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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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abgetrennt. »Ich werde dich in Stücke hacken und dich an die Wölfe verfüttern. Und dann verschlinge ich diese Kinder«, zischte der Vampir.
    Benommen taumelte Razvan nach hinten, Blut spritzte durch den Raum. Sergij griff nach Razvans leblosem Unterarm, zog ihn aus seiner Brust, ließ ihn auf den Boden fallen und trat ihn weg. Dann zerrte er den Pfeil aus seiner Kehle und schleuderte ihn mit aller Kraft in Razvans Richtung.
    Razvan wich dem Geschoss aus, riss den gesunden Arm hoch und fing es im Flug ab. Dann warf er dem Vampir den Pfeil auf den Fuß, sodass dieser sich nicht mehr von der Stelle rühren konnte.
    Wir müssen ihn beruhigen. Sonst wird er schon aus lauter Boshaftigkeit auf die Kinder losgehen.
    »Bring dich in Sicherheit«, sagte Ivory.
    »Zu spät«, knurrte Sergij.
    Als Ivory zu einem Sprung ansetzte, wirbelte Sergij - trotz des Pfeils in seinem Fuß - einmal um die eigene Achse, mit einem langen Schwert in der Hand. Damit hieb er durch Razvans Schulter und Brustkorb. Als Razvan schwankend zu Boden ging, riss Sergij das Schwert erneut hoch und schlug nach Razvans Fuß. Doch Ivory fing sein Schwert ab. Klinge an Klinge spürte sie die Kraft durch ihren Arm und ihren Körper fließen, bis die Funken flogen und das Klirren der Schwerter in ihren Ohren gellte. Unnatürlich ruhig griff Razvan mit seiner gesunden Hand nach seinem Messer, so als würde er nur darauf warten, ihr zu helfen.
    Sergij lachte hämisch. »Ich werde ihn in kleine Stücke hacken, genau wie sie es mit dir getan haben. Und dann werde ich ihn an deine eigenen Wölfe verfüttern. Vielleicht lasse ich dich leben, Schwesterherz, nur um zu sehen, wie du dir nach deinem verlorenen Geliebten die Augen ausweinst. Irgendwann musst du ja mal lernen, wer stark und wer schwach ist. Du stehst auf der falschen Seite. Komm zu mir. Lass ihn uns zusammen zerstückeln, dann verschone ich dich vielleicht.«
    Ivory schlug das Herz bis zum Hals. Ihr Körper schmerzte beim Anblick ihres verstümmelten Seelengefährten. In seiner Brust klaffte ein Loch, sein Arm war abgetrennt worden, tiefe Schnitte zogen sich über Oberkörper, Schulter und ein Bein, und sein Blut floss in Strömen auf die Holzdielen.
    Ivory wusste, dass ein Vampir zu den abscheulichsten aller Kreaturen zählte. Dieser hier glich in nichts mehr ihrem Bruder, obwohl er versuchte, diese Illusion aufrechtzuerhalten. Es gehörte zu seiner Taktik, über die Kinder herzufallen und Razvan vor ihren Augen zu verstümmeln, um ihre schlimmsten Erinnerungen wieder hervorzuholen und sie dadurch zu schwächen. Ivory hielt ihr Schwert noch fester und schob sich zwischen ihren Gefährten und den Vampir, der früher einmal ihr geliebter Bruder gewesen war.
    »Töte mich ruhig. Aber dich nehme ich mit in den Tod.«

9
    D er Vampir zerrte sich die restlichen Pfeile aus dem Körper und schleuderte sie verächtlich auf den Boden. »So soll es denn sein«, sagte Sergij und versuchte, ihr mit der Schwertspitze in den Bauch zu stechen.
    Mit einem Sprung zur Seite wich Ivory dem Hieb aus, doch sie erkannte zu spät, dass der Vampir sie dadurch von ihrem Gefährten abgedrängt hatte. Noch bevor sie wieder zurückspringen konnte, fügte Sergij Razvan eine neue Wunde am Bein zu, die bis auf den Knochen ging. Als Ivory mit dem Schwert ausholte, um es auf den Schädel des Vampirs herabfahren zu lassen, löste er sich in Luft auf und materialisierte sich am anderen Ende des Raums.
    Denk nicht an mich, sondern kämpfe so, wie du es immer tust.
    Als Razvan mit ihr Verbindung aufnahm, schmerzte sie jeder qualvolle Schnitt wie damals, als die Vampire sie selbst in Stücke geschnitten hatten, so wie Sergij dies jetzt mit Razvan machte: methodisch, unbarmherzig, gnadenlos.
    Versuche nicht, mich zu retten. Konzentriere dich einzig darauf, ihn zu töten.
    Ich kann ihn nicht besiegen. Sergij war immer schon ein großer Krieger. Er war es, der mich die Kunst des Kämpfens gelehrt hat. Nicht umsonst ist er ein Meistervampir. Selbst unsere stärksten Jäger könnten ihn nur mit Mühe allein besiegen.
    Wer wäre besser dazu geeignet, ihn zu bekämpfen, als du? Du weißt doch am ehesten, was er als Nächsten tun wird. Außerdem hast du dich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt. Sergij hingegen erwartet, gegen die junge Frau von damals zu kämpfen und nicht mit der bewährten Kämpferin, zu der du geworden bist. Er ist darauf aus, deine Gefühle zu manipulieren und dich dadurch zu schwächen. Lass dich von einem wie ihm

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