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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zwischen die Bäume zog, drehte der Vampir im Zeitlupentempo den Kopf. Das sanfte Braun seiner Augen verwandelte sich in glühendes Rot, als wäre er ein wildes Tier.
    »Lass sie in Ruhe, Sergij!«, fuhr Ivory ihn an. »Oder ich nenne dich hän ku vie elidet - Vampir, Dieb des Lebens.«
    Sergijs Blick richtete sich wieder auf Ivory. »Du bist meine geliebte Schwester ...«
    »Nenn mich nicht so, wo du mich so grausam hintergangen hast und dich mit jenen verbündet hast, die mir mein Leben gestohlen haben.«
    »Sie haben ihre gerechte Strafe erhalten.«
    »Tatsächlich?« Ivory richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Ihr blauschwarzes Haar glänzte im hellen Schein des Mondes. »Du kannst mich nicht belügen, Sergij. Mag sein, dass andere dir glauben. Ich hingegen jage schon seit Jahrhunderten deinesgleichen und weiß genau, wer mich zu der Wiese unseres Vaters gebracht, mich in Stücke gehackt und den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hat. Ich weiß, dass die elenden Missetäter leben, also erspar mir deine erbärmlichen Ausflüchte.«
    »Haben die Vampire ihr das wirklich angetan, Gary?« In der flüsternden Stimme des Jungen schwang blankes Entsetzen mit.
    Für den Bruchteil einer Sekunde blickte Ivory zu dem Mann, der den Jungen beschützend an sich drückte. Jedes Mal, wenn sie sich bewegten, folgte ihnen der Ghul in einem makabren Todestanz. Und jedes Mal, wenn dieser einen Schritt tat, schlossen die zähnefletschenden Wölfe ihren Kreis um ihn enger.
    »Lass uns in Ruhe, Sergij«, raunte Ivory. »Und nimm deinen kuly mit.«
    »Was ist ein kuly?«, wollte Travis wissen.
    Ohne den Vampir aus den Augen zu lassen, richtete Ivory das Wort an den Jungen. »Das ist ein Wurm, der in Eingeweiden lebt. Ein Dämon, der Seelen in seine Gewalt bringt und sie verschlingt. Im Grunde ist Sergij auch nicht viel mehr als solch ein Wurm.« Mit dem Kinn deutete sie auf den Ghul.
    »Ich brauche eine Waffe«, zischte Gary ihr zu.
    Entnervt stieß Ivory einen Seufzer aus. Welcher Mann lief unbewaffnet in den Wald, um einen Ghul zu jagen, der sein Kind entführt hatte? Wenigstens war er nicht hysterisch - ein Vorteil -, da sie sich grade völlig konzentrieren musste. Zudem war es sinnlos, in Gegenwart eines Vampirs zu flüstern. Ihr Gehör war bei Weitem besser als das der Menschen.
    »Du scheinst deine Manieren vergessen zu haben«, tadelte Sergij seine Schwester mit einem besorgten Gesichtsausdruck, ehe er den Pfeil aus seiner Brust löste und zusah, wie er in Stücke zerfiel und die Metallsplitter im Schnee landeten. »Dein Pfeil hätte sich um ein Haar in mein Herz gebohrt.«
    Ivory merkte sich die Stelle, wo die Überreste des Geschosses lagen. »Das würde voraussetzen, dass du ein Herz hast. Wäre dem so, hätten jene, die mir so viel Leid zugefügt haben, längst ihre gerechte Strafe erhalten. Stattdessen quälst du einen unschuldigen Jungen mit deiner lächerlichen Marionette. Nimm deinen Sklaven und verschwinde von hier, Sergij. Du solltest lieber nicht gegen mich kämpfen.«
    Der Vampir stieß ein boshaftes, trockenes Lachen aus, das den Himmel über ihnen auszufüllen schien. Die Bäume erzitterten und warfen den Schnee von ihren Ästen. Als der Vampir den Kopf in den Nacken legte und hustete, bildeten sich kleine Geschosse aus dem herumwirbelnden Schnee. Geistesgegenwärtig streckte Ivory eine Hand in die Luft, woraufhin sie sich wieder in Schneeflocken zurückverwandelten, die eine plötzlich aufkommende Böe dem Vampir ins Gesicht trieb.
    Als der Vampir abermals hustete, nahm er eine Hand vor den Mund. Zwischen seinen Fingern tropfte dunkles Blut in den Schnee. Er hustete erneut und vergoss noch mehr Blut. Sergijs Augen flammten auf, glommen in einem hellen Rotton. Ivory hörte, wie der Junge einen verängstigten, erstickten Schrei ausstieß.
    Drück das Gesicht des Jungen an deine Brust, befahl sie Gary. Er will den Schnee mit tödlichen Parasiten verunreinigen. Sorg dafür, dass der Junge nichts davon einatmet.
    Tatsächlich spie Sergij in den Schnee, um das reine weiße Pulver mit winzigen Würmern zu durchsetzen. »Ich verliere allmählich die Geduld, Ivory. Du musst dich mir anschließen.«
    Ivory merkte, wie ihr Körper auf den sanften Zwang in seiner Stimme reagierte. Unwillkürlich schlossen sich ihre Finger enger um die Armbrust. »Glaubst du allen Ernstes, dass du es noch immer mit dem jungen Mädchen von damals zu tun hast? Gegen deine Betörungen bin ich immun.«
    Sergij breitete die Arme aus. »Komm zu mir,

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