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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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können helfen.«
    Jude fauchte ihn an.
    »Vertrau mir«, erwiderte Zane furchtlos.
    Judes Augen musterten ihn misstrauisch. Dann neigte der Tigerwandler den Kopf, was ein widerwilliges Nicken sein sollte.
    Zane rannte voraus auf das Gebäude zu und geradewegs in den Qualm und die tosenden Flammen hinein.
    Als Erstes mussten sie nach Überlebenden suchen und sie nach draußen schaffen. Die Hitze war unglaublich. Zane schleuderte ihnen seine Kraft entgegen, so dass sie zurückwichen. Jude packte einen bewusstlosen Jäger im Büro links und warf ihn sich über die Schulter.
    Hinter Zane hustete Jana. Sie war menschlich und schwach.
    Er sah ein wenig verschwommen zu ihr, weil der Qualm eklig brannte. Nun waren ihre Augen rot, reflektierten das Feuer, und er wusste, dass sie ihre Energie einsetzte, um die Flammen zu kontrollieren. Nein, richtiger wäre wohl: Um ein eigenes Feuer zu entfachen, mit dem sie das andere beherrschte. Tatsächlich ließ sich nämlich Feuer mit Feuer bekämpfen.
    Langsam arbeiteten sie sich durch den dichten Rauch und kamen an zwei Leichen vorbei – einer Sekretärin und einem Jäger, die es nicht rechtzeitig aus dem Haus geschafft hatten. Dann fanden sie einen Dämon, der in einem Lagerraum kauerte. Er war nicht mächtig genug, sich selbst zu retten, doch Zane und Jana drückten das Feuer weg, so dass der Mann fliehen konnte.
    Ein Großteil der Wände war bereits niedergebrannt. Über ihnen ächzte das Gemäuer, was bedeutete, dass das Dach bald einstürzen würde.
    Jude war wieder bei ihnen, hustete und keuchte neben Zane.
    »Noch jemand?« Bei dem Lärm musste Zane brüllen.
    Jude nickte nach rechts. Das Gehör des Gestaltwandlers war dem des Dämons weit überlegen.
    Der Wandler wies zur Seite, worauf sie alle zur Tür rannten und sie aufrissen.
    Penelope Evans, eine neue Jägerin, lag auf dem Boden. Ihr rotes Haar klebte ihr im Gesicht. Jude schnappte sie und hob sie in seine Arme.
    »Sonst noch jemand?«
    Jude schüttelte den Kopf. »Keine Lebenden.«
    Wieder ächzte das Dach über ihnen, und Putzbrocken fielen herunter. Zeit, nach draußen zu laufen. Zane schwenkte die Hände, um die Flammen zurückzutreiben, während Jude zum Ausgang eilte.
    »Komm«, rief er Jana zu, wobei er sich die linke Hand vor den Mund hielt, »raus hier.«
    Sie sackte neben ihm zusammen.
    Zu viel Rauch.
    Verdammt, wie blöd er gewesen war! Incendoren konnten Brände entfachen, konnten mit Flammen um sich schießen, aber ihre Lungen reagierten genauso empfindlich auf den Rauch wie die gewöhnlicher Menschen. Deshalb arbeiteten sie normalerweise auch aus sicherer Distanz. Heckenschützen quasi: das Ziel sehen, Flammen hinschicken und weg.
    Er hielt Jana fest an sich gedrückt und raste zur Tür, wobei er immer wieder herabstürzenden Schuttbrocken und Flammen ausweichen musste. Halt durch, Baby!
    Sekunden nach Jude stürzte Zane durch die Überreste der Eingangstür und kollidierte beinahe mit den Feuerwehrleuten, die auf das Gebäude zugelaufen kamen.
    Sanitäter waren bereits vor Ort. Sie versuchten, ihm Jana abzunehmen, sie aus seinen Armen zu zerren. »Nein, verdammt!« Er hustete und schmeckte Asche. »Wir sind aneinandergekettet.« Ohne ihn konnte sie nirgends hin. Er hielt sie fester und rannte zum Krankenwagen. Sie brauchte Sauerstoff, und das schnell. Ihr Mund und ihre Nase waren von Asche und Ruß bedeckt. Zane legte sie auf eine Trage, und ein Sanitäter setzte ihr eine Atemmaske auf.
    »Geben Sie ihr eine Decke!« Zane hielt ihre Hand; wahrscheinlich quetschte er sie ein bisschen zu sehr, aber das war ihm egal. »Sie ist eiskalt.« Und sie zitterte schrecklich. »Jana?«
    Sie stöhnte in die Maske hinein.
    Er war ein solcher Idiot. Wieso hatte er nicht bedacht, dass sie die Hitze nicht vertrug? Alle Anderen wussten, dass Incendoren zwar Feuer entfachten, der Rauch jedoch pures Gift für sie war. Sie beherrschen Flammen, nicht den Qualm!
    Eine schwere Hand sank auf seine Schulter. Als Zane sich umdrehte, sah er Pak, der Jana anblickte.
    »Sie war es nicht!«, sagte Zane sofort. »Hör mal, ich weiß, was du denkst, aber das war sie nicht. Sie hat mir geholfen. Wir haben so viele gerettet, wie wir konnten.« Aber Zane hatte die Toten gesehen und würde die Bilder nie mehr vergessen.
    Hollings, der Zauberer und Obercharmeur; Giles Lang, der Hybriddämon, der sich solche Mühe gab, sich einzufügen; Stacey Keith, die ein Jahr vor der Pensionierung gestanden hatte.
    Alle tot.
    Sein Daumen strich über Janas

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