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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Verhaftung fliehen lassen, sondern gleich zweimal.«
    Chief Harold Evans zog die buschigen Brauen zusammen und sah Antonio an. »Stimmt das, mein Junge?«, fragte er mit einem tiefen, rollenden Südstaatenakzent.
    Antonio blickte finster drein. »Ich war ja nicht allein bei dem Club. Sie stand direkt neben mir.« Special Agent Kelly Thomas ging ihm gewaltig auf die Nerven. »Die beiden sind uns entkommen, uns und der halben Besatzung unseres Reviers.«
    »Ich hatte freie Schussbahn«, sagte Kelly, deren Wangen glühten. »Ich hätte den Jäger erledigen können.«
    »Äh … Jäger?«, fragte Harold und rieb sich das Kinn, auf dem graue Stoppeln sprossen.
    »Zane Wynter, der Jäger von Night Watch«, erklärte Antonio, obwohl er wusste, dass es unnötig war. Harold mimte bloß gern den etwas langsamen Südstaatler; in Wahrheit besaß er einen messerscharfen Verstand und war stets auf dem Laufenden.
    »Und er hat sich mit der Brandstifterin zusammengetan?« Harold schüttelte den Kopf. »Warum?«
    »Es ist nicht bewiesen, dass er mit ihr zusammenarbeitet«, protestierte Antonio.
    »Gequirlte Scheiße!« Ah, eloquent war sie also auch! Normalerweise gefielen ihm solche Frauen, sie jedoch eher nicht. »Wynter hatte Jana Carter in seinen Armen. Er hätte sie mir nur übergeben müssen, und dieser Alptraum wäre vorbei gewesen.«
    Stattdessen hatte Zane sie alle überwältigt und die Frau weiß der Geier wohin gebracht. Antonio hatte das nicht kommen sehen; andererseits hatte Zane ihn ja bereits mehrfach überrascht.
    »Sie haben mir die Waffe weggenommen«, sagte Kelly erbost. »Hätten Sie sich einfach zurückgehalten, säße Jana Carter jetzt in Untersuchungshaft.«
    Das kleine Büro fühlte sich zu heiß an, zumal Antonio spürte, wie Harold ihn beobachtete.
    »Sie wussten, dass ich keine richtigen Kugeln geladen hatte, Captain. Es waren nichts als Drogen, um die beiden außer Gefecht zu setzen. Das haben Sie gewusst!«
    Zeit, den Quatsch zu beenden. Jeder in diesem Büro wusste, worum es ging. »Und Sie wissen, was Drogen bei Dämonen bewirken«, entgegnete er kopfschüttelnd. »Womöglich wäre er nicht außer Gefecht gewesen, sondern in Raserei verfallen und hätte uns alle angegriffen.«
    »Aber das hat er doch!«, donnerte sie.
    »Hmm, Dämon«, knurrte Harold und hob die Hände. »Der Jäger ist ein Dämon, und was ist das Mädchen?«
    »Eine Incendorin«, antwortete Kelly. »Eine, die völlig außer Kontrolle ist und dringend ausgeschaltet werden muss.«
    »Aber Sie haben sie nicht ausgeschaltet«, entfuhr es Antonio. »Sie haben sie nur betäubt.«
    »Weil ich nicht das Vergnügen haben werde, sie zu töten.«
    Okay, das war etwas Persönliches. Job und Privates passten schlecht zusammen, wie diesem Special Agent bewusst sein sollte.
    Papiere raschelten, als Harold die Akten auf seinem Schreibtisch aufschlug. »Sie haben Drogen bei ihr eingesetzt, weil Ihr Boss Anthony Miller Ihnen den Befehl gab, Miss Carter lebend zu bringen und tödliche Gewalt um jeden Preis zu vermeiden.«
    »Er ist nicht mein Boss.«
    »Na gut, dann Ihr Vorgesetzter.«
    »Und er hockt gerade in Miami. Er hat keinen Schimmer, was hier los ist oder …«
    »Ich kenne Miller«, unterbrach Harold sie und verschränkte die Hände auf dem Schreibtisch. »Er weiß bestens Bescheid.«
    Kelly Thomas ballte die Fäuste, und ihre rechte Hand schien ein bisschen zu nah an ihrem Waffenhalfter. »Wynter mag mal ein guter Jäger gewesen sein, aber offensichtlich hat er sich auf ihre Seite geschlagen. Sie hat diese Wirkung auf Männer. Die Frau verführt sie, bringt sie dazu, dass sie ihr vertrauen, und hintergeht sie.« Sie machte einen Schritt auf Antonio zu. »Ihr Freund hat sich verhoben. Nicht mal ein Dämon kann ihr Feuer kontrollieren.«
    Antonio hob die Brauen. »Tja, das kommt darauf an, wie stark der fragliche Dämon ist.«
    Wenn sie die Augen noch weiter zusammenkniff, wären sie geschlossen. »Wir hatten Wynter angefordert, weil er schon Erfahrung mit Incendorinnen hat. Die letzte hat er getötet, und ich … wir dachten, dass er mit dieser auch fertigwird.«
    Plötzlich wurde ihm manches klarer. »Sie haben Night Watch angeheuert, in der Hoffnung, dass der Dämon die Incendorin tötet? Sie wollten gar nicht, dass er sie festnimmt, sondern er sollte sie exekutieren.« Antonio machte einen Schritt auf sie zu. »Und Sie hätten Ihre Hände in Unschuld gewaschen, nicht? Sie hätten Ihren Job getan, bekommen, was Sie wollten, und Jana Carter

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