Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
blickte hinüber zu der Frau. Ihre Brüste hoben und senkten sich; ihre Lippen glänzten.
    Erst würde er sie ficken.
    Dann tötete er sie.
    »Was für ein Jammer. Ich habe meinen Bruder immer geliebt.«
    Malik sagte nichts, nannte ihn nicht einen Lügner oder einen Idioten.
    Dabei war Grim beides. Schließlich hatte er Tore so lange überleben lassen. Er hätte ihn schon längst köpfen sollen.
    Aber dann erwachte sein Bruder – genau wie ich.
    Sentimentalität. Zuneigung. Ja, er hatte eine Schwäche für den Mann, den er als seinen Bruder gekannt hatte. Tore hatte einmal versucht, ihn zu retten, kurz bevor die Schlampe, die ihr Vater als zweite Frau genommen hatte, sie alle betrog.
    Tore war zu ihm gekommen, wollte ihn aus seinen Ketten befreien, doch es war zu wenig Zeit gewesen.
    Und es waren zu viele Krieger, zu viel Wut um sie herum.
    Blutaar.
    Er kniff die Augen zu, aber die Erinnerung an die Qualen blieb. Unwillkürlich griff er nach hinten und betastete seinen Rücken.
    Keine Flügel.
    Trotzdem würde er es niemals vergessen. Niemals. Das Brechen seiner Rippen, nach hinten gerissen zu werden …
    Sein Blut ergoss sich auf den Boden, dennoch kam der Tod nicht schnell.
    Plötzlich bemerkte er die Stille um sich herum, die sich schwer anfühlte. Die Arme noch auf seinem Rücken, blickte er zur Tänzerin auf. Dunkle Haut, lange, geschmeidige Glieder. Sie beobachtete ihn.
    Wie die anderen mich damals beobachteten. Guckten mich an und lachten, als ich zu Boden ging.
    Keiner half ihm. Keiner.
    »Wir töten die verdammte Geborene«, sagte Grim heiser. In jener Nacht damals hatte er geschrien. Er schrie, bis sie ihm den Atem raubten und die Lunge herausrissen.
    Der Blutaar war keine erfundene Wikingerfolter gewesen, sondern real. Sehr real.
    Er würde nicht noch einmal sterben. Die Vampirin hingegen, die kam, sollte Todesqualen spüren. Er nicht. Nie wieder.
    Sie würde sterben. Grim trat einen Schritt vor. Die Tänzerin hob den Kopf und fragte: »Tötest du mich oder wandelst du mich?«
    Dauernd wollten die Menschen ewiges Leben. Er streckte stumm die Hand nach ihr aus.
    Nie hatte er sich gewünscht, ein Lügner zu sein.
    Oder ein Mörder.
    Schade, dass er nun beides war.

Dreizehntes Kapitel
    An diesem Tag träumte Simon vom Todeskampf. Von einem schneebedeckten Schlachtfeld, das sich unter ihm rot färbte. Simon warf sich im Bett hin und her, erschauderte, konnte jedoch nicht aufwachen. Es gab kein Entrinnen.
    Hände packten ihn, hielten ihn zu fest. Zwei Männer, auf jeder Seite einer, mit langen Zöpfen und wuchtigen Helmen. Sie trugen so etwas wie Capes oder Umhänge, die sich im Wind blähten.
    Simon schrie, als ein bestialischer Schmerz durch seinen Rücken fuhr. Würgend rang er nach Luft. Er hörte ein Knacken wie von brechenden Knochen. Noch eines.
    Was ist das?
    Schmerz, so viel Schmerz. Er würde sterben. Er musste sterben. Ich sterbe ehrenhaft. Ich werde nicht …
    »Wach auf, Vampir.«
    Beim Klang der sanften Stimme öffnete er die Augen und schrak hoch. Er war außer Atem. Sofort fasste er sich auf den Rücken, weil er damit rechnete, dass ihm die Haut dort weggerissen und die Rippen herausgebrochen waren, damit es aussah wie …
    »Du träumst von ihm.« Catalina sah ihn kopfschüttelnd an. »Seine Verbindung zu dir wird wieder stärker.«
    Nein, verdammt! Zittrig fuhr Simon sich mit der Hand übers Gesicht.
    Catalina blickte zur Tür. Eine billige Moteltür. Sie waren an der Grenze zwischen Louisiana und Texas. Die Hexe war mit ihm und Dee gekommen – und mit dem Dämon und dem weiblicher Incendor. Die Frau konnte nur dasitzen und weinen.
    »Wenn ihr ihn nicht bald tötet, kontrolliert er dich wieder.« Das war kein Vorwurf, eher eine Feststellung.
    Okay, es war ja auch eine Tatsache.
    Simon stieg aus dem Bett. Wann war die Hexe hereingekommen? »Wo ist Dee?« Er griff nach seinem T-Shirt. Wie gut, dass er seine Jeans noch anhatte, sonst hätte er Catalina eine Show geboten.
    »Bei Zane. Sie will, dass er die Frau wegbringt.« Catalina seufzte. »Und er will an Dees Seite bleiben.«
    Er streifte sich sein Shirt über. »Weißt du, was geschehen wird?« Wochen zuvor war er das erste Mal bei ihr gewesen. Er wusste, dass sie den Jägern von Night Watch nahestand, deshalb erzählte er ihr von Grim und fragte, ob sie begriff, was auf sie zukam.
    »Ich habe auf dich gewartet« , lautete ihre Antwort. »Du bist der, der wegen Dee gekommen ist.«
    Sie rollte die Schultern und drehte sich zu ihm um. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher