Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
viel zu tonlos. Eben nicht seine wirkliche Stimme.
»Was?« Wenn ich dir wehtue … Er hatte versucht, sie zu warnen. Wie überaus nett von ihm.
»Ich bums dich.«
Viertes Kapitel
Lust fraß ihn regelrecht auf. Ein glühendes, brennendes Verlangen, dass Zanes Körper von innen befeuerte. Er konnte sie riechen – Jana. Ihr Duft war überall um ihn herum, jenes Aroma von Erregung, das ihn peinigte.
Nehmen.
Sein Sichtfeld verengte sich, bis er nur noch sie sah. Er hörte kaum, was sie sagte, weil sein Herz viel zu laut schlug und ihm das Blut in den Ohren rauschte.
Nehmen.
Sie zitterte in seinen Armen. Klein, schwach und zitternd … bereit für ihn. Ihr Mund war rot und geschwollen. Ja, er würde sie küssen, sie berühren, sie vögeln. Er würde alles tun, was er wollte.
»Ich will dich nicht verletzen«, sagte sie, ihre großen Augen auf ihn gerichtet. »Ich weiß, du hast gesagt, dass ich … aber das will ich nicht.«
Ihn verletzen? Nichts konnte ihn verletzen. Nichts und niemand.
»Ich möchte es nicht, aber ich werde. Und dafür wirst du mir morgen wahrscheinlich dankbar sein.« Sie wich ein Stück zurück. »Nimm deine Finger von mir oder …«
Er lachte. Ja, er lachte sie aus, hob sie hoch und warf sie auf das alte Bett in der Ecke. Staub flog auf und wirbelte durch die Luft.
»Ich habe dich gewarnt.« Sie biss sich auf die Unterlippe, und schon knisterte Feuer in der Luft: ein heißer, orangefarbener Flammenkreis.
Zane winkte mit einer Hand, und das Feuer erlosch.
»Was?« Sie schüttelte den Kopf, dass ihre schwarze Mähne flog, verengte abermals die Augen, und erneut loderten Flammen auf.
Ohne weiter nachzudenken, löschte er auch die. In ihm pulsierte die geballte Dämonenkraft, wild und ungezügelt.
Seine Knie trafen auf die Matratze, dann war er auf ihr. »Ist das alles, was du zu bieten hast?« Das würde nicht reichen. Sie konnte nichts gegen ihn ausrichten.
Eine dichte, erstickende Dunkelheit drohte ihn zu verschlingen, und Jana war das einzige Licht, das er sehen konnte. Sie und ihre Flammen, die schon wieder aufflackerten.
Sein Gesicht war über ihrem. »Du kannst mich nicht verletzen.« In seinen Schläfen hämmerte es, und ihr Duft trieb ihn in den Wahnsinn. Nichts war betörender als das Aroma einer erregten Frau. Und Jana war erregt. Er roch ihren Nektar, fühlte die harten Nippel. »Ich bin unverwundbar.«
»Ach ja? Ich tue das ja ungern, aber …« Dann rammte sie ihm das Knie in den Schritt. Es war ein schneller, übler Tritt, der einen Schmerzschwall durch seinen gesamten Körper jagte. »Aber unser erstes Mal wird nicht stattfinden, solange du high bist.«
Verdammt! Er hielt ihre Hüfte im Klammergriff, während das Licht um ihr Gesicht herum schwächer wurde, obwohl die Flammen höher stiegen, heller schienen. Er grub die Finger in ihre Haut.
Brenn ruhig. Lass das alberne Feuer lodern, es kann mir nichts anhaben.
»Zane?« Ein verlorenes Hauchen.
Dann begegneten sich ihre Blicke, und Zane sah die Angst in ihren Augen: Furcht inmitten dieses fließenden Blaus.
Sie hatte Angst vor ihm?
Weil er ein Monster war.
Er hatte sie auf das Bett geworfen, drückte seinen Körper auf sie. Was zur Hölle tat er hier?
Seine Backenzähne schlugen aufeinander, und er kämpfte gegen die Wellen von Lust, gegen die Dunkelheit, die seinen Verstand gefangen nahm, und die Lust, die ihm den Atem raubte.
»Irgendwas stimmt mit dir nicht. Deine Augen …«
Er machte die Augen zu, ganz darauf konzentriert, das Tier in sich zurückzudrängen. Doch es wollte sich nicht bändigen lassen, entglitt ihm.
Ihr Atem strich über seine Wange.
»Es ist alles okay«, log er und zwang sich, die Hand von ihrer Hüfte zu nehmen. Ihr Duft! »Ich habe mich jetzt unter Kontrolle.« Seine Finger gruben sich in die alte, schmutzige Bettdecke und zerrissen sie. Langsam öffnete er seine Augen wieder. Sie sah ihn an und fing sogleich seinen Blick ein.
Bett. Jana. Süße Haut. Heißes Feuer.
»Alles okay«, wiederholte er knurrend und hoffte inständig, dass er die Beherrschung wahren konnte. Er musste sich konzentrieren!
Was geschah mit ihm? Er war so angespannt, als würde er jeden Moment explodieren, und er wollte sie dringender als den nächsten Atemzug. Er wollte sie offen und bereit, mit lodernder Hitze um sie herum. Nein, aus ihnen heraus.
Gleich würde ihm der Schädel platzen. Ein scheußliches Pochen dröhnte in seinen Schläfen, und ein Lichtflackern tanzte vor seinen Augen.
»Jana, es wird
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