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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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ein arkaner Energieschild funkelt und glitzert, entsteht aus dem Nichts und erfüllt den Tunnel vor ihnen. Dann erheben sich von den gefallenen Orks ein halbes Dutzend halbtransparenter, orangefarbener Kugeln wie Blasen, doch ungefähr in der Größe von Melonen. Die Kugeln schweben aufwärts wie auf einer Luftströmung und treiben umher. Ein weiteres Dutzend folgt, dann immer mehr. Sie schweben durch Wände und Decke des Tunnels und verschwinden.
    »Okay, Junge.«
    Die Leichen haben sich halb in den Tunnelboden gebrannt. Sie sind ausgehöhlt und sehen wie geschmolzenes Plastik aus, geschmolzen und erstarrt und schwarz verbrannt. Sie stinken wie der Tod.
    »Wir sind jetzt nah dran, Junge«, sagt Art. »Ganz nah.«
    Brian sieht ihn an und sagt: »Nah dran an wem oder was?«
    Art klappt sein Visier hoch, begegnet Brians Blick, hält ihm eine Zeitlang stand, verzieht dann das Gesicht, wendet sich ab und geht weiter durch den Tunnel.
    »Meine Munition wird knapp, Art.«
    Art bleibt stehen und sagt: »Erzähl mir mehr davon.«

69
     
    Kurushima Jussai nimmt seine Aktentasche, seinen Assistent und einen einzelnen KFK-Sicherheitsbeamten mit und fährt mit dem Aufzug hinunter in das Parkhaus unter der New Bronx Plaza. Der Wagen, der ihn dort erwartet, ist ein ziemlich gewöhnlicher Toyota Elite. Der Fahrer ist ebenfalls ein Angestellter von KFK International.
    Als er hinten in der Fahrgastzelle sitzt, benutzt Kurushima den Interkom, um den Fahrer über seinen Bestimmungsort in Kenntnis zu setzen. Kurushimas Assistent bemerkt: »Es dürfte interessant sein, Kurushima- san, zu hören, wie Dr. Liron Phalen die Unregelmäßigkeiten in den Materialbüchern erklären will.«
    Kurushima nickt. »Ja.«
    Es gibt jedoch für alle Dinge eine Zeit und einen Ort und auch korrekte Methoden und korrekte Kanäle. Dieses morgendliche Treffen in der Metawissenschaftsanlage beleidigt Kurushimas Sinn für Anstand. Warum sollte er, ein Revisor, sich mit irgend jemandem irgendwo anders als im vollen und unparteiischen Licht seines ihm zugewiesenen Platzes in den Verwaltungsbüros von Hurley-Cooper treffen? Er hätte dieser Besprechung nicht zugestimmt, wäre der Vorschlag nicht von Amy Berman gekommen, und er hat nur aus Angst zugestimmt, sie könne wieder eine ihrer Tiraden vom Stapel lassen, falls er sich weigerte. Er hat diese erstaunlichen Ausbrüche mehr als einmal miterlebt, und einmal war mehr als genug. Amy Berman ist mit Sicherheit einer der unverblümtesten, aggressivsten, zänkischsten weiblichen Execs, denen er je begegnet ist, und er betrachtet diese Begegnung nicht als erfreulich. Es gibt Möglichkeiten, wie man seine Meinung äußern kann, und Möglichkeiten, aggressiv zu sein, ohne die feineren Wesensmerkmale der Zivilisation dabei außer acht zu lassen. Amy Berman beherrscht offensichtlich keine dieser Techniken. Sie verleiht den Argumenten jener neues Gewicht, die alle Frauen als chaotische Bündel hysterischer Emotionen betrachten und in allen Nicht-Japanern - insbesondere Anglos - kaum mehr als Barbaren sehen.
    Und dann ist da noch die Angelegenheit der kurzen Konfrontation zwischen Amy Berman und einem von Kurushimas Junior-Revisoren, insbesondere Amy Bermans Bemerkungen hinsichtlich ›Sklaven und Leibeigenen‹. Absolut verblüffend. Kurushima hofft, daß dieser Ausflug zur Metawissenschaftsanlage - die Tatsache, daß er jetzt ein übriges tut, um einen Hurley-Cooper- Exec zu beschwichtigen - zumindest ein wenig dazu beitragen wird, solche lächerlichen Ansichten aus Amy Bermans Kopf zu vertreiben.
    Sklaven und Leibeigene. Unglaublich.
    Könnte irgend etwas weiter von der Wahrheit entfernt sein?
    Bevor ihn derartige Gedanken jedoch völlig aus der Fassung bringen können, hält glücklicherweise der Wagen vor der Einfahrt zur Metawissenschaftsanlage. Kurushima schreitet in die Empfangshalle und wird dort von einem großen, blassen Mann in einem merkwürdigen Anzug begrüßt, der einige Jahre aus der Mode zu sein scheint. »Ich bin Dr. Liron Phalen«, sagt der Mann. »Gestatten Sie mir, Sie, werter Herr, in unserer bescheidenen Hütte willkommen zu heißen.«
    »Das Vergnügen ist ganz meinerseits«, erwidert Kurushima, der sich kurz verbeugt, bevor er sich beherrschen kann. Von dem bedeutenden Dr. Phalen persönlich begrüßt zu werden, ist eine Überraschung. Sie schütteln sich die Hände. Kurushima beeilt sich zu sagen: »Und es ist mir auch eine Ehre, Dr. Phalen. Ich darf sagen, daß Ihr Ruf als Wissenschaftler in der

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