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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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selben Augenblick warf sie Gary die Waffe zu und stürmte, die beschichteten Pfeilspitzen von sich schleudernd, auf Sergij zu. Genau wie bei Cristofor schlugen sie schnurgerade in seinem Oberkörper ein. Ihr war klar, dass sie damit nichts gegen einen so mächtigen Gegner ausrichten konnte, aber sie wollte seinen Schlag gegen sie gar nicht erst abwarten.
    Los! Nimm den Jungen und lauf. Mein Rudel wird euch den Ghul vom Hals halten. Ivory hoffte, dass Gary sich im Klaren darüber war, dass seine Überlebenschancen schlecht waren, er sie aber dennoch nutzen würde. Zuallererst sollte er das Leben des Kindes retten, vor allem, nachdem Sergij offen gedroht hatte, dass er es zu einem von ihnen machen oder es töten wollte.
    Doch Ivory drehte sich nicht um, um sich davon zu überzeugen, dass Gary ihr gehorchte. Sie ließ Sergij keinen Augenblick aus den Augen. Immerhin sorgten die Pfeilspitzen dafür, dass er seine Gestalt nicht wandeln konnte, auch wenn er genau genommen nicht den Eindruck machte, als wäre das seine Absicht. Stattdessen stand er feixend da und wartete auf sie.
    Just als Gary sich Travis schnappte, lief der Ghul los, wurde aber sogleich von den Wölfen attackiert, die sich in seinem verfaulenden Fleisch verbissen, während die stinkende Kreatur versuchte, ihre Köpfe aneinanderzuschlagen.
    Die Armbrust unter dem einen und Travis unter dem anderen Arm, lief Gary so schnell er konnte davon. Um den Blitzen, die Sergij auf den Wald herabregnen ließ, zu entgehen, lief Gary im Zickzack durch das Unterholz, stürzte und rappelte sich augenblicklich wieder hoch. Die ganze Zeit über stand Sergij regungslos da, so, als hätte er mit den Blitzen nichts zu schaffen, und starrte Ivory, die mit gezücktem Schwert auf ihn zuraste, aus erbarmungslos lodernden Augen an.
    Einen Moment bevor die Schwertspitze in seinen Körper eindringen konnte, verschwamm er flirrend vor ihren Augen, während er mit seinen giftigen Klauen Ivorys Gesicht zerkratzte. Sofort setzte sie zu einem Sprung durch die schneegeschwängerte Luft an, die ihre Wunden ein wenig kühlte, flog über ihn hinweg, landete hinter ihm auf einem Knie und schleuderte einen tödlichen Wurfstern, der ihn im Nacken treffen sollte. Dass er sich genau in dem Moment umdrehte, war eine Fügung des Schicksals. Statt im Nacken erwischte ihn das messerscharfe Geschoss seitlich am Hals und durchtrennte seine Hauptschlagader.
    Im hohen Bogen spritzte schwarzes Blut über den Schnee. Vorbei war es mit vorgetäuschter Höflichkeit und Geschwisterliebe. Sergij warf den Kopf in den Nacken und stieß ein gequältes Heulen aus. Die Druckwelle, die er erzeugte, war so stark, dass Ivory nach hinten gerissen wurde und die Wölfe ein misstönendes Winseln anstimmten.
    Ivory landete so hart auf dem Rücken, dass ihr einen Augenblick die Luft wegblieb, ehe sie sich keuchend mehrfach zur Seite rollte und damit ihr Leben rettete. Dort, wo sie bis eben gelegen hatte, schlug ein Blitz nach dem anderen ein, bis tiefe Löcher in der Erde klafften.
    Als Ivory in einiger Entfernung wieder auf die Füße kam, ließ sie ihren Körper verschwimmen, schickte als Ablenkung eine Reihe von Ebenbildern in den Kampf, die von allen Seiten auf ihren Bruder einstürmten, und näherte sich ihm erneut. Gerade als sie ihm das Schwert in die Brust rammen wollte, biss er ihr mit aller Kraft ins Schlüsselbein. Ivory wurde schwarz vor Augen, als eine Woge sengenden Schmerzes über sie hinwegspülte. Am schlimmsten war das ätzende Blut, das noch immer aus seinem Hals sprudelte. Überall dort, wo sie damit in Berührung kam, fraß es sich durch Haut, Fleisch und Knochen.
    »Mmh, sisar, du schmeckst köstlich«, raunte Sergij mit einem verächtlichen Unterton in der Stimme. »Es ist eine halbe Ewigkeit her, dass ich karpatianisches Blut getrunken habe. Wer weiß, vielleicht behalte ich dich für mich alleine, statt unsere Brüder an deinem exquisiten Geschmack teilhaben zu lassen.«
    Wutschnaubend grub Ivory die Finger in sein Gesicht und drückte ihn mit aller Kraft von sich, damit er von ihr abließ. Aus Angst, Travis dadurch zu gefährden, wagte sie es nicht, die Wölfe vom Ghul abzuziehen. Stattdessen rammte sie Sergij das Knie so fest es ging in seinen Schritt und fuhr mit dem Absatz ihres Stiefels an der Innenseite seines Beines entlang, in der Hoffnung, ihm das Knie zu zertrümmern. Als Reaktion darauf verstärkte er den Druck seiner Zähne, so als wollte er sie bei lebendigem Leib verschlingen.
    Mit

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