Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten
schnell sie konnten. Los, los! Ein Wagen preschte vorwärts, ein kleiner roter Ford. Auspuffgase brannten in Dees Nase, und das Reifenquietschen malträtierte ihre Ohren. Nummernschild, merk dir das …
Verdammt. Ihre Schultern sackten ein.
Kies knirschte hinter ihr. »Das hat wehgetan, Dee.«
Wohl kaum. Hätte sie ihm wehtun wollen, wäre er jetzt verwundet. »Du darfst mich eben nicht festhalten.« Sie blickte auf die sich entfernenden Rückleuchten. Kein Nummernschild. Der Sonnenschein hatte dieses Treffen geplant. Wütend drehte Dee sich zu Chase um. »Sie ist entkommen.«
Er rieb sich die Seite. »Wo. Ist. Dein. Partner.«
Dee wollte an ihm vorbeigehen, doch er fing sie an der Schulter ab und hielt sie in seinem Arm gefangen.
Seine Augen glitzerten, als er zu ihr herabsah. »Du weißt schon, der blonde Idiot, der dir drinnen das Ohr abgeleckt hat. Wo ist er?«
Was war das denn? Eifersucht? Männer! Man ziehe die Jeans und die Designermarken ab, und man hatte Höhlenmenschen, die sich auf die Brust trommelten. »Jude ist mein Partner.«
»Ist er dein Liebhaber?«
Sie blies den Atem aus. »Das geht dich nichts an, okay? Ich bin an einem Fall, und du hast soeben meine Spur entkommen lassen und …«
Er küsste sie. Chase senkte diesen zu harten Mund auf ihren und trieb seine Zunge an ihren Lippen vorbei.
Sie hätte sich befreien können, ihm noch einen Hieb oder Tritt versetzen.
Ach was.
Sie wollte ihn schmecken.
Und so vergaß sie für ein paar wilde Sekunden die Vampire und den Tod, schlang ihre Arme um ihn und öffnete ihm den Mund weit.
Ja.
Ihre Zunge begegnete seiner. Sie war keine Frau, die sich gern nehmen ließ. Dee zog es vor, selbst zu nehmen.
Seine Hände umfassten ihre Taille, zogen sie näher, und die Wölbung seines Schwanzes drückte sich an sie.
Lippen und Zunge streichelten und kosteten sie, spielten mit ihr, dass sie mehr wollte. Viel mehr.
Ein Beben regte sich tief in ihrem Bauch, ein Hunger, wie sie ihn seit Langem nicht empfunden hatte.
Dieser Mann brachte sie zum Fühlen, weckte ihr Verlangen, und der Sex wäre zweifellos fantastisch.
Mit beiden Händen wanderte er zu ihrem Hintern und drückte.
Dann hob er sie hoch, so dass sie in der Luft baumelte, und hielt sie so fest an sich, dass ihre bereits harten Nippel an seine Brust drückten.
Ja.
Sie mochte starke Männer. Und sie mochte den Sex heiß.
Er erfüllte die Kriterien, und …
»Verdammt, Dee, ich dachte, du arbeitest an dem Fall, statt rumzumachen!«
Er versteifte sich an ihr. Dann löste er den Kuss und sah sie an. Seine Lippen waren rot und glänzend von Dees Mund. »Nicht dein Liebhaber«, wiederholter er, allerdings brauchte Dee einen Moment, bis sie begriff, dass er Jude meinte.
Den Kerl, der sich endlich bemüßigte, hier aufzukreuzen. »Nein.«
Er ließ sie behutsam wieder herunter. »Dann macht es dir nichts aus, wenn ich ihn verprügle?«
Ähm, nein, grundsätzlich hätte sie nichts dagegen.
Nur wäre es kein fairer Kampf, denn unmöglich könnte Chase einen Gestaltwandler schlagen, es sei denn – es sei denn, er wäre viel mehr als mensch-lich.
»Komm und versuch’s«, forderte Jude ihn auf, und Dee musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass er grinste.
Sie griff nach Chases Händen. »Was bist du?«
»Was ist das denn für eine Frage?«
»Eine, auf die ich eine Antwort brauche.« In dieser Stadt durfte man kein Risiko eingehen.
Er aber antwortete nicht, und seine Züge verhärteten sich.
Dee blickte hinüber zu Jude. »Ist das Kymine wieder weg?«
»Größtenteils.« Er schnüffelte ein bisschen. »Er riecht nicht nach Tod«, sagte er und zog eine Grimasse. »Nur nach Schickimicki-Parfüm.«
Dees Schultern entspannten sich. Kein Vampir. Okay. Mit allem anderen konnte sie einigermaßen umgehen.
Chase trat einen Schritt von Dee zurück und bedachte Jude mit einem ernstlich sauren Blick. »Schnüffel nie wieder an mir, Tiger.«
Tiger? Er wusste über Jude Bescheid?
Dem Gestaltwandler war nicht die Spur von Überraschung anzusehen. »Willst du die ganze Nacht herumnerven und jaulen, oder beantwortest du die Frage der Dame noch?«
Was bist du?
Chase sah wieder zu Dee. Diese rauchig grauen Augen schienen zu tief in sie hineinzuschauen. »Ich bin der Mann, der ihr den Rücken gedeckt hat, zwei Mal, als du nicht in der Nähe warst.«
»Dee braucht keinen, der auf sie aufpasst. Die Frau ist eine …«
»Jeder braucht Rückendeckung.« Seine Finger strichen über Dees Wange, und sie hielt
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