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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Pfahlspitze blieb auf das Vampirherz gerichtet. »Ich würde sterben, um sie zu schützen.«
    »Wahrscheinlich wirst du auch genau das tun müssen.« Tores Blick fiel auf den Pflock. »Ein Tipp für dich, kleine Vampirin. Wenn du so alt bist wie ich, sprich: so alt wie Grim, wird es schwer, uns zu töten.« Er hob eine Hand und legte sie um den Holzpflock. »Es braucht mehr als einen Pfahl ins Herz, um Grim niederzuzwingen.«
    Gerüchte darüber hatte Dee schon vor Jahren gehört. Damals ging die Geschichte von einem Geborenen um, der gepfählt und fast enthauptet worden war, aber der Kerl war in den Untergrund abgetaucht und wieder auferstanden. »Aha? Und was wäre dein Tipp?«
    »Verbrenn ihn. Verbrenn ihn, bis nichts mehr von ihm da ist.«
    Leichter gesagt als getan.
    Simon trat fluchend einen Schritt zurück, wobei er Tore den Pfahl entriss. »Wieso sagst du uns nicht einfach, wo wir das Arschloch finden?«
    »Geht zurück zur verkohlten Hexe. Sie weiß es.«
    Die Vampire begannen, sich wieder in die Schatten zurückzuziehen.
    »Und wo geht ihr hin?«, fragte Dee.
    »Ich wollte dich bloß sehen und herausfinden, ob du der Aufgabe gewachsen bist, die dich erwartet.« Ein trauriges Kopfschütteln. »Bist du nicht.«
    Wollte er sie beleidigen? »Ich hätte dich gleich in der ersten Minute hier töten können.«
    »Und ich dir in den ersten dreißig Sekunden das Herz herausreißen.« Eine Provokation, bei der Dee die Fäuste ballte. »Zögere niemals, ehe du tötest. Hör auf, wie ein Mensch zu denken.«
    Unmöglich, denn in ihrem Innern war sie immer noch ein Mensch.
    Und würde es auch immer bleiben.
    Vielleicht hatte Zane recht gehabt. Vielleicht blendete ihre Wut sie schon viel zu lange.
    »Wenn du Grim gegenüberstehst, schlag schnell zu, als Erste. Eine zweite Chance wirst du nicht kriegen.« Er wandte sich ab.
    Wie Jun, die ihm den Rücken deckte. Braves Mädchen. Dee fand es fast nett.
    »Ach…« Er blieb stehen und drehte den Kopf zu ihr. »Richte dem Incendor aus, sie sind tot.«
    Dann war er fort.
    Der Knoten in Dees Bauch wurde noch größer.
    Zauber waren mächtige Dinger. Ein paar Worte, Sprüche, ein Wispern, und die Welt veränderte sich.
    Dee und Simon rannten zurück zum Delaney’s. Simon rechnete fast damit, dass es in der Straße von Feuerwehr und Polizei wimmelte, ganz zu schweigen von den Schaulustigen, die unbedingt einen flüchtigen Blick auf die Tragödie anderer Leute erheischen wollten.
    Nur hielt Catalinas Zauber, und obwohl ein bisschen Qualm aus den oberen Fenstern aufstieg, waren keine Menschen in Nähe der Bar. Falls ein Mensch vorbeikäme und zum Delaney’s sah, würde er gar nichts bemerken. Nicht, solange der Blendzauber wirkte.
    Simon hingegen sah alles.
    Catalina stand vor ihren zerbrochenen Türen, die Schultern eingesunken, ihre Kleider komplett von Rußflecken übersät.
    Der Dämon war nicht in ihrer Nähe. Er hatte neben einem geparkten Truck Stellung bezogen. Einem ziemlich zerbeulten, alten grauen Pick-up. Als er sie sah, rief er gleich: »Habt ihr das Arschloch?«
    »Ist tot.« Nicht durch ihn. Tore. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet er auf den Ruf reagiert? Simon hatte gewusst, dass er den Wikinger vor sich hatte, noch bevor Tore den Mund aufmachte und von Grim anfing.
    Dem Mann eilte wahrlich seine Reputation voraus!
    Er wies mit dem Daumen zum Truck. Sogar durch die getönten Scheiben war die zusammengesunkene Frauengestalt drinnen zu sehen. »Ist sie immer noch ausgeknipst?«
    »Ja, Dee schlägt ziemlich kräftig zu.«
    Diese Bemerkung quittierte sie mit einem kurzen Schnauben. »Wenn jemand versucht, mich zu grillen, ja.« Sie schritt auf die Bar zu. »Catalina?«
    Die Hexe reagierte nicht.
    Erst als Dee ihre Schulter berührte, zuckte sie zusammen. »Catalina, ich brauche deine Hilfe.«
    Nun drehte sie sich um. Sie war kreidebleich und ihre Lippen bebten. »Darf ich sie umbringen?«
    Aus dem Augenwinkel sah Simon, wie Zane erstarrte. »Cat!«
    »Sie wollte mich töten.«
    »Nein.« Dee nahm ihre Hand von Catalinas Schulter. »Sie war auf der Suche nach mir. Das war keine Hexenjagd, Cat. Sie war nicht hier, um dich zu binden oder zu zerstören.«
    Eine Hexenjagd. Simon runzelte die Stirn. Eigentlich sollten Hexenjagden Albträume aus der Vergangenheit sein. Das Verbrennen, die Schreie.
    Aus der Vergangenheit.
    Und doch kamen sie in der Gegenwart leider immer noch oft vor.
    »Es ist egal, warum«, entgegnete Catalina. »Sie hätte uns alle verbrannt.«
    Simon

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