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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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gelangen. Eaton wandte sich Jones wieder zu und sagte mit ernster Miene: »Was wir Ihnen jetzt mitteilen, muß vertraulich behandelt werden.«
    »Sicher«, sagte Indy. Ravenwood - wo paßte der alte Mann in diese rätselhafte Geschichte hinein? Und wann gedachte man endlich zur Sache zu kommen?
    Musgrove ergriff das Wort.
    »Gestern fing eine unserer europäischen Zweigstellen eine Mitteilung ab, die von Kairo nach Berlin ging. Die deutschen Vertreter in Ägypten waren offenbar von Erregung ergriffen.« Musgrove warf einen Blick auf Eaton und wartete darauf, daß dieser fortfuhr, so, als sei jeder einzelne nur zur Offenbarung von Bruchstücken der Information befugt.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich Ihnen da etwas mitteile, das Sie schon wissen, Professor Jones«, sagte Eaton, »wenn ich die Tatsache erwähne, daß die Deutschen seit zwei Jahren Archäologenteams durch die ganze Welt jagen -«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Gut. Sie scheinen voller Gier nach allen religiösen Altertümern zu suchen, die sie in die Hände bekommen können. Unseren Geheiminformationen zufolge ist Hitler vom Okkulten besessen. Er soll sogar einen persönlichen Wahrsager beschäftigen, wenn das der richtige Ausdruck ist. Und im Augenblick hat es ganz den Anschein, daß in der Wüste bei Kairo streng geheime archäologische Ausgrabungen stattfinden.«
    Indy nickte. Das Gespräch langweilte ihn. Er wußte von Hitlers scheinbar endlosen Bemühungen, die Zukunft zu erraten, Gold aus Blei zu machen, den Stein der Weisen zu finden, was auch immer. Nimm irgendwas, dachte er; wenn es nur absurd genug ist, scheint der Mann mit dem Schnurrbart sich dafür zu interessieren.
    Indy sah zu, als Musgrove ein Blatt Papier aus seiner Aktentasche zog. Musgrove behielt es in der Hand und sagte: »Die Mitteilung enthält Angaben zu den Tätigkeiten in der Wüste, aber wir wissen nicht, was wir davon halten sollen. Wir dachten, daß sich vielleicht Ihnen der Sinn erschließt.« Er reichte Indy das Blatt hinüber.
    Darauf stand:
    UNTERNEHMEN TANIS SCHREITET FORT.
    BESCHAFFEN AUFSATZ
    STAB DES RE.
    ABNER RAVENWOOD; USA.
    Er las die Wörter noch einmal, die Gedanken waren plötzlich klar, das Denken geschärft. Er stand auf, starrte Brody an und sagte fassungslos: »Die Nazis haben Tanis entdeckt.«
    Brodys Gesicht war blaß und wirkte grimmig.
    »Verzeihen Sie«, erklärte Eaton. »Ich komme da leider nicht mit. Was sagt Ihnen der Name Tanis?«
    Indy ging vom Podium zum Fenster. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Er stieß das Fenster auf und atmete die frische Morgenluft ein, die angenehm kühl in die Lunge drang. Tanis. Der Stab des Re. Ravenwood. Wie eine Flut kam es zurück, die alten Legenden, die Geschichten, die Fabeln. Er wurde schier erdrückt von den Dingen, von Wissen, das er jahrelang in sich gespeichert hatte - in einem solchen Maß, daß es ihn drängte, das rasch loszuwerden, es hinter sich zu bringen. Nur langsam, ermahnte er sich. Erklär es ihnen langsam, damit sie es verstehen können. Er drehte sich um und sagte zu den Offizieren: »Es wird da vieles für Sie nicht so leicht verständlich sein. Möglicherweise. Ich weißes nicht. Das hängt von Ihren persönlichen Ansichten ab, so viel kann ich Ihnen gleich verraten. Okay?« Er schwieg kurze Zeit und blickte auf ihre verständnislosen Gesichter.
    »Die Stadt Tanis ist einer der möglichen Fundorte für die verlorengegangene Bundeslade.«
    »Bundeslade?« sagte Musgrove. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich spreche von der Lade, also dem Kasten, der Truhe, worin die Israeliten, die Juden, die Zehn Gebote aufbewahrten.«
    »Moment mal«, sagte Eaton. »Sie meinen die Zehn Gebote Gottes?«
    »Ich meine die echten Steintafeln, diejenigen, welche Moses vom Berg Sinai herabbrachte. Die ersten zerschlug er ja, als er sah, wie sein Volk um das Goldene Kalb tanzte. Er war auf dem Berg gewesen und hatte mit Gott geredet und die Gebote gehört, während sein Volk unten Orgien feierte und Götzenbilder aufstellte. Er wurde also zornig und zerbrach die Tafeln.«
    Die Gesichter der beiden Offiziere waren ausdruckslos. Indy wünschte sich, den Männern etwas von der inneren Erregung vermitteln zu können, die er selbst empfand.
    »Moses bekam neue Gesetzestafeln von Gott, die Isrealiten legten sie in die Lade und nahmen sie überallhin mit. Als sie sich im Land Kanaan niederließen, wurde die Bundeslade in den Tempel Salomons gestellt. Dort bliebt sie lange Zeit, kam auch in andere Tempel... und

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