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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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vergessen würde – kam durch den Rauch auf sie zugerannt. Ihr Körper sackte in sich zusammen, als die Droge ihre Wirkung entfaltete. Das darf nicht wahr sein.
    Manchmal lohnte es sich wahrlich nicht, das Richtige tun zu wollen. Nächstes Mal würde sie abhauen und nur nach der Nummer eins suchen.
    Beim nächsten Mal.
    Jana rang nach Atem. Nur noch eine Ladung. Der Idiot mit der Waffe kam ihr bedenklich nahe.
    Dann krachte auch schon der Knauf seitlich gegen ihren Kopf. Unmittelbar bevor ihre Wange auf dem Betonboden aufschlug, fühlte sie, wie das Feuer kam, und hörte ihn schreien.

    Als er den Schrei hörte, sprang Zane auf. Der gute Davey hatte ihn in eine Art Warteraum gebracht, der eine unschöne Ähnlichkeit mit den Verhörräumen bei der Polizei in Baton Rouge hatte. Es gab sogar einen Einwegspiegel, und Zane hatte es einige Mühe gekostet, ruhig und gelassen zu bleiben.
    Dann hörte er den Schrei und rannte zur Tür. Er riss am Knauf, doch es war abgeschlossen. Sollte ihn das vielleicht aufhalten? Er zog noch einmal, wandte nun aber auch einiges von seiner übernatürlichen Kraft auf, woraufhin das Schloss zerbrach und ihm die Tür entgegenkippte.
    Er rannte in die Richtung, aus welcher der verhallende Schrei kam. Seine Nasenflügel zuckten. Was war das?
    Rauch.
    Jana! War sie ihm nachgefahren?
    Davey tauchte auf einmal vor ihm auf. »Wow! Moment mal, was hast du vor?«
    Er stieß ihn kurzerhand beiseite. »Jemand hat geschrien.«
    Doch der Junge griff nach Zanes Jacke. »Darum kümmern sich die Wachen.«
    »Vorhin waren hier keine Wachen.« Die hätte er unmöglich übersehen.
    Davey lachte. »Klar waren sie, Mann! Sie sind Chamäleons, die siehst du nicht, wenn die es nicht wollen. Hier kriegst du noch eine Menge schräge Typen zu sehen.«
    Aha, Chamäleons. Von menschlichen Chamäleons hatte Zane schon gehört, die sich praktisch in jeden Hintergrund einfügten, ihren Herzschlag und die Atmung so weit drosseln konnten, dass sie oft sogar Gestaltwandler übersahen. Solange es nicht verflucht heiß wurde, konnte keiner ein Chamäleon dazu bringen, zum Spielen herauszukommen, wenn es nicht wollte.
    Heiß war das entscheidende Wort.
    Er schüttelte Davey ab und rannte auf die letzte Tür zu.
    »Was machst du denn?«, brüllte Davey. »Bleib hier, die beobachten …«
    O ja, das wollte er wetten. Er war schon an der Tür, und diesmal plagte er sich nicht mit dem Schloss ab, sondern trat sie direkt ein, dass das Holz splitterte.
    So viel zu seiner Tarnung.
    Er stürmte in den höhlenartigen Raum. Wasser lief aus der Decke, sammelte sich auf dem Boden zu Pfützen, die sich mit dem Qualm vermischten. Durch den Guss von oben sah er sie: Schwester Nancy, die grinsend eine Spritze hielt, und drei, nein, vier Blödmänner in Schwarz, die alle im Kreis um …
    Einer von den vieren stürzte nach vorn und packte etwas. Nein, jemanden. Er riss Jana vor sich und drückte ihr eine Waffe an die Schläfe. »Einen Schritt weiter, Dämon, und ich …« Die Glubschaugen des Typen fixierten Zane. Seine rechte Gesichtshälfte war von roten Brandblasen übersät. Jana hatte ihn sein Feuer spüren lassen, bevor er sie k. o. schlug. »Und ich sorge dafür, dass sie nie wieder die Augen aufmacht.«
    Zane blieb stehen und sah den Mann an. Er gehorchte ihm, weil er schon gesehen hatte, dass Jana seitlich Blut übers Gesicht lief.
    »Gut.« Das Chamäleon lächelte, was sich bei seiner halb verbrannten Fratze nicht hübsch ausnahm. »Wie schön, dass du begreifst, wer hier das Sagen hat.«
    Sollte der Kerl ruhig dumm sterben.
    Die Sprinkleranlage stoppte unvermittelt, und nun fielen nur noch einzelne Tropfen auf Zanes Kopf.
    »Du musst mit mir zurückkommen«, sagte eine leise Stimme hinter ihm. Zane blickte über seine Schulter zu Davey, der ihn mit dämonenschwarzen Augen ansah. »Jetzt.«
    »Keine Sorge«, sagte das lebensmüde Chamäleon, »wir bringen die Feuerschlampe auch hin.« Ihm klebte das nasse Haar am Schädel.
    »Wir würden die gute Jana doch nicht zurücklassen«, ergänzte Nancy. »Wo sie sich solche Mühe gemacht hat, zu unserer kleinen Party dazuzustoßen.«
    Jana. »Sie wussten gleich, wer wir sind, als wir ins Krankenhaus kamen.«
    Sie sah ihn stumm an, während ihr Wassertropfen über die Wangen liefen.
    »Warum zum Teufel haben Sie mich hierhergebracht? Damit Sie versuchen können, mich umzubringen? Tja, nur zu probieren Sie’s.« Wenn er das Chamäleon ablenkte, gelang es ihm vielleicht, Jana

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