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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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er denn da?
    Sie hob eine Hand und strich ihm über die stoppelige Wange. »Gern geschehen.«
    Was?
    Ihre Hand sank herunter. »Ich hatte darauf gewartet, dass die Schweinehunde vom Perseus-Projekt aufkreuzen, aber das FBI kam zuerst.« Sie verkniff den Mund. »Na ja, eigentlich kamst du zuerst.« Und nach kurzem Überlegen fragte sie: »Ich war also ein Köder, ja?« Dabei wirkte sie nicht einmal verärgert, sondern eher neugierig.
    Köder. Zane gefiel es gar nicht.
    »Vermutlich ist euch bereits klar, dass es da draußen weit größere Fische gibt als mich, und nun jagt Night Watch nach den Pereus-Leuten, stimmt’s?«
    »Worauf du wetten kannst. Wir haben in dem Feuer fünf Agenten verloren, und so etwas nehmen wir nicht stillschweigend hin.«
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Was habt ihr vor? Denkt ihr allen Ernstes, dass ihr das Perseus-Projekt zerschlagen könnt?«
    »O ja, Baby, das denken wir. Und du wirst mir helfen, die Typen zum Teufel zu jagen.«
    Er tauschte den Truck aus. Jude würde ihm den Kopf abreißen, wenn er es mitbekam, aber Zane musste den Wagen loswerden. Jemand könnte ihn beim Dusk gesehen haben, folglich war es nicht klug, länger damit herumzufahren.
    Ein anderes Auto zu finden war nicht schwierig, allerdings auch nicht legal. Andererseits hatte Zane vor langer Zeit gelernt, dass man bisweilen jenseits des Gesetzes agieren musste, wollte man einen Job erledigen.
    »Das FBI und die Cops suchen bestimmt nach uns«, vermutete Jana. Sie saßen in einem älteren Ford, einem unauffälligen Durchschnittswagen, die Sorte Auto, die man sah und binnen zwei Minuten wieder vergessen hatte. Sicherheitshalber wechselte Zane trotzdem zweimal die Kennzeichen.
    »Die werden uns nicht finden.« Bis nach New Orleans war es noch etwa eine halbe Stunde Fahrt, und Zane hielt sich an das Tempolimit, denn er wollte nicht von der Polizei angehalten werden.
    »Das FBI hat unsere Bilder sicher schon an alle Nachrichtensender gegeben, und jeder Cop in der Gegend hat eine Personenbeschreibung von uns«, sagte sie vollkommen sachlich.
    »Baby, die Cops haben deine Beschreibung schon vor Tagen bekommen und die in New Orleans sogar vor Jahren, trotzdem sitzt du nicht im Gefängnis.«
    »Ich kann mich gut verstecken.«
    Ja, offensichtlich.
    »Und als ich für das Perseus-Projekt gearbeitet habe, hielten die mir die Cops vom Leib.«
    Unwillkürlich geriet der Wagen ins Schlingern. »Du hast für die gearbeitet ?« Wie bitte?
    »Ich hatte die Wahl, entweder für sie zu morden oder in den Knast zu wandern.«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, doch Jana schien vollkommen auf die Bäume am Straßenrand konzentriert.
    »Ich will nicht wieder eingesperrt werden«, sagte sie leise.
    Und warum hatte sie dann gemordet?
    Nun drehte sie sich zu ihm. »Es ist nicht alles schwarz oder weiß.«
    Zane runzelte die Stirn.
    »Für dich vielleicht.« Sie lachte verbittert. »Für mich nicht. Das war es nie. Als mir die Perseus-Leute sagten, ich würde der Welt einen Gefallen tun, indem ich die Monster ausschalte, die Frauen und Kinder töten, fand ich es verlockend.«
    Das Kratzen ihrer Fingernägel auf der Sitzbank kam Zane viel zu laut vor. »Sie gaben mir Dossiers, erzählten mir, wann und wo ich zuschlagen sollte, und sie haben mich gut bezahlt. Auf einmal konnte ich mir Dinge leisten, die früher unerschwinglich für mich waren, und ich brauchte nichts weiter zu tun, als ein paar Feuer zu entfachen.«
    Zane bemerkte, dass er beinahe neunzig Meilen die Stunde fuhr, und nahm rasch Gas weg. »Deine Opfer, waren sie alle Mörder?« In Baton Rouge hatte sie Vampire getötet, und die genossen einen einschlägigen Ruf.
    »Spielt das eine Rolle?«, konterte sie. »Stehe ich in deinen Augen besser da, wenn ich sage, dass alle, die ich für Perseus umbrachte, böse waren? Dass sie ausnahmslos Mörder waren und den Tod verdient hatten?«
    »Waren sie Mörder?«, wiederholte er, ohne sich von ihr provozieren zu lassen.
    »Einige. Die ersten alle.« Sie atmete langsam aus. »Aber dann fing Perseus an zu denken, dass es so etwas wie gute Übernatürliche nicht gab. Für sie war nur ein toter Übernatürlicher ein guter. Vampire, Gestaltwandler, was auch immer, sie mussten alle ausgelöscht werden.«
    »Du bist selbst übernatürlich.« Hatten sie deshalb versucht, auch Jana auszulöschen? Sein Blick wanderte zum Rückspiegel.
    »Ich bin vor allem menschlich, ein Mensch mit einer übernatürlichen Gabe, was bedeutet, dass ich für sie ein

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