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Jäger: Thriller (Ein Marina-Esposito-Thriller) (German Edition)

Jäger: Thriller (Ein Marina-Esposito-Thriller) (German Edition)

Titel: Jäger: Thriller (Ein Marina-Esposito-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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ihn wieder ins Visier zu nehmen, aber ihre Hand zitterte zu stark. Er machte sich große Sorgen, dass die Pistole versehentlich losgehen und Josephina treffen könnte. Er sah sich nach dem Mädchen um. Konnte sie nirgends entdecken.
    »Wieso hast du das gesagt?«, kreischte Amy.
    »Das hat … Das ist von ihm. Von Jiminy Grille. Er hat das zu mir gesagt, als er mich vom Gefängnis abgeholt hat. Ich glaube, er dachte, ich weiß, was der Satz bedeutet. Er hat noch andere Sachen zu mir gesagt.«
    Amy beruhigte sich ein wenig. Die Hand, in der sie die Waffe hielt, senkte sich. Auf einmal wirkte sie sehr müde. »Oh«, machte sie. »Ach so.«
    »Was bedeutet es denn?«, wollte Tyrell wissen. »Ist es was Wichtiges?«
    »Es war … so ein Spruch von ihm. Graham stand auf Zitate.«
    »Wer ist Graham?«
    »Jiminy Grille natürlich, was glaubst du denn?«
    »Ah.« Tyrell sprach den Namen in Gedanken ein paar Mal aus und kam zu dem Schluss, dass ihm Jiminy Grille besser gefiel.
    »Er hat ständig irgendwas zitiert, alte Filme oder Fernsehserien. Das ist ein Satz aus Dr. Who . Der Doktor trifft jemanden wieder, den er früher gekannt hat. Jemanden, mit dem er zusammen aufgewachsen ist. Und er erkennt ihn nicht wieder.« Sie schaute ihn kurz an und dann ganz schnell wieder weg. »Mehr steckt nicht dahinter.«
    Tyrell sah sie schweigend an. Dachte über ihre Worte nach und dann über ihre Augen.
    Augen, die er schon mal gesehen hatte …
    Früher …
    Plötzlich fiel ihm Josephina wieder ein. Suchend sah er sich um. Entdeckte sie hinter einem Baum. Er bemühte sich, ihr zuzulächeln, aber sie reagierte nicht darauf. Er konnte es ihr nicht übelnehmen.
    Also wandte er sich wieder Amy zu. Die hielt inzwischen etwas anderes in der Hand.
    »Was … Was machen Sie denn da?«
    Sie hob ein Handy ans Ohr. Ihr Flickenteppichgesicht hatte einen schicksalsergebenen Ausdruck angenommen. Sie wirkte zu Tode erschöpft.
    »Ich rufe die Mutter der Kleinen an«, erklärte sie mit einem Seufzer. »Und dann bringen wir die Sache ein für alle Mal zu Ende …«
    68 »Ich weiß nicht«, murmelte Marina. »Ich weiß es einfach nicht …«
    Sandro saß ihr gegenüber. Das Bettsofa hatten sie eingeklappt. Er trug noch immer seinen Trainingsanzug und hatte ihr eine Tasse Instantkaffee gemacht. Marina hasste Instantkaffee, trotzdem hatte sie sich bei ihm bedankt und die Tasse genommen. Nun stand sie, halb ausgetrunken, auf dem Fußboden.
    »Was weißt du nicht?« Sandro selbst hatte auf Kaffee verzichtet und trank stattdessen den letzten Rest eines Energy Drinks aus einer Dose. Kaum hatte er sie geleert, zerknautschte er sie und warf sie in Richtung des überquellenden Mülleimers in seiner Miniküche. Die Dose verfehlte ihr Ziel und landete scheppernd neben dem Eimer auf dem Boden, was Sandro allerdings nicht weiter zu stören schien. »Von so was würde doch jeder krank im Kopf werden.«
    »Ja, aber … Normalerweise bin ich härter im Nehmen. Das muss ich auch sein.« Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Was für Sachen ich schon gemacht habe … In was für Situationen ich gewesen bin …« Sie schüttelte den Kopf. »Das würdest du mir gar nicht glauben.«
    »Zum Beispiel?«
    Um ein Haar hätte sie gelächelt. »Das erzähle ich dir bei Gelegenheit.«
    Sandro zuckte die Achseln. »Warum nicht jetzt?«
    Aus Marinas Fast-Lächeln wurde ein Fast-Lachen. »Es gab mal eine Zeit, da dachte ich allen Ernstes, das Schlimmste, was mir im Leben passieren könnte, wäre ein Patient, der mich umbringen will. Das war, bevor ich während meiner Schwangerschaft verschleppt und in einen unterirdischen Käfig gesperrt wurde, weil sich ein wahnsinniger Mörder mit mir fortpflanzen wollte.«
    »Mein Gott …«
    »Wem sagst du das? Und zuvor hatte er meinem damaligen Lebensgefährten den Schädel mit einem Hammer eingeschlagen, so dass er ins Koma fiel.«
    Sandro riss die Augen auf.
    »Und dann war da noch der Fall, bei dem ich ein Kind aus der Gewalt eines Serienmörders befreien musste, weil der ein Menschenopfer an ihm vollziehen wollte. Mit umfunktionierten Gartengeräten.«
    Sandro stand der Mund offen.
    »Wobei ich um ein Haar von einem korrupten Polizisten erschossen worden wäre.«
    »Ah, das glaub ich gern.«
    »Aber jetzt fühle ich mich einfach nur … keine Ahnung. Schwach? Hilflos? Ich weiß nicht …«
    Ein Stoßseufzer. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Sandro sie beobachtete. Sie sah ihn an.
    »Was ist?«
    »Ich hatte keine Ahnung.« Er

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