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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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hatte den Gefallen erwidert, indem er sie von den Cops weg und sie beide in Sicherheit brachte.
    Nur war die Stadt nicht sicher. Er wischte sich über die Stirn. Nein, hier war es ganz und gar nicht sicher, trotzdem glaubte Jana, ihr Dämon könnte sie beschützen.
    Als sie ihm sagte, er fände sie bei Zane, falls er sie brauchte, hatte er sie gefragt, ob sie ihm wirklich trauen konnte. Ein zartes Lächeln war auf ihre Lippen getreten, und sie hatte geantwortet: »Er ist einer von den Guten.«
    Marcus hatte wenig Erfahrung mit »Guten«, und er traute dem Dämon nicht, sehr wohl hingegen Jana. Sie hatte ihn nicht vorschnell verurteilt. Ja, an seinen Händen klebte Blut, als sie ihm erstmals begegnete, aber doch nur, weil er seine Rita gerächt hatte.
    Rita.
    Ein greller Schmerz schoss durch seinen Kopf. Diese verfluchten Kopfschmerzattacken! Jedes Mal, wenn er an Rita dachte, drohte ihm der Schädel zu platzen.
    Er drängte sich durchs Gebüsch und stolperte auf das Haus in der Louis Avenue zu. Jana würde ihm helfen, wenn er ihr erzählte, dass er verfolgt wurde. Denn wer immer hinter ihm her war, konnte auch ihr gefährlich werden. Zwischen ihm und Jana gab es eine Verbindung.
    Gemeinsam wären sie stärker. Diese dreckigen Perseus-Leute hatten ihn furchtbar schwach gemacht. Jene Schlampe war gekommen und hatte ihn berührt, während Beth im Hintergrund stand und lachte. Es war nur ein Anfassen gewesen, und schon war er …
    Schwach.
    Das war er immer noch: beinahe so schwach wie ein Mensch. Und diese Kopfschmerzen brachten ihn noch um.
    Er stolperte und fiel fast auf die Veranda. Das Haus war dunkel, was ihn angesichts der späten Stunde nicht wunderte. Der Dämon musste zu Hause sein, zusammen mit Jana. Sie mussten!
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann du endlich aus deinem Versteck gekrochen kommst«, flüsterte eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Marcus kannte die Stimme und erstarrte. Nein. Nein! Er drehte sich um und sah den Teufel, der ihn angrinste.
    »Hast du ernsthaft gedacht, die Feuerhure würde dich retten?« Das Wispern ging ihm direkt unter die Haut. Marcus sah seinen Verfolger aufmerksam an und spürte, wie ihm trotz der nächtlichen Kühle der Schweiß ausbrach.
    »Jana war hier, nicht wahr?«, fragte das Schwein.
    Aber sie war es nicht mehr. Marcus konnte kein Geräusch aus dem Haus hören. Er brauchte Jana dringend, doch sie war fort.
    Der andere blickte am Haus hinauf. »War sie mit ihrem Dämon im Bett?« Er lachte. »Wer hätte das gedacht? Er sollte sie eigentlich umbringen, nicht vögeln.«
    Marcus’ Klauen sollten vortreten. Er müsste lange, messerscharfe Krallen und Zähne bekommen, was nicht geschah. Seit dieses kleine Miststück ihn angefasst hatte, konnte er sich nicht mehr wandeln.
    Du wirst normal sein, Marcus. Wolltest du das nicht immer? Ein normales Leben haben? Kein Schmerz mehr, kein Monster mehr, einfach ein Mann.
    Sie ließ ihn von dem Mädchen berühren, und dann …
    Lachend hob sein Verfolger die Hand, aus deren Spitzen Krallen ragten. Marcus’ Krallen.
    In dem Kerker hatten sie ihm nicht das Leben genommen, aber das Tier in ihm.
    Ein Wandler, der sich nicht wandeln konnte. Wie wollte er so überleben?
    »Ich hatte überlegt, dich am Leben zu lassen.« Die Holzdielen der Veranda knarrten. Es gab kein Entkommen, nicht vor diesem Teufel. »Ich überlegte …«
    Die Krallen waren sehr nahe.
    Marcus bleckte die Zähne. »Ich hatte nie überlegt, dich leben zu lassen.« Nein, er hatte sich vorgenommen, diesen Kerl zu jagen, sobald er wieder bei Kräften war. Und er hatte schon gefühlt, wie die Bestie in ihm zurückkehrte. Die Übertragung war nicht von Dauer, dessen war er sich sicher. Sobald der Wolf wieder zurück war, wollte er ihn jagen.
    Nur leider war er bereits zur Beute geworden.
    Ein Hauch von einem Lächeln erschien auf dem Gesicht seines Verfolgers. »Ich schätze, einer von uns stirbt heute Nacht.«
    Marcus’ Schädel pochte, und sein Herz raste, als er sich mit erhobenen Fäusten nach vorn stürzte. Die Bestie in ihm schrie, doch sie war gefangen.
    Krallen zerfetzten ihm die Kehle, brannten höllisch, und Blut spritzte auf sein Hemd, als er versuchte zu atmen, etwas zu sagen … Rita.
    Er sank auf die Knie.
    »Zwei erledigt«, waren die letzten Worte, die er hörte, »drei noch.«
    Rita. Jetzt konnte er sie sehen.
    Der Gestaltwandler und die Staatsanwältin, deren überlegenen Sinnen nichts entgehen dürfte, suchten den Tatort ab. Viel gab es allerdings nicht zu

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