Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
dahin retten?«
Flammen flackerten nahe Daveys Füßen auf.
Zane schickte einen Schwall seiner Kraft los, doch die Flammen erloschen nicht. Sie flackerten nicht einmal, sondern loderten höher.
»Ich lerne aus meinen Fehlern«, sagte Davey und bleckte Zähne, die zu scharf für einen Dämon waren. »Diesmal nutze auch ich all meine Kräfte.«
Und der kleine Schurke war sehr stark.
Feuerlinien rasten über den Boden, teilten sich und flossen nach links und rechts.
»Beeil dich lieber«, murmelte Davey. »Wenn das Feuer als Erstes bei ihnen ist …«
Sofort rannte Zane los und nach links.
»Wähle klug, Dämon, denn einer von ihnen ist schon tot. Eine Leiche zu retten wäre doch sinnlos.«
Der Tod ist schon dort.
»Und die Vampire stehen auch nicht direkt auf Feuer, nicht wahr?«
Zane ging nicht auf seine Provokation ein, fühlte jedoch einen Hitzeschwall von hinten, der ihm sagte, dass Davey noch mehr Flammen in den Club schickte. Wie konnte der Dämon so stark sein? Hatte er sich diese Kraft von einem Gestaltwandler genommen oder von diversen anderen Übernatürlichen?
»Dee! Simon! Raus hier!«, brüllte Zane, trat die Tür links von ihm ein und achtete nicht auf die Flammen, die ihm Arme und Beine versengten. Das Blut. Er rannte den Korridor hinunter, Zentimeter vor dem Feuer her. Schneller, schneller! Noch eine Tür, dahinter eine weitere.
Sein Fuß donnerte gegen die Tür, Holz brach und der schwere Gestank des Todes schlug ihm entgegen. »Nein! Oh, nein, Tony!« Er machte einen Satz durch die zerbrochene Tür.
Doch dort lag nicht Tony auf dem Boden. Es war Kelly, deren Augen weit aufgerissen und deren Kehle aufgeschlitzt war. Die Flammen rasten auf sie zu und umkreisten sie.
»Tony!« Er drehte sich um. Hinter ihm war eine Feuerwand. Zane versuchte, sie zurückzudrängen, jedoch vergebens. Der Junge war stärker als er, stärker als alle Dämonen, die Zane kannte.
Er spielte mit ihm, mal wieder .
Erneut erklangen Schreie. Dee und Simon brauchten ihn.
Zane hörte auf, etwas gegen die Flammen tun zu wollen, und sprang kurzerhand durch das Feuer.
Jemand tippte ihr an die Wange. »Hey, Pyro, komm schon, wach auf.« Noch ein Tippen, fester. »Zane ist nicht mal mehr in der Nähe, also wach schon auf!«
Zane. Sie schlug die Augen auf und sah Jude, dessen Nase keine fünf Zentimeter von ihrer entfernt war.
»Wurde aber auch Zeit.« Er packte ihre Arme und hievte sie hoch. Wieso hatte sie auf dem Boden gelegen? »Ich rieche Feuer, und ich lasse mein Team nicht allein gegen die Flammen kämpfen.«
Feuer? Sein Team? Jana stand ziemlich wacklig da, drehte sich um und erblickte das Dusk. »Dieser Idiot hat mich zurückgelassen!«
»Nein, er hat versucht, dich zu beschützen.«
Das war doch ein und dasselbe.
»Aber jetzt brauchen sie uns.«
Ja, das war unübersehbar. »Dann sehen wir zu, dass wir da reinkommen.«
Zane rannte hinter der zweiten Feuerlinie her, obwohl er fürchtete, dass er zu spät war. Um ihn herum krachten Deckenteile ein, und die Wände würden auch nicht mehr lange standhalten.
»Zane!« Dees Stimme rief ihn aus dem Feuer und Rauch.
»Raus hier!« Vampire neigten leider dazu, sehr schnell zu brennen, und er wollte nicht, dass Dee draufging, weil sie ihm helfen wollte. »Lauf!«
Alles brach zusammen. Zane merkte die Gluthitze nicht einmal mehr, als er weiterrannte. Die nächste Tür, die er erreichte, war bereits niedergebrannt, und er stürmte in den Korridor dahinter, den Flammen hinterher.
Dann blickte er in Tonys verzweifelte Augen. Der Cop hatte einen Knebel im Mund und war mit Handschellen an einen Stuhl gekettet. Feuerzungen fraßen sich seine Beine hinauf.
Zane stürzte zu ihm und kippte mit Tony zusammen nach hinten. Sofort begann er, auf die Flammen an Tonys Beine einzuschlagen, nur ließen sie sich nicht eindämmen.
Sie haben Kelly umzingelt und werden auch Tony unerbittlich einkreisen. Zane musste ihn hier rausschaffen. Er griff nach den Handschellen und riss sie auseinander.
Tony klopfte sich hektisch auf die Beine.
»Lauf!«, schrie Zane ihn an.
Tony keuchte und würgte. »Wohin?«
Tatsächlich waren sie vollständig eingekreist.
Zane blies die Rückwand des Zimmers weg, hob Tony auf seine Schulter und stürmte auf die schwachen Sonnenstrahlen zu, die er durch den Rauch erkennen konnte.
Er landete auf dem Zement, wo er mit den Knien aufschlug. Als er sich umdrehte, loderten die Flammen noch höher, beschränkten sich allerdings auf das Dusk.
Vielleicht
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