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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Maschinen gerochen, als Raman, der Vater ihres Jungen, mit seinem Motorrad weggefahren ist. Die Kälte war für ihn unerträglich. Bei dem Gedanken an Schnee wanderten seine Gedanken beständig nach Süden. Er sagte, er würde im Frühling wieder hierher nach Maine zurückkehren, und der Frühling ist noch ein paar Wochen entfernt.
    Tikki läßt den Elch los und eilt mit weiten Sätzen der Hütte entgegen. Als sie das Geräusch eines Motors im Leerlauf hört, rennt sie, so schnell sie kann. Das Geräusch ist falsch. Falsch, falsch, falsch. Es klingt nicht wie Ramans Motorrad. Es klingt eher wie das Heulen einer Panzerturbine.
    Weitere Gerüche dringen an ihre Nase. Gerüche von Waffen und Kunstleder. Und die unverkennbaren Gerüche von Eindringlingen. Zweibeinern.
    Elfen.
    Entsetzen und Wut lassen sie durch das Gebüsch brechen und eisige Hänge hinunterschlittern. Ihre Beine bewegen sich wie rasend. Der Atem röhrt durch ihren Hals. Hier und da unter dem Schnee liegende Knochen ehemaliger Beutetiere knacken und brechen unter ihren stampfenden Pfoten.
    Die Hütte kommt in Sicht und mit ihr die schneebedeckte Lichtung, die von hoch aufragenden, weiß bestäubten Pinien umringt ist. Vor der Hütte steht ein klobiges Luftkissenfahrzeug, ein Mostrans Hovertruck, der bäuchlings im Schnee liegt. Vor der Fahrerkabine des Luftkissenfahrzeugs steht eine schlaksige, hochgewachsene Gestalt, ein Mann in grauweißem Tarnanzug mit einem Sturmgewehr in der Hand. Die Kevlarmaske vor seinem Gesicht und die Kapuze auf dem Kopf können seinen Elfengeruch nicht verbergen. Auch nicht den der beiden Elfenfrauen, die gerade mit einem großen grauen Kasten zwischen sich die Hütte verlassen.
    Verschiedene Gerüche in der Luft verraten Tikki, daß sich ihr Junges außerhalb der Hütte aufhält. Wo? Ganz in der Nähe. So nah, daß sie es eigentlich sehen müßte, und doch sieht sie nur die Elfen und den großen grauen Kasten.
     
    Ihr Instinkt füllt die Leerstellen. Ihr Junges ist in der Kiste!
    Tikki jagt den Elfen entgegen. Die beiden Frauen schleppen die graue Kiste zur Laderaumtür des Mostrans. Der Mann weicht ein paar Schritte zurück. Ihre Gerüche künden von Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und von einem Anflug wachsender Anspannung oder Furcht. Tikki ist kaum noch zehn Meter entfernt, als sich auf dem Dach der Fahrerkabine des Mostrans eine Luke öffnet, hinter der eine Autokanone sichtbar wird, die Tikki bereits im Visier hat.
    Der erste stotternde Feuerstoß trifft ihre Brust und ihren Kopf. Fell reißt, Rippen brechen. Etwas Unsichtbares zupft an ihrem rechten Auge. Sie stolpert und gleitet auf einer Eisscholle aus. Das Heulen der Turbine des Mostrans wird lauter. Die beiden Elfenfrauen wuchten die graue Kiste durch die Laderaumtür des Luftkissenfahrzeugs. Tikki krallt sich in die kristalline Erde unter ihren Pfoten und wirft sich vorwärts. Eine zweite Salve trifft ihre Flanke und bricht ihr das rechte Hinterbein. Sie geht zu Boden und rappelt sich wieder auf. Der männliche Elf zielt mit seinem Sturmgewehr. Das grelle Licht eines Laserzielrohrs huscht über Tikkis Gesicht wie Feuer. Das Gewehr hustet, die Autokanone stottert. Sie wird in Kopf, Schulter und Rumpf getroffen. Die Treffer bringen sie aus dem Gleichgewicht und lassen sie zu Boden gehen. Nach einem weiteren Versuch, sich auf die Elfen zu stürzen, ist sie auf beiden Augen blind, ihre Ohren rauschen, und in ihrem Maul sammelt sich Blut.
    Die Laderaumtür des Mostrans wird krachend zugeschlagen. Tikki rafft sich noch einmal auf. Eine weitere Salve aus der Autokanone trennt ihr fast das rechte Vorderbein von der Schulter. Sie sinkt in den Schnee, saugt die Luft in gewaltigen, gurgelnden Atemzügen in sich hinein. Der Mostrans heult, Schnee wird wie Graupel durch die Luft gewirbelt, und das Fahrzeug jagt davon.
     
    Mit ihm verschwindet auch die Witterung ihres Jungen.
    Tikki öffnet das Maul, um zu brüllen, aber die Schmerzen sind überwältigend, und sie fällt durch ein Nichts in die umfassende endlose Dunkelheit einer riesigen Grube.

2
     
    Das Schild leuchtet in stroboskopischer Farbe:
     
    Willkommen auf der New Bronx Plaza
    Sitz der Villiers-Arcologie
    Einem Nexus Goldener Gelegenheiten & Qualitätswaren

    Die Plaza erstreckt sich über mehrere Blocks in alle Richtungen. Die Mauern der Villiers-Arcologie erheben sich vierzig Stockwerke hoch in die neonerhellte Nacht. Das gewaltige Projekt ist von Verzögerungen wie der Terroristenbombe heimgesucht worden, die eine

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