Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
alles … gut.«
Sie seufzte.
Ja, er konnte die Beherrschung wahren, den Teufel in sich zähmen. Das konnte er.
Jana schrie seinen Namen, und alles wurde schwarz.
»Zane? Zane!«
Er sackte auf sie. Die letzten Sekunden hatten seine Augen seltsam geflackert, zwischen Schwarz und Grün changiert, und für einen Moment hatte sie geglaubt, er würde wieder richtig zu sich kommen – Zane, nicht der Dämon in ihm.
Dann aber waren sie pechschwarz geworden.
Und er war einfach auf sie gesunken.
Sie versuchte zu atmen, was ihr nicht gelang. Der Mann wog mindestens eine Tonne. Na klar. Und er drückte sie in die schäbige Matratze. »Äh, Zane?« Sie tippte ihm auf die Schulter.
Nichts.
Sein Gesicht war in ihrer Halsbeuge vergraben. Er atmete vollkommen ruhig, und bei jedem Ausatmen überkam sie ein wohliger Schauer.
Er lebte, war nur bewusstlos.
Vorsichtig probierte sie, ein bisschen zur Seite zu rutschen, unter dem tonnenschweren Muskelberg hervorzukommen. Aber sie hatte keine Chance.
Flach atmend, starrte sie an die Decke. »Super. Einfach spitze.«
Gefangen unter einem Dämon: Was für ein höllisches Ende für ihre schon vermasselte Nacht.
Antonio blickte auf das Fax, das er gerade bekommen hatte. Die Frau auf dem körnigen Bild sah nicht besonders gefährlich aus. Sie hatte zarte Züge, große Augen und einen hübschen Mund.
Doch wenn er eins in seinem Job gelernt hatte, dann war es, dass der äußere Schein täuschte.
»Schreiben Sie Jana Carter zur Fahndung aus«, wies er Officer Penton an. Der junge Polizist stand neben ihm und beobachtete ihn unsicher. »Die Frau wird im Zusammenhang mit einer Reihe von Brandstiftungen in New Orleans gesucht«, und wahrscheinlich einigen in Baton Rouge. »Wir haben Informationen, dass sie sich hier in der Gegend aufhält.«
»Ja, Sir.«
»Und geben Sie durch, dass die Streifen vorsichtig sein sollen. Die Frau ist extrem gefährlich.«
»Ist sie bewaffnet?«
Das musste sie gar nicht sein. »Ja«, log er der Einfachheit halber. Leider musste er es sehr oft. »Wenn sie gesehen wird, nicht verhaften, sondern mich rufen. Und zwar umgehend.« Er sah Penton streng an. »Keiner nähert sich ihr oder versucht, sie festzunehmen. Ist das klar?« Denn sollten Streifenpolizisten auf jemanden wie sie zugehen …
Müsste er hinterher die Asche beseitigen.
Penton nickte und lief los, um den Befehl auszuführen. Antonio blickte auf seine Uhr. Fast Mittag. Pak hatte ganz schön lange gebraucht, bis er sich kooperativ zeigte und das Fax schickte. Wahrscheinlich hatte er bis jetzt auf Nachricht von Zane gewartet. Die er nicht bekam.
Wo war der Dämon? War er noch am Leben? In der Corvette hatte man keine Leichen gefunden, was jedoch nicht heißen musste, dass Zane noch atmete. Nicht mit einer Incendorin, die frei herumlief. Wenn sie es auf ihn abgesehen hatte, könnte er bereits verbrannt sein.
Beim Aufwachen war Zane umfangen. Weiche, seidige Haut hüllte ihn ein, und ein süßer, femininer Duft flutete seine Sinne. Als er die Augen öffnete, blickte er in das Gesicht der schlafenden Jana.
Was war los?
Die langen Wimpern warfen dunkle Schattenhalbkreise auf ihre Wangen. Heute war sie sogar noch blasser als letzte Nacht, und ihm fiel ein kleines Muttermal neben dem linken Augenwinkel auf. Ihr Haar war auf dem alten Kissen ausgebreitet, eine wirre, schwarze Masse.
Behutsam richtete er sich ein wenig auf. Sie lag um ihn gewickelt, nicht unter ihm. Einer ihrer Arme war um ihn geschlungen, seiner um ihre Taille. Ihr Bein war zwischen seine Schenkel geschoben, ihr Kopf zu ihm geneigt.
Und ihre Bluse stand offen, so dass ein schwarzer Spitzen-BH und die oberen Wölbungen ihrer Brüste enthüllt waren. Rote Kratzspuren verunstalteten ihre zarte Haut.
Zane erschrak und fragte sich, was passiert sein mochte. Hatte er das getan? Hatte er sie verletzt?
»Bist du das?«, fragte sie rauchig flüsternd.
Ja, verdammt! Er räusperte sich. Wie waren sie im Bett gelandet? Und was genau hatten sie hier angestellt? Jana trug noch ihre Jeans, er seine ebenfalls, also … hatten sie keinen Sex gehabt.
Das war doch gut, nicht? Sein Schädel brummte mörderisch, und beim Schlucken schmeckte er Kupfer.
Janas Augen öffneten sich, schläfrig und dunkelblau. »Weißt du überhaupt noch, wer ich bin?«
Er befeuchtete seine ausgedorrten Lippen. »Glaub mir, Baby, du bist ziemlich unvergesslich.«
Sie sah ihn prüfend an. »Und wie heiße ich?«
Er hob die Brauen. »Du meinst, unter welchem Namen
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