Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
immer noch in der Tasche des Kittels, der in meinem Büro hängt.« Sie sah ihn an. »Ich muss sie an mich bringen.«
»Nicht heute Abend, Lily. Du bringst mich um den Verstand. All das ist es nicht wert, dein Leben aufs Spiel zu setzen. Du hättest umgebracht werden können.« Seine Finger ballten sich zur Faust. Die Angst um sie versetzte seine Eingeweide in Aufruhr. »Warum zum Teufel musst du in dem Punkt so stur sein? Wenn du diese verdammte Kassette haben willst, breche ich in die Firma ein und hole sie dir.«
»Das wirst du ganz bestimmt nicht tun!« Panik zeigte sich in ihren Augen. Er wäre durchaus zu einer so tollkühnen Unternehmung fähig gewesen. »Ryland, spiel nicht verrückt! Ich muss zu dieser Veranstaltung gehen. Es muss wirklich sein, es ist von allergrößter Wichtigkeit. Kongressabgeordnete, Senatoren, jeder, der einen einflussreichen Posten hat, wird erscheinen. Alle werden dort repräsentiert sein, darunter auch das Militär. Ist dir nicht klar, was das bedeutet? General Ranier wird da sein. Wenn ich ihn sehe, werde ich wissen, ob er lügt. Wenn ich am Telefon mit ihm spreche, werde ich es nicht mit Sicherheit sagen können.«
Lily schlüpfte in ihr Ankleidezimmer, denn dort lag ihr Kleid schon bereit. Sie stieg in das schillernde rote Gewand, eine umwerfende Kreation, die sich wie eine zweite Haut an ihre Brüste und an ihre Taille schmiegte, aber nahezu rückenfrei war; der verwegene Ausschnitt reichte fast bis auf ihren Hintern. Von den Hüften abwärts war das Kleid ausgestellt, um ihr beim Tanzen Bewegungsfreiheit zu geben. Funkelnde Diamanten schmückten ihre Ohrläppchen, und zwischen ihre Brüste schmiegte sich ein kleiner Diamantanhänger.
»Der General ist in den letzten drei Jahren zu der Galaveranstaltung für Sponsoren erschienen, und er hat jedes Mal mit mir getanzt. Ich kenne ihn schon seit meiner Kindheit, und wir haben ihn immer als einen guten Freund angesehen. Es ist die ideale Gelegenheit, um mit ihm zu reden.« Sie neigte ihren Kopf auf eine Seite und betrachtete ihr Spiegelbild, während sie ihr Haar hochhielt, um zu sehen, welche Frisur am besten zu dem Kleid passte. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel, und Lily lachte verlegen. »Ich kümmere mich selten selbst um mein Haar und mein Make-up für solche Anlässe. Normalerweise kommt jemand ins Haus und übernimmt das für mich. Nur diesmal wollte ich niemanden ins Haus kommen lassen, damit die Gelegenheit nicht dafür genutzt werden kann, jemanden ins Haus einzuschleusen und euch alle in Gefahr zu bringen. Aber ich stelle mich in diesen Dingen nicht besonders geschickt an.«
Sie hatte eine Stunde in der Badewanne verbracht und eine weitere damit, ihr Kleid auszuwählen, bevor sie die Männer aufgesucht hatte. Lily sah genauer hin und runzelte die Stirn, als sie ihr Spiegelbild anschaute.
»Trag es offen.« Rylands Stimme war barsch, sein Gesichtsausdruck
einschüchternd, als er von hinten auf sie zukam. »Du siehst wunderschön aus. Zu schön, um diese Veranstaltung allein zu besuchen.« Seine Hand strich zart über die Rundung ihres Hinterns. »Muss ich mir Sorgen darüber machen, was du unter diesem Kleid trägst?«
Sie lehnte sich zurück und schmiegte sich an seinen Körper. »Meine Unterwäsche hat sich bei dir zur Besessenheit ausgewachsen.«
»Nicht deine Unterwäsche, das Fehlen der Unterwäsche. Das ist etwas anders.«
»Sieh dir das Kleid doch mal genauer an, Ryland, darunter kann man nichts anziehen, es durchbräche die klaren Linien.« Sie lächelte ihn im Spiegel an. »Magst du etwa keine klaren Linien?«
»Die haben überall am Stoff gespart. Das Rückenteil haben sie gleich ganz weggelassen.« Seine Hand zupfte an den Rändern des Kleides, an dem Stretchmaterial, das sich so liebevoll an ihre Brüste schmiegte. »In diesem Kleid wirst du einen Aufruhr verursachen.«
»Das Kleid gefällt dir wirklich.« Ihre Augen begannen zu funkeln.
»Die älteren Männer werden Herzinfarkte bekommen.« Seine Finger strichen über ihre Rundungen. »Und sämtliche Männer werden mit schmerzhaften Latten rumlaufen. « Er stieß sich gegen sie, damit sie seine Worte nicht missverstehen konnte.
Lily lachte ihn aus, drehte sich in seinen Armen um und suchte mit ihren Lippen seinen Mund. Sie gab sich seinem Kuss vollkommen hin, glühte in seinen Armen und nährte die Flammen in seinem Unterleib, bis jede Zelle seines Körpers nach ihr gierte. Nach ihr verlangte. Sie brauchte. Ryland schloss seine Arme enger um sie.
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