangt nach seinem Recht«, witzelte Oliver. »Ich hatte diesen Kurs im letzten Jahr. Seid ihr schon beim Verlorenen Paradies angekommen?«
    Demin nahm einen Schluck aus ihrem Becher und schüttelte sich bei dem Geschmack. »Ja, Paul hier denkt, dass Milton zu nett zu Satan war. Ihn zu einer liebenswerten, romantischen Figur gemacht hat.«
    »Das ist das ›Böse-Jungs-Syndrom‹. Mädchen mögen das«, sagte Paul mit funkelnden Augen. »Wo wir gerade davon spreche n …«, murmelte er leise. In diesem Moment spürte Demin eine kalte Hand auf ihrer nackten Schulter.
    »Hier bist du«, sagte Bryce. Er gab sich gar nicht erst die Mühe, die anderen Jungs zu begrüßen. »Komm, wir sind am Pool.«
    »Entschuldigt mich«, sagte Demin zu Oliver und Paul, dann ging sie mit Bryce davon.
    »Du musst nicht so unhöflich sein«, schalt sie ihn, als sie wenig später in einer seichten Ecke des Pools saßen. »Nur weil sie Red Bloods sind, sind sie nicht komplett nutzlos. Einer von ihnen arbeitet sogar im Archiv.«
    Sie legte unter Wasser ihre Beine um Bryce. »Oben gibt es ein Zimme r … nur für uns«, hauchte sie ihm ins Ohr. »Du bist doch nicht mit jemandem verbunden, oder? Zumindest noch nicht?«
    »Hmm.« Er küsste ihren Hals. »Du?«
    »Ich bin ein Sterngeborener Zwilling. Ich habe keinen Seelenverwandten«, sagte sie. Gleichartige Geschwister kamen in der Vampirwelt sehr selten vor. Sterngeborene Zwillinge waren zwei Hälften ein und derselben Person. Sie entstammten einem himmlischen Stern, der sich geteilt und zwei Seelen statt einer hervorgebracht hatte. Sie waren völlig identisch.
    Demin würde die Gesetzmäßigkeiten des Blutsbundes, der himmlischen Seelenverwandtschaft, niemals verstehen. Sie konnte nicht nachempfinden, wie es war, für sich allein und noch unvollständig zu sein. Viele der Sterngeborenen wurden Venatoren, genau wie Sam und Ted Lennox.
    Etwa alle hundert Jahre hatte sie eine romantische Beziehung mit einem Vampir, der seinen Seelenverwandten verloren hatte, doch die meiste Zeit blieb sie lieber für sich.
    »Wir sehen uns oben«, sagte sie zu Bryce. Sie war kurz davor, den Dunklen Engel aus seinem Schatten zu locken.

32
Das Verhör
    I m Mondlicht legte Bryce sich zu ihr. Sie strich mit ihren Fingern über seinen festen Bauch und verfolgte die Linien jedes Muskels. Seine Küsse waren innig und fordernd und ließen keinen Zweifel daran, dass er ein Junge war, der immer bekam, was er wollte. Jedes andere Mädchen mochte erregt sein, doch Demin kam es vor, als küssten sie sich schon seit Stunden und sie war nur noch gelangweilt und brannte darauf, endlich zur Sache kommen zu können.
    Für einen Moment hörte er auf, ihren Hals zu küssen und sah ihr in die Augen. »Stimmt etwas nicht?«, fragte er heiser, weil sie keine Reaktion mehr zeigte.
    Was hatte sie gerade getan? Oh, richtig. Sie stöhnte pflichtbewusst und griff ihm ins Haar.
    »Nein, alles wunderba r …«, antwortete sie und beschloss, einen Schritt weiterzugehen. Das war einer der Gründe, warum sie eine so erfolgreiche Venatorin war. Sie brauchte die Gedankenkontrolle nicht, um jemanden dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen. Sie verführte ihr Gegenüber dazu. Sie wurde zu ihrem besten Zuhörer, zu einer Schulter zum Ausweinen, zu jemandem, dem man alles beichten konnte, der verständnisvoll war. Und jetzt, wo Bryce ihr so nahe war, war der perfekte Zeitpunkt gekommen, um ihm eine Frage zu stellen, die er nicht erwartet

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