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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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goldenen und orangefarbenen Flammen, war in Janas Kopf, in ihrer Erinnerung.
    Farbe schält sich von den Wänden, brodelt und tropft herunter, noch während sie schreit, dass das Feuer aufhören soll. Sie schreit und hustet von dem Qualm, schreit um Hilfe, die nicht kommt.
    Und die Flammen hören nicht auf.
    Zane hielt den Atem an und kämpfte sich durch die Erinnerungen. Janas erstes Feuer. Er konnte den verkohlten Leib ihres Stiefvaters sehen. Verdammt!
    Eine neue Szene tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Jana über einen Holztisch gebeugt, während ihr Tränen über die Wangen liefen. »I…Ich wollte das nicht!«
    Ein Mann mit Halbglatze beugte sich über sie. »Also gibst du zu, dass du das Feuer gelegt hast!«
    »Ich wollte nicht …«
    »Du hast das Feuer gelegt, und er ist gestorben.«
    Sie kniff die Augen zu. »Ich will zu meiner Mom.«
    »Zu schade, denn sie will dich nicht bei sich haben. Sie weiß, dass du eine Mörderin bist, und will dich nie wieder sehen.«
    Janas Finger glitten an Zanes Brust hinauf. Er wusste, dass sie direkt vor ihm war, doch alles, was er sehen konnte, waren die Bilder der Vergangenheit.
    Jana setzte langsam einen Fuß vor den anderen. Hinter ihr ragten die hohen grauen Mauern der Jugendstrafanstalt auf. Ihre Kleidung war sauber, ihr Gang schleppend. Sie blickte zu dem Taxi, das auf sie wartete.
    »Wohin, Miss?«, rief der Fahrer.
    Sie sagte nichts, doch ihre Gedanken waren so klar, dass Zane sie deutlich hören konnte. Ich kann nirgends hin.
    Die Bilder verwirbelten. Jana, wenige Jahre älter, nun mit dunkelrotem Haar. Sie war in einem Diner, und ein Kerl brüllte die Kellnerin an. Keiner sagte etwas, als er die Frau mit Flüchen belegte. Doch als die Kellnerin ihre Schicht beendete, folgte Jana der Frau.
    Jana beobachtete die Kellnerin und ihre zwei Kinder durch ein offenes Fenster … und den Mann, der betrunken in den Diner gekommen war, um sie zu beschimpfen. Es war ihr Mann.
    Jetzt jedoch brüllte er nicht. Er schlug auf seine Frau und die Kinder ein.
    Wut kochte in Janas Blut, heiße, zähe Wut, und das Feuer, von dem sie sich geschworen hatte, es niemals mehr spüren zu wollen.
    »Die Energie staut sich durch Ärger oder Wut an, ist so leicht zu provozieren. Man braucht nur den richtigen Auslöser.« Ihre Stimme hallte durch Zanes Kopf, während ihre Finger über seine Brust wanderten.
    Als die Frau blutend und mit ihren Kindern an den Händen aus dem Haus gerannt kam, fand sie Jana in ihrem Garten vor. »Ich kann dafür sorgen, dass er euch nicht noch einmal wehtut«, sagte Jana.
    Die Frau starrte sie entsetzt an. Ihr Kiefer war gebrochen. Dann nickte sie. Sie fragte nichts, sprach kein Wort. Aber vielleicht konnte sie das auch gar nicht, denn ihr Kinn war bereits auf die doppelte Größe angeschwollen und rötlich-blau verfärbt.
    »Bring die Kinder weg«, wies Jana sie an. »Sie müssen das nicht sehen.«
    Dann ging sie ins Haus, wo der Mann die Fäuste schwingend auf sie losging.
    Ihre Flammen kreisten ihn ein, Flammen, die sie gewirkt hatte, und er schrie, sie wäre ein Monster.
    »Wenn du dich je wieder ihr oder den Kindern näherst, brenne ich dir die Haut vom Leib. Du wirst nicht mal merken, dass ich dich beobachte, ehe du den Rauch riechst, Rauch, der aus dir kommt.«
    »Du hättest ihn töten sollen«, sagte Zane, dessen Erinnerungen an seine Mutter sich mit denen von Jana vermengten.
    »Eine Woche später brachte er sich selbst um. Der besoffene Mistkerl fuhr von einer Brücke.«
    Und Zane konnte es sehen, weil Jana es bezeugt hatte.
    Noch mehr Bilder purzelten durch Zanes Kopf, mehr Brände, mehr Bedrohungen. Aber keine Toten mehr. Ihre Feuer brachten niemanden um, bis …
    In einer dunklen Seitengasse wurde sie von einem Vampir gepackt. Sie schrie, doch niemand kam ihr zu Hilfe, als der Vampir sie an eine Mauer drängte und den Mund weit aufriss. »Bereit zu sterben, Schlampe?«
    Wieder rauschte das Feuer durch ihren Leib. »Nicht! Du willst doch nicht …«
    Doch er schlug seine Zähne in ihren Hals.
    Da ließ Jana ihrem Feuer freien Lauf.
    »Später fand ich heraus, dass die Perseus-Leute alles mit angesehen hatten. Sie überwachten den Vampir, und wenige Minuten später wären sie gekommen, um mich zu retten.« Ihre Finger drückten gegen Zanes Brust. »Aber vorher rettete ich mich selbst, und so sahen sie, wozu ich fähig war. Nach dem Angriff brachte man mich in das Krankenhaus. Gott, ein Vampir ! Bis zu jenem Abend wusste ich gar nicht, dass diese

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