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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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an, dann fällt ihm etwas ein. Er erinnert sich an seinen ersten Besuch an diesem Ort, dem Labor von Dr. Ben Hill, an das kleine rot und schwarz gestreifte Wesen in dem Käfig, das er gesehen hat. Kann das ein Zufall sein? »Ich habe ein kleines... Wesen wie einen Tiger in Labor Sechzehn gesehen. Es hatte das gleiche Fell wie du. Die gleiche Farbe.«
    Weitere Schreie. Bandit sieht, wie zwei uniformierte Wachen in den Flur gerannt kommen. Das mysteriöse gestreifte Wesen vor ihm wirbelt herum und hebt ihre Waffe. Die Wachen reißen ihre Waffen aus den Halftern. Bandit murmelt Worte der Macht. Die Arme der Wachen recken sich nach oben. Die Waffen lösen sich aus ihren Händen los und segeln über ihre Schultern nach hinten. Ihre Hosen fallen ihnen auf die Knöchel herunter, so daß sie stolpern und fallen.
    Das gestreifte Wesen wirbelt zu ihm herum und richtet die Waffe auf ihn.
    »Schieß nicht«, sagt Bandit, indem er die Hände hebt.
    »Wo ist Labor Sechzehn?« knurrt das Wesen.
    Bandit zeigt in eine Richtung. »Da entlang.«

74
     
    Was soll das? Tikki verzieht das Gesicht. Der Zweibeiner trägt einen langen dunklen Mantel wie einen Duster und hält eine Holzflöte in den Händen. Er riecht wie ein Magier, und doch greift er sie nicht an. Statt dessen tut er etwas, und plötzlich sind die heranstürmenden Wachen entwaffnet und liegen am Boden. Als sie sich wieder zu ihm umwendet, hebt er in einer Geste der Kapitulation beide Hände.
    Seinem Geruch nach zu urteilen, bringt ihr dieser Magier weder freundschaftliche noch feindselige Gefühle entgegen, abgesehen vielleicht von einer vagen Neugier.
    »Wo ist Labor Sechzehn?«
    Er zeigt in eine Richtung. »Da entlang.«
    Kann sie es wagen, ihm den Rücken zuzudrehen? Hat sie eine andere Wahl? Sie muß ihm trauen oder ihn töten, und unglaublicherweise scheint er ihr zu helfen, ohne wirklich bedroht worden zu sein.
    Tikki wendet sich ab und rennt los. Die Wachen rufen und rappeln sich auf, als sie sich ihnen nähert, tim aber nichts, um sie aufzuhalten. Sie hebt eine ihrer Kanonen vom Boden auf und läuft weiter. Jetzt hat sie zwei Kanonen, und damit steigen ihre Chancen beim nächstenmal, wenn irgendwelche Zweibeiner versuchen, ihr Steine in den Weg zu legen. Sie kann jede Verbesserung ihrer Chancen gut gebrauchen, weil sie müde ist - ihre Reserven gehen zur Neige. Sie braucht Schlaf, richtigen Schlaf und genug Fleisch, um sich richtig satt zu essen. Sie ist in zu kurzer Zeit von zu vielen Kugeln getroffen worden und hat zu viele Explosionen erlebt. So wie bisher kann sie nicht weitermachen.
     
    Sie sieht eine Tür mit zwei großen Zahlen darauf: Eins-Sechs. Sie betrachtet das Kombinationsschloß an der Wand neben der Tür.
    Wie kommt sie hinein?
    Ohne Warnung gleitet die Tür zur Seite. Der menschliche Mann, der durch die Tür gehen will, bleibt abrupt stehen. Seine Augen flackern. Der Gestank nach Angst liegt in der Luft. »Nein«, sagt er.
    Tikki stößt dem Mann den harten Metallauf einer ihrer beiden Kanonen gegen den Hals, schiebt ihn durch die Tür und läßt dann eine Kanone fallen, um ihn an der Kehle zu packen und ihm die andere Kanone an die Schläfe zu drücken.
    Sie kennt diesen Zweibeiner. Er ist einer der Menschen, die sie in dem Raum ohne Fenster besucht haben. Er hat seine Witterung auf ihrem Fell hinterlassen.
    »Bitte!« keucht er.
    Angst verstärkt sich zu Entsetzen. Tikki spürt, wie sich ihre Fänge verlängern und in ihrem Gesicht Fell sprießt. Dann riecht sie das Junge. »WO IST ES?«
    Der Zweibeiner schreit auf und zuckt vor Überraschung zusammen.
    Tikki faucht, aber mittlerweile kennt sie die Antwort auf ihre Frage. Der Geruch in der Luft läßt ihren Blick zum Ende des Raumes wandern. Hinter einem Meer aus technischer Ausrüstung und kochenden, blubbernden Flüssigkeiten steht ein Käfig. In diesem Käfig befindet sich ein roter und schwarzgestreifter Körper, der die Käfigstäbe bearbeitet und dabei verzweifelt und voller Furcht abwechselnd faucht und brüllt. Ihr Junges ist nicht tot, es blutet nicht einmal. Es lebt!
    Tikki zieht dem Zweibeiner den Lauf ihrer Maschinenpistole über den Kopf, läßt den erschlaffenden Körper achtlos fallen und wendet sich dann - brül lend - dem hinteren Ende des Raumes zu. Mehr Zweibeiner in weißen Kitteln rufen und schreien und rennen ihr hektisch aus dem Weg. Sie erreicht den Käfig und hämmert mit dem Kolben der MP gegen das Schloß, bis die Tür aufspringt.
    Das Junge wirft sich ihr in die

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