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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gefühl hatte, er müsste platzen. Er nickte dem Heiler zu, ohne den Blick von Ivory abzuwenden.
    »Ich möchte, dass du dich der Führung meiner Seelengefährtin unterwirfst«, sagte Razvan. »Gib mir dein Wort, dass du tun wirst, was sie von dir verlangt. Wenn sie sagt, dass du gehen sollst, wirst du tun wie geheißen und die anderen mitnehmen.«
    Gregori und der Prinz tauschten einen langen Blick aus. Er will Selbstmord begehen oder sich von ihr erschlagen lassen.
    Du kannst die Welt nicht retten, Gregori, antwortete Mikhail mit müder Stimme. Du kannst nur versuchen, dein Bestes zu geben. Wenn du helfen kannst, tu es. Falls nicht, überlass die beiden ihrem Schicksal. Es ist ihr Wunsch, und jeder Karpatianer, egal ob Mann oder Frau, hat das Recht, den Tod anstelle schwerer Schmach zu wählen.
    »So soll es sein«, sagte Gregori an Razvan gewandt. »Mikhail und Falcon werden währenddessen eure leblosen Körper bewachen.« Er blickte zu Ivory. »Fühlst du dich stark genug? Falls Xavier versucht, seiner habhaft zu werden, während du bei ihm bist, kannst du den Magier dann abwehren?«
    Ivory schlug die Augen auf und begegnete dem Blick des Dunklen mit stählernen Augen. Mit den Augen einer Kriegerin. Ruhig. Kühl. Distanziert. »Mach dir nur Sorgen um dich selbst, Heiler.«
    Zustimmend neigte Gregori den Kopf. Ein flüchtiges Lächeln, das irgendwo zwischen Belustigung und Respekt anzusiedeln war, spielte um seine Lippen. Er gab Razvan ein Zeichen, sich zwischen die beiden in den Schnee zu setzen. Sobald dieser, durch das Gefühl der Verletzbarkeit ungewohnt angespannt, seiner Bitte nachgekommen war, bildeten fünf der sechs Wölfe einen Kreis um die drei, während Farkas sich neben Ivory setzte und seinen Kopf in ihren Schoß legte. Ivory vergrub eine Hand in seinem Fell, die andere umfasste den Griff ihres Dolchs.
    Mikhail, Falcon, Sara und Gary bildeten einen Kreis, um die Sitzenden besser beschützen zu können.
    Ivory schloss die Augen und wollte gerade ihren Körper verlassen, als Razvan sie aufhielt, indem er ihr sachte eine Hand auf den Arm legte. Sie öffnete die Augen, und ihre Blicke trafen sich.
    Ich wollte einfach noch einmal, dass du mich ansiehst. Genauso wie du es jetzt tust. Ohne Missbilligung, ohne Abscheu, ohne Angst. Du schaust mich an, als wäre ich in deinen Augen eine wertvolle Person.
    Ivory hob das Kinn in die Höhe. Du bist so viel mehr als das, Razvan. Sie hatte ihn absichtlich mit seinem Namen angesprochen. Du bist mein wahrer Gefährte. In dieser Welt, in der nächsten. Oder in beiden.
    Bei diesen zärtlichen Worten durchströmte ihn ein Gefühl der Wärme. Ein kleines Lächeln erhellte sein Gesicht. Es fühlte sich ein wenig rostig an, so als ob seine Lippen einreißen und seine Kiefer brechen würden. Tief in seinem Inneren, wo niemand es sehen konnte, bewahrte er dieses erste Lächeln auf.
    »Bereit?«, fragte sie.
    »Seid vorsichtig, ihr beiden«, warnte Razvan sie.
    Ivory verließ ihren Körper und schlüpfte in den ihres Seelengefährten. Gregoris Licht brannte hell und heiß, fast glühend, ein Zeichen dafür - so viel wusste Ivory —, dass sie es mit einem kompetenten Heiler zu tun hatten. Obwohl sie seinen Widerwillen spüren konnte, erlaubte er ihr, die Führung zu übernehmen. Wo sie auch hinsah, überall Narben und alte Wunden, die von den schlimmen Folterungen herrührten, die Razvan hatte erdulden müssen.
    Sie steuerte auf sein Gehirn zu. Ehe sie Gregori gestattete, die Tiefen seines Verstandes auszuloten, würde sie sich an das Versprechen halten, das sie Razvan gegeben hatte. Schließlich war sie diejenige, die wusste, ob Razvans Schuldgefühle, die ihm so schwer auf den Schultern lasteten, gerechtfertigt waren oder nicht. Außer ihr wusste niemand, ob er tatsächlich der Verbrecher war, für den ihn alle so lange gehalten hatten.
    Es war alles andere als leicht gewesen, als sie bei ihrem ersten Besuch in seinem Körper all die Narben gesehen hatte, die ihren eigenen so sehr ähnelten. Doch seine Erinnerungen kamen einem virtuellen Minenfeld gleich. Es war unglaublich, welche Experimente und Foltermethoden Xavier an ihm ausprobiert hatte, was Razvan alles hatte über sich ergehen lassen, was er sich hatte ansehen und wobei er hatte mitmachen müssen. Es war ein Wunder, dass er nicht den Verstand verloren hatte. Sie bewegte sich durch sein Gehirn und sog zahlreiche seiner Erinnerungen auf, bis sie nichts mehr aufnehmen konnte und ihr speiübel war. Ja, sein Körper war

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