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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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leise Schritte hinter sich. Seine Verstärkung. Dees Duft würde er überall wiedererkennen. »Das glaube ich nicht.«
    Der Vampir blickte an Simon vorbei, und für einen Moment spiegelte sich Furcht auf seinem hageren Gesicht. Dann wirbelte er herum und sprang mit einem Satz über die Mauer hinter sich.
    Simon setzte ihm nach. Diesen Abschaum ließ er nicht entkommen.

    Der Mann wusste, wie man über eine Mauer sprang. Irgendwie richtig sexy, dass er sich so bewegen konnte.
    Dee atmete aus, gönnte sich einen kurzen Augenblick, in dem sie die Aussicht genoss, und beäugte die Mauer. Hmm, okay, die müsste sie schaffen. Hoffentlich.
    Dee lief – ein bisschen Anlauf kann nie schaden – und sprang. Sie schaffte die Mauer, schlug auf der anderen Seite allerdings sehr unsanft auf. Der Aufprall erschütterte jeden einzelnen Knochen in ihrem Leib, doch sie rollte sich herum, kam auf die Beine und rannte weiter.
    Ein Park. Ein großer, dunkler Hier-kann-alles-Mögliche-lauern-Park. Zu hohes Gras, zu hohe Bäume, zu dichtes Gebüsch. Prima!
    Der Vampir mit dem Frettchengesicht war schnell, das musste sie ihm lassen. Ihr Herz raste, und ihre Beine flogen unter ihr, als sie hinter ihm und Simon herraste. Dieser Typ durfte nicht entkommen, nicht nachdem er einen irren Incendor auf sie gehetzt hatte.
    Ein Incendor! Der Albtraum eines jeden Vampirs. Ein Wesen, das Feuer entfachen und beherrschen konnte.
    Kein schöner Tod für einen Vampir.
    Sie hatte schon welche verbrennen sehen. Nur hätte Dee nie gedacht, dass ihr Ende einmal so aussehen sollte.
    Aber sie hätte ja auch nie gedacht, dass sie einmal ein Vampir würde.
    Simon stürzte sich auf den Vampir. Selbst aus der Entfernung konnte Dee den dumpfen Schlag hören, mit dem die beiden auf der Erde landeten.
    Sie sprintete los, ihnen nach.
    Simon riss das Frettchengesicht herum, und der Mistkerl fing an zu lachen .
    Und nun stellten sich Dees Nackenhaare auf, denn ihr wurde bewusst, dass die Schatten zu dunkel waren.
    Und dass Vampire sich nicht immer auf ihren ersten Angriffsplan verließen.
    Dee war nicht die Einzige, die stets einen Plan B hatte. Sie fuhr ihre Krallen aus. »Simon.«
    Er sah zu ihr auf.
    »Der Kerl führt uns an der Nase herum. Das ist eine Falle.« Eine, in die sie geradewegs hineinmarschiert, nein, hineingerannt waren. Der Incendor war nicht die einzige Bedrohung gewesen.
    Bei Weitem nicht.
    Die Vampire kamen aus dem Schatten. Vier. Nein, fünf. Oh, hoppla, sechs.
    Simon richtete sich langsam auf. In seiner Miene war kein Hauch von Furcht zu entdecken. Vielmehr rollte er die Schultern und lächelte. »Alle Mann bereit, sich den Arsch versohlen zu lassen?«
    War der Mann wahnsinnig? So viele Vampire? Nein, verdammt, nein! Dee fürchtete ernstlich, dass sie diejenigen waren, denen kräftig in den Hintern getreten würde. Nach wie vor begriff sie noch nicht ganz, welche Kräfte sie neuerdings besaß, aber sie war sicher, dass sie es niemals mit so vielen Vampiren auf einmal aufnehmen konnte.
    Gelächter von dieser irren Art ertönte, wie man es in sehr schlechten Filmen hörte. Frettchengesicht rappelte sich auf und spuckte auf Simon. Blut traf neben Simons Fuß auf den Boden. »I-ich wusste, d-dass sie h-hier ein Ve-versteck haben.« Noch mehr Lachen. Was war mit dem Freak los? »K-könnt uns nicht alle schaffen, w-was?« Er machte sich gerade, und sein Grienen schlug ihm eine Schneise ins Gesicht.
    Simons Arm streifte Dees.
    Seufzend zückte sie einen Pflock. Mit manchen Gewohnheiten brach es sich sehr schwer. Und vielleicht sollte man es auch gar nicht. Sie sah zu den näherrückenden Vampiren und versuchte, den Anführer auszumachen. Einen Alpha gab es nämlich immer, einen, der die größte Macht besaß und als Erster gepfählt werden musste, denn sonst erledigte er einen. Schnell, hart und schmutzig.
    Und dass sie beim Sex diese Form bevorzugte, hieß nicht, dass sie ihren zweiten Tod genauso haben wollte.
    Da. Der Typ mit den roten Dreadlocks und den grünen Augen, die Dee ein bisschen zu eindringlich fixierten. Der mit den ausgefahrenen, erhobenen Krallen. Er stand vor den anderen, nur ein oder zwei Schritt. Keine Wegwerfbeute.
    Bedrohung Nummer eins.
    »Hab ihn«, flüsterte Simon.
    Tja, wenn er unbedingt wollte. »Nur zu«, flüsterte sie und sah sich die Frau rechts vom Alpha an. Asiatin. Exotische, zu dunkle Augen, tödlich rote Lippen und blasse, glatte Haut.
    Die Frau stürzte nach vorn.
    Was?
    Dee holte knurrend mit ihrem Pflock aus.

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