Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
Vom Netzwerk:
nordamerikanischen Niederlassung von Kono-Furata-Ko und zu Hause in Tokio wohlbekannt ist. Wir sind sehr stolz darauf, daß ein Mann mit Ihrer Reputation Mitglied unserer Konzernfamilie bei unserer Tochter Hurley-Cooper Laboratories ist.«
    Dr. Phalen kichert und scheint sehr erfreut zu sein. »Werter Herr«, sagt er, »verzeihen Sie meine Bescheidenheit, wenn ich sage, daß Sie mir übermäßig schmeicheln. Ich hatte das Glück, ein paar kleine Beiträge zu den Metawissenschaften zu leisten, aber belassen Sie es bitte dabei. Wenn Sie die Analogie verzeihen, ich bin nur eine Biene in einem Stock von Arbeitern, nicht mehr. Wollen wir in mein Büro gehen?«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Natürlich müssen in einer Anlage wie dieser Sicherheitsvorschriften befolgt werden. Kurushima präsentiert den Wachen hinter dem Empfangsschalter seinen KFK-Ausweis. Das alles ist Routine, doch es tritt ein Problem auf. Die Ausweise seines Assistenten und des Sicherheitsbeamten werden von den Geräten nicht als solche erkannt.
    »Da muß irgendein Fehler vorliegen«, sagt Dr. Phalen.
    »Diese beiden Herren sind nicht im Computer«, sagt eine der Wachen in ziemlich kategorischem Tonfall. So ungehobelt, daß man es nicht mehr als höflich bezeichnen kann. »Wir können niemanden einlassen, dessen Identität nicht vom Computer bestätigt wird, Dr. Phalen.«
    »Du liebe Güte«, erwidert Dr. Phalen, »das ist doch absurd.«
    »Es läßt sich nicht ändern«, sagt die Wache. »Das sind nun mal die Vorschriften.«
    »Aber Sie sehen doch selbst, guter Mann, daß diese Herren ihre Ausweise haben.«
    »Ich kann niemanden ohne Computerbestätigung einlassen. Das ist Vorschrift.«
    Dr. Phalen zögert.
     
    Kurushima fühlt sich verpflichtet einzugreifen, anstatt dies noch länger mit anzusehen und zu riskieren, daß ein Mann von Dr. Phalens Rang beschämt wird. »Ich bin sicher, es handelt sich lediglich um irgendeinen Computerfehler«, sagt Kurushima. »Aber das ist unbedeutend. Meine Begleiter können hier auf mich warten.«
    Dr. Phalen lächelt, als sei er erleichtert. »Ich bin durch diese Sicherheitsangelegenheiten völlig verwirrt. Und Ihnen macht es gewiß nichts aus, Ihre Freunde hier zurückzulassen?«
    »Ich bin davon überzeugt, daß ich auch ohne sie völlig sicher bin«, erwidert Kurushima. »Es handelt sich lediglich um Sicherheitsbegleiter.«
    »Ach so, ich verstehe«, sagt Dr. Phalen. »Nun denn... sollen wir gehen?«
    »Gewiß.«
    »Hier entlang, werter Herr.«
    Sie nehmen den Fahrstuhl zum ersten Stock und betreten Dr. Phalens kleines Büro, das exzentrisch möbliert ist, wie man es, nimmt Kurushima an, von einem Magier und Wissenschaftler auch erwarten darf. Solche Leute sind oft ein wenig exzentrisch. »Unsere gute Ms. Berman wird sich gleich zu uns gesellen«, erklärt Dr. Phalen. »Sie mußte sich mit ihrem Büro in Verbindung setzen. Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit eine Tasse Tee anbieten?«
    »Ein sehr freundliches Angebot«, sagt Kurushima. »Ich nehme es dankend und mit dem größten Vergnügen an.«

70
     
    Es ist elf Uhr, als Shaver sich aufrichtet, die Beine von ihrem Feldbett schwingt und aufsteht.
    Whistle pfeift fragend.
    »Wohin gehst du?« fragt Tang.
    Shaver funkelt den Mann an, der auf der anderen Seite des Raumes sitzt. Sie mag die ständige Überwachung durch Tang nicht, wird ihr Mißfallen aber noch dieses eine Mal herunterschlucken. Sie verkneift sich ein höhnisches Grinsen und sagt: »Ich muß mal pinkeln. Willst du mir dabei helfen?«
    »Nein, danke«, erwidert Tang. »Ich bin sicher, das schaffst du auch alleine.«
    Arroganter Drekskerl.
    Shaver geht weiter: durch die offene Tür, den Vorbereitungsraum und den Flur zum Waschraum. Aufrecht und ohne Hinken zu gehen, ist mit einiger Mühe verbunden. Die Schmerzen beginnen in ihren Oberschenkeln und ziehen sich dann durch ihren Unterleib bis in den Rücken. Dafür kann sie sich bei diesen verdammten Trollen von den Kong Destroyers bedanken, und sie wird sich auch bei ihnen bedanken, sobald dieser Job erledigt ist. Ihre Freundinnen bei den Sisters Sinister werden ihr helfen. Das wird ein Festtag. So wie heute.
    In einer Kabine im Waschraum zieht sie die Ingram- MP aus dem Hüfthalfter und wirft das Magazin aus. Dieses Magazin wandert in eine Tasche. Das neue Magazin, mit dem sie die Kanone lädt, ist mit zweiunddreißig ganz besonderen Kugeln gefüllt. Die Hälfte sind Explosivgeschosse. Die andere Hälfte besteht aus reinem Silber. Die Kugeln

Weitere Kostenlose Bücher