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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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dir wurde dein Feuer genommen?«
    Sie nickte.
    »Ach, du Schande. Also denkst du, irgendwer hat sich die Gabe eines Gestaltwandlers übertragen lassen?«
    »Gabe, Fluch, egal, wie man es nennt. Wenn sie mir mein Feuer wegnehmen konnten, ist wahrscheinlich, dass sie sich auch noch anderes übertragen ließen. Alles, was sie wollten.«
    Jude wurde ein bisschen blass. Er wollte gewiss nicht, dass man ihm den Tiger in ihm nahm. »Bist du sicher, dass dieses Mädchen tot ist?«
    Jana bejahte stumm.
    Nun mischte sich Dee ein. »Aber du hast mich verbrannt.«
    »Die Übertragung scheint nur vorübergehend zu sein.«
    Dee musterte sie. »Denkst du, es gibt noch jemanden, der solche Übertragungen machen kann?«
    »Ja, ich halte es für sehr gut möglich. Früher dachte ich eine ganze Zeit lang, ich wäre die Einzige, die mit Gedanken Feuer entzünden kann. Dann fand ich heraus, dass es noch mehr wie mich da draußen gibt. Warum sollte es nicht auch mehr geben, die wie Laura sind?«
    »Na, das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte Jude, der sichtlich ins Schwitzen kam. Zane konnte es ihm nicht verdenken. Das Letzte, was ein Gestaltwandler hören wollte, war, dass irgendwer kommen und ihm sein tierisches Ich rauben könnte.
    »Hat Marcus sich verwandelt?«, fragte Zane Jana. »Hat er, solange du mit ihm zusammen warst, die Gestalt verändert?«
    »Nein, dazu war er zu geschwächt. Genauso wie er zu schwach war, um sich gegen seinen Angreifer zu wehren.«
    Und wer immer das gewesen war, hatte nun Tony. Die Lampe über ihnen zerbarst, dass Glasscherben herabregneten.
    »Ganz ruhig«, sagte Dee.
    Von wegen ruhig! Wo war Tony? »Ich stehe hier nicht rum und drehe Däumchen …«
    Im selben Moment flog die Tür auf. Catalina stand da, schwitzend, atemlos und mit blutigen Tränenspuren auf den Wagen. »Ich habe ihn gefunden.« In ihren blutverschmierten Händen hielt sie einen zerbrochenen Spiegel, dessen Glas schwarz war. Simon war direkt hinter ihr, doch Zane wusste, dass der Vampir ihr nichts getan hatte. Dieses Blut entsprang etwas weit Schlimmerem.
    »Dee, hast du sie etwa pendeln lassen?«
    Dee drängte sich an ihm vorbei zu Catalina. »Wir mussten ihn finden.«
    Leider hatte Dee noch nie kapiert, was es für Cat bedeutete. Wenn sie pendelte, blickte sie in die Geisterwelt – und die Geisterwelt auf sie. Es war nie gut, wenn einem der Tod ins Gesicht sah.
    Er zeichnet dich, hatte Cat ihm einmal erzählt. Sie konnte die Klauen des Todes spüren, und Zane hatte die Narben auf ihrem Rücken gesehen, die es bewiesen.
    »Wo ist er?«, fragte Jude.
    Ihre Brust hob und senkte sich unter den angestrengten Atemzügen, als sie antwortete: »Dämonen, überall um ihn herum waren Dämonen, kreisten ihn ein.«
    »Eine Höhle?« Die Frage kam von Simon. Zum Glück war er direkt hinter ihr, denn die Frau würde gleich zusammenbrechen.
    Catalina nickte. »Es war schwarz, sehr dunkel, wie verkohlt.«
    »Ich weiß, wo das ist«, sagte Jana sofort. »Eine verkohlte Dämonenhöhle, ja? Das kann nur das Dusk sein.«
    Dort hatte Jana alles in Brand gesteckt.
    Catalina schluckte und sah Zane an. »Wir haben nicht viel Zeit. Der Tod ist schon dort.« Sie drehte sich halb, so dass er die langen blutigen Klauenmale hinten an ihrem Arm sah.
    Janas hörbares Luftholen verriet ihm, dass sie es auch gesehen hatte.
    »Wer hat Tony?«, fragte er, denn er musste wissen, worauf sie sich einließen.
    Ein Blutfaden rann ihr aus dem Mund. »Ein Dämon. Ich habe seine … seine Augen gesehen. Sie waren vollkommen schwarz.«
    Sie schwankte. Zane sprang nach vorn, aber Simon hatte sie schon aufgefangen und hielt sie fest. Bei all dem Blut war es wohl keine so gute Idee, dass ausgerechnet der Vampir sie hatte.
    Doch Simon übergab sie schon an Jude und trat rasch wieder zurück.
    »Ich habe dich … nicht im Stich gelassen«, hauchte Catalina. »Diesmal nicht. Sag Tony … ich hab ihn nicht im Stich gelassen.«
    »Ja, wir sagen es ihm.« Und sie würden ihn lebend finden. »Ruh dich aus, Cat. Wir holen ihn.«
    Und der, der ihn entführt hatte, würde bezahlen. Perseus hatte sich mit dem falschen Dämon angelegt – und mit dem falschen Menschen.
    Halt durch, Tony.
    Zane nahm Janas Hand und drückte sie. Sie würden Tony retten, und den Perseus-Schurken erwartete sein schlimmster Alptraum.

Achtzehntes Kapitel
    »Wie gehen wir vor?«, wollte Jana wissen, als sie sich dem dunklen Dusk näherten.
    Dusk bedeutete Abenddämmerung, allerdings setzte gerade die

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