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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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und stellt sich in der Nähe des Treppenabsatzes in Position. Schritte sind zu hören, immer noch aus dem Erdgeschoß, aber Tikki kann nur ein Paar Füße ausmachen. Die-Elfin grunzt erneut und sagt: »Natürlich ein Fuchi. Dreksding.«
    Führt sie Selbstgespräche?
    Töne folgen, wie Töne von Telekomtasten. Dann mehrere Summzeichen, als klingele es am anderen Ende einer Telekomleitung. Eine Stimme, die computererzeugt klingt, sagt: »Es tut uns leid... der Anschluß, den Sie gewählt haben, ist außer Betrieb...«
    Die Elfin grunzt.
    Weitere Töne, weiteres Klingeln.
    »Geh an das verdammte Kom!« faucht die Elfin.
    Es klickt in der Leitung, ein Mann antwortet. Die Stimme des Mannes ist mittelhoch und klingt seltsam, seltsam gebeugt. Er spricht Englisch, als hätte er es in England gelernt. »Ach, du bist es«, sagt er. »Gibt es schon irgendeine Spur von unserer Beute?«
    »Natürlich nicht! Es ist noch viel zu früh!«
    Kurzes Schweigen. »Ich habe dich vor der Gefahr gewarnt, dieses Individuum zu unterschätzen.«
    »Wir sind noch keinen verdammten Tag lang in der Stadt, Tang«, knurrt die Elfin. »Diese Schlampe kann gar nicht so schnell hier sein! Ist mir doch völlig egal, was sie ist. Oder wer!«
    »Sei trotzdem auf der Hut. Wir stehen kurz vor der Lieferung und sind in Kürze bei dir.«
    Die Elfin grunzt. »Ach, übrigens«, sagt sie, »das Telekom bei NewMan ist außer Betrieb.«
    »Was? Du hast diese Nummer gewählt...«
    Ein lauter Knall unterbricht. Der Telekomschirm zerspringt in einem Splitterhagel. Die Elfin wirbelt herum. Tikki steht auf der Schwelle zum Wohnzimmer und hat die Viper Automag auf sie gerichtet. »Hände hoch«, sagt Tikki.
    Die Elfin ist geradezu ein Kunstwerk, dunkel und hochgewachsen, schwarzes Kunstleder, Tätowierungen und eine lange schwarze Lockenmähne. Als sie sich umdreht, sind ihre Augen so groß, daß sie kreisrund aussehen. Sie riecht nach schockierter Überraschung, die an Entsetzen grenzt, aber dieser Zustand hält nur einen Augenblick an, gerade lange genug, um Tikki und die Viper zu sehen.
    »Drek!« faucht die Elfin.
    Im nächsten Augenblick hechtet sie zum Sofa, wo ihre Ingram Smartgun in einem Hüfthalfter liegt. Tikki stürmt los. Die Elf in ist nicht der Typ, der sich durch auf sie gerichtete Waffen beeindrucken läßt. Das hat sie demonstriert. Also heißt es, schießen oder kämpfen, und Tikki will die Elfin lebend.
    Sie prallen aufeinander. Die Elfin ist sehr schnell. Sie bekommt die Smartgun zu fassen. Tikki schwingt die Viper wie eine Keule. Die Elfin fällt mit dem Rücken auf das Sofa, am Kopf blutend. Fast sieht es so aus, als sei sie außer Gefecht, aber dann zuckt sie seltsam, oberhalb der Hüften. Tikki spürt, wie etwas in ihren Bauch sticht. Sie taumelt zurück und sieht nach unten auf die rote Wunde unterhalb ihres Nabels, aus der das Blut strömt. Sie schaut wieder auf und stellt fest, daß sich die Elfin höhnisch grinsend erhebt. Die blutige Klinge, die aus ihrem Bauch ragt, verschwindet abrupt. Eine Bauchklinge. Damit oder mit etwas anderem in der Art hätte Tikki rechnen müssen. Die Elfin riecht nach Metall.
    »Komm schon, du Schlampe!« faucht die Elfin. Sie wirft die Smartgun weg und breitet die Arme in einer arroganten Einladung weit aus. Cyberdomen erscheinen an den Enden ihrer Finger, auf ihren Handrücken und auch an ihren Unterarmen. »Laß uns tanzen!«
    Tikki schäumt vor Wut.
    Ein tiefes Grollen entringt sich ihrer Kehle. Fell überzieht Arme und Gesicht. Ihr Oberkörper schwillt an. Ihre Kleidung spannt sich und reißt. Aus ihren Händen werden Tatzen, und die Viper Automag fällt zu Boden, und dann brüllt sie auf, wirft sich auf zwei Beinen vorwärts und auf die Elfin.
    Metall schneidet und schlitzt, Krallen fetzen und reißen. Die Cyberdomen bewegen sich zu schnell, als daß Tikki ihnen hätte ausweichen können. Sie versucht es erst gar nicht. Die Elfin ist schneller. Tikki ist stärker. Sie setzt ihre Tatzen wie Keulen ein, dann rammt sie die Elfin gegen eine Wand und ringt sie zu Boden. Die Bauchklinge sticht erneut zu. Tikki taumelt zurück, aus einem Dutzend Wunden blutend, und dann kommt auch die Elfin wieder auf die Beine.
    »Du bist gut«, knurrt die Elfin. »Wie eine Straßenbahn. Und jetzt gute Nacht!«
    Die Elfin ist ein Wirbelwind, der mit blitzenden, zuckenden Dornen über Tikki hinwegfegt. Tikki sieht, wie ihr der Arm bis auf den Knochen aufgeschlitzt wird, bevor sie den Dom bemerkt, der ihr diese Verletzung

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